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1998 Wanderung bei Eslohe


Herbstwanderung des Donnerstagstammtisches im Sauerland

Viel Regen: Aber Ruderer sind Wassersportler

Das Wetter war nicht vom Besten; aber mehr konnten wir nach dem verregneten Herbst auch nicht ver-langen. So brachte uns das Wanderwochenende am 24./25. Oktober sowohl regenreiche Stunden, un-terbrochen durch spärliche Aufheiterungen, aber Wasser von oben im Überfluß. All das kann Wanderer aber nicht schrecken, schon gar nicht, wenn sie auf dem Wasser zu Hause sind.

Am Samstag saßen in dem von Dieter Borgmann gesteuerten Bus Karl Berghoff, Dieter Borgmann, Hartmut Daniel, Ulrich Düchting, Wilfred Güthoff, Udo Kemmer, Udo Wegermann, Peter Wilhelm und Gustav Adolf Wüstenfeld. Wohin sollte es gehen? Aber wie immer: vor 8 Uhr wurde das Geheimnis nicht gelüftet. Aber mit dem Glockenschlag 8 war es bekannt: Elslohe im Sauerland. Ein Hotelprospekt und zwei Wanderkarten machten die Runde und eine fieberhafte Planung setzte ein. Doch mit der Ankunft am Forellenhof stand die - 30. Wanderroute fest. Im Hotel überforderten wir die „älteren" Damen an der Rezeption, doch dann konnten wir uns am Frühstücksbuffet mit Speck, gekochten, gebratenen oder Rühr-Eiern sowie Kaffee stärken, um gegen 10.00 Uhr zur ersten Etappe aufzubrechen, wie immer zuerst bergan. Wir folgten dem Wanderzeichen X und solange ging auch alles gut. Kompaßträger, Kartenführer und Schrittzählermesser arbeiteten gut zusammen. Es ging bergauf, es ging bergab doch plötzlich verschwand das X und die Kartenleser kamen ins Schwitzen. Doch nach ein paar hundert Metern zurück war wieder alles ‚ok“ und flott ging es weiter. Herrliche Fernblicke wechselten mit sichtversperrenden Baumgruppen ab. Die Ferne war ein Farbenspiel in unterschiedlichen Blautönen, wie man sie nur schwer beschreiben kann. Mit der Mittagpause taten wir uns schwer. Die ersten Kneipen waren verschlossen. Nach 17200 Metern endlich erreichten wir ein offenes Gasthaus, das erste Pils zischte nur so durch die Wandererkehlen. Mit Waffeln und Eis mit heißen Kirschen wurden neue Kräfte gesammelt. Wandern ist schön; aber solche Pausen sind durch nichts zu ersetzen.

Wieder im Hotel, war Ruhe angesagt. Um 19.30 Uhr war das Abendessen angesetzt. Das Gebotene war üppig, abwechslungsreich und wandernden Ruderern angemessen. Als der letzte zahlte, steuerte der Zeiger der Uhr auf Mitternacht. Ein Kürbis, der ganze Stolz der Wirtin fiel einem Messerstecher zum Opfer. Namen werden nicht genannt.

Am nächsten Tag war Winterzeit, doch trotz „geklauter“ Stunde waren um 8.30 Uhr alle wieder in der Runde. Draußen regnete es in Strömen, also fiel das Wandern aus. Als Alternative wurde das Besucherbergwerk Ramsbeck vorgeschlagen. Allgemein akzeptiert, aber nur solange es regnete. Plötzlich hörte der Regen auf und Wandern war wieder auf der Tagesordnung. Doch nachdem jeder seine Hotelrechnung bezahlt hatte, regnete es schon wieder: Also fuhren alle mit dem Bus. In Ramsbeck war die Sonne wieder da und zwei - Udo Wegermann und Hartmut Daniel - entschlossen sich wieder zur Wanderung. Die Mehrzahl aber blieb beim Erzbergwerk. (Ist ein Haufen Flöhe hüten einfacher?) Es gab im Museum eine umfangreiche Mineraliensammlung zu sehen, Abbaumaschinen, Grubenlampen und Förderwagen. Im Besucherbahnhof mit Helm und blauem Kittel bewehrt, zwängte man uns in die Grubenwagen und mit 130 Besuchern ratterte man in den Berg. 1500 m war die Stecke lang. An wichtigen Betriebspunkten stoppte der Zug, eine Erklärung der bergmännischen Anlagen wurde gegeben. Stellenweise war die Stollenhöhe sehr niedrig, gut, daß es Helme gab. Verglichen mit unserem heimischen Steinkohlenbergbau war der „Raumkomfort“ aber doch noch recht gut. Unsere „Schicht“ neigte sich dem Ende zu. Man zwängte sich wieder in die Färderwagen. Jede Berührung mit dem Nachbarn war rein zufällig!

Nach einer Stunde hatte uns die Sonne wieder. Es ist schon Tradition, am Ende einer Wanderung in einer Pizza den Abschluß zu begehen. Auf der Rückfahrt war das Ziel natürlich bekannt, und so brauchte nur Dieter als Fahrer dem Straßenverkehr seine Aufmerksamkeit zu schenken. Herzlichen Dank! Er hat alle wohlbehalten bis vor die Haustüre gebracht.

Gustav Adolf Wüstenfeld

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