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23. September 1992

1992 FISA-Veteranen in Köln

 

Weltruderregatta der Veteranen mit 6.200 Ruderern aus 31 Nationen

Der Weltruderverband (FISA) richtete in diesem Jahr die jährlich stattfindende Weltruderregatta der Veteranen in Deutschland aus. Der Kölner Regattaverband übernahm die Organisation auf der Regattabahn in Köln-Fühlingen.

Wittener Altherrenruderer waren in 13 Rennen dabei und damit der teilnahmestärkste deutsche Ruderverein einschließlich der neuen Bundesländer. Nur italienische und britische Vereine hatten für mehr Rennen gemeldet.

Bei strahlendem Wetter wurde auf der Kölner Regattabahn eine Veranstaltung organisiert, die bisher auf der Welt einmalig gewesen ist. Keine Weltmeisterschaft, keine olympischen Spiele sahen mehr Ruderer und Boote auf einer Regatta am Start. Aus 31 Nationen meldeten sich ins­gesamt 6.200 Ruderer.

Für den Regattastab bedeutete dies am gesamten Wochenende, beginnend von Freitag bis Samstagmittag, ununterbrochene Rennfolgen im 4-Minuten-Abstand, so daß teilweise 2 volle Felder gleichzeitig auf dem Wasser im Rennen waren.

Die Ruderer aus allen Nationen und Kontinenten erlebten eine phantastische Organisation und ein großes Fest. Für die Wittener Ruderer war Rennkulisse und Atmosphäre beeindruckend.

Wegen der vielen Teilnehmer, die teilweise mit Familie angereist waren, sorgten ca. 10.000 Zuschauer für eine tolle Stimmung.

Ostblocknationen verwandelten das Regattagelände im Tribünenbereich gleichzeitig in einen Basar. Russen verkauften zur Aufbesserung ihrer Devisenbestände Armeemützen, Ikonen und Orden.

Es entstanden zahlreiche Bekanntschaften. Viele Rennen wurden in Renngemeinschaften ausgetragen, so daß beispielsweise Hamburger und Petersburger Ruderer in einem Achter zum Rennen antraten.

Die Wittener Crew von mehr als 25 Altherrenruderern im Alter zwischen 35 und 58 Jahren schlug sich bei dieser internationalen Konkurrenz hervorragend. Immerhin waren bei dieser Regatta Athleten am Start, bei deren Namen Ruderenthusiasten ehrfurchtsvoll erschauern.

Weltmeister und Olympiasieger aus vielen Jahrzehnten zeigten, wie körperlich fit auch im Alter Rudern noch betrieben werden kann.

Als Beispiel sei ein Vierer genannt, dem auch der Regattasprecher Hochachtung zollte, als er nach äußerst hartem Kampf mit nur einer knappen Länge Vorsprung im Ziel einlief. Es handelte sich nämlich um das Boot mit Wittens zweifachem Exweltmeister Volker Grabow an Bord. Der Vierer mit Steuermann, Durchschnittsalter 36, verfügte neben dem Exweltmeister Grabow über die Gebrüder Diesner als Goldmedaillengewinner in Montreal und Moskau und Frank Vorberger, Goldmedaillengewinner bereits in München 1972 und in Montreal. Alle drei, seinerzeit für die ehemalige DDR startend, hatten sich nun mit dem Wittener Volker Grabow verstärkt und zeigten damit nicht nur, was Exchampions leisten können, sondern auch, daß die deutsche Einheit zumindest im Sport allmählich Wirklichkeit wird.

Unter den genannten Umständen konnten die übrigen Wittener Ruderer teilweise hervorragende Erfolge erzielen. Es seien jedoch nur die Medaillenränge genannt.

So wurde der Doppelzweier, Durchschnittsalter 36, mit Ulrich Steuber, Reinhard Zöller, Dritter, während der sieggewohnte Klaus Skiba mit seinem Mülheimer Partner Terjung im Zweier ohne Steuermann des Jahrgangs über 43 einen zweiten Platz erreichen konnte. Ein tolles Rennen fuhr auch der Achter über 43 Jahre, der in rein Wittener Besetzung hinter der britischen Mannschaft von Upper Thames RC immerhin eine römische Renngemeinschaft von Lazio Rom, eine deutsche Renngemeinschaft aus Berlin Nordschleswig und holländische Boote hinter sich ließ und sich in der Besetzung Schüler, Olsberger, Schünemann, Dr. Musaik, Dönhoff, Wegermann, Noblet, Weber und Steuermann Werner Kathagen über den 2. Platz freute.

Um zu zeigen, wie international die Rennen verliefen, sei erwähnt, daß 4 Ruderer aus dieser Crew im Vierer mit Steuermann einen 3. Platz erreichen konnten und dabei nur von Briten aus St. Andrews und dem Royal Hongkong Yachtclub geschlagen wurden, während Boote aus den alten Bundesländern, Norwalk River USA, Hollingworth Lake Great Britain auf den Folgeplätzen einliefen.

Ein weiterer hervorragender Platz ist für Detlef Ruhnke zu erwähnen, der nach langer Ruderpause im Einer Jahrgang 43 ebenfalls einen tollen 2. Platz erreichte und dabei seine Konkurrenz aus Italien, Frankreich, Großbritannien und Dänemark schlug, während der Doppelvierer über 43 Jahre, in der Besetzung Dr. Musaik, Ruhnke, Dänhoff, Schünemann sich ebenfalls gegen Franzosen, Holländer und deutsche Konkurrenten durchsetzte und nur ein Boot aus den USA vom Occoquan Boat Club die Nase vorn hatte.

Die Wittener konnten noch weitere gute Plätze in älteren Jahrgängen erringen und waren sich jedenfalls einig, daß dieser Abschluß der Regattasaison grandios war.

In diesem Klassefeld, gespickt mit zahlreichen ehemaligen Spitzenruderern, haben sich die Wittener Teilnehmer gut behauptet und sich standesgemäß mit Volker Grabow auch in die Siegerlisten eingetragen.

Die nächste FISA Veteranenregatta wird in Wien stattfinden. Die Wiener dürfen mit reger Wittener Beteiligung rechnen.

Udo Wegermann

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