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2014 70. AH-Wanderung - auf dem Uplandsteig

 

Langsame und Schnelle Füße auf Uplandsteig-Pirsch im April

 

Abfahrt am Samstag, dem 12. April, um 7.15 Uhr ab Bootshaus. Michael brachte uns (Siegfried, Dieter und Franjo) schnell und sicher mit dem Sharan, unterstützt von „Navi“ und Dieters Smartphone (Warnung vor Radarkontrollen) zum Waldhotel in Willingen, wo wir kurz nach 9.00 Uhr ankamen. Auch die anderen Ruderkameraden trafen etwa gleichzeitig ein. Nach einem Kaffee   (einige stärkten sich auch mit einem mittleren Frühstück) ging es dann um 10 Uhr los.

 

Die  „Langsamen Füße“ – Siegfried Held, Dieter Wenig, Michael Göhler, Dieter Peters, Wilfred Güthoff, Fritz Gerlach, Franjo Hahne – machten sich auf zu einem Rundweg über den Hohen Eimberg, den Grenzweg Hessen/NRW, über die Butterdelle, den Itterbach entlang bis zum Cafe Waldesruh und von da zurück zum Waldhotel. Dieter Peters (MoK), unser Wanderführer, hatte diesen Wanderweg  W8 in der Erwartung auf einen Spaziergang von ca. 13 km Länge ausgesucht.

 

Vom Waldhotel ging`s auch erst einmal bergab zum Eingewöhnen. Am Kurpark bzw. in den belebten Straßen von Willingen suchten wir den Einstieg in den  W8 und fädelten uns prompt in das Ende ein. Also wieder zurück und die Straße „Zum Treis“ suchen. MoK wollte die Tour nicht rückwärts machen, weil wir dann viel zu früh am Café Waldesruh zur Mittagsrast vorbeigekommen wären, wo wir erst für 14 Uhr angemeldet waren. Der Einstieg war aber schnell gefunden und von da an ging`s bergauf, aber wie!

 

Der  Hohe Eimberg mit seinen 804 m wollte über fast 300 Höhenmeter erst mal erobert werden, was den  „Langsamen Füßen“ nicht ganz leicht fiel. Gegen 12.30 Uhr hatten wir die Hochebene des Eimberges  erreicht, einen Windbruch vom Sturm Kyrill. Abgebrochene Fichtenstümpfe soweit das Auge reicht. Eine Gruppe holländischer Radfahrer kommt noch mit auf unser Gipfelbild.

 

Eine Weile geht es noch auf gleicher Höhe durch den offenen Windbruch und einen hohen Fichtenwald, bis der Abstieg beginnt. Erst fängt er ganz langsam an, dann immer steiler auf schmalen Pfaden bergab. Gut, dass es nicht regnet, sonst würde es eine Rutschpartie. Nach ca. 3,5 km erreichen wir endlich mit weichen Knien und verkrampften Waden die Talstraße neben dem Itterbach. Es ist kurz vor 14 Uhr, per Handy kündigen wir unsere Verspätung an. Aber keine Angst, das Café Waldesruh steht für müde Wanderer den ganzen Nachmittag parat. Noch ca. 3 km den Uplandsteig am Bach entlang und das Café Waldesruh kommt in Sicht.  - Geschafft!!
Es ist kurz vor 15 Uhr. Ob die diversen Entfernungsangaben auf den Wegweisern wohl stimmen? Gefühlt haben wir mindestens den doppelten Weg in den Beinen. Aber die Sonne scheint, es gibt etwas zu essen und vor allem zu trinken, alle sind glücklich und zufrieden.

 

Weiterlaufen will jetzt aber keiner mehr, es sind bestimmt noch 3,5 km bis zum Waldhotel und das letzte Stück nochmal bergauf. Dann die gute Nachricht: Der Bus vom Waldhotel holt uns ab. Super!

 

Eine Runde im Hotel-Schwimmbad, ein Stündchen in der Horizontalen und ein leckeres Abendessen, dazu Freibier von Anton (er feiert zum zweitenmal seinen Geburtstag auf einer Wanderung) bringen uns wieder zu Kräften. Borussia hat gegen Bayern 3:0 gewonnen, gut so! Bei lebhaften Gesprächen klingt der Tag aus.

 

Am Sonntagmorgen ließen es die „Langsamen Füße“ wieder langsam angehen zu einer Wellness-Wanderung. Zum Aufstieg auf den Ettelsberg (838 m) gönnten wir uns die Auffahrt mit der Kabinenbahn samt Aufzug auf den Hochheideturm. Die Aussicht war leider eher bescheiden, die Berge waren zu dieser Morgenstunde noch in Nebel gehüllt, der erst gegen Mittag von der Sonne aufgelöst wurde. Es blieb aber trocken und wir konnten einen Rundgang bis zur „Großen Grube“ und eine Klettertour durch ein Kyrill-Labyrinth machen. So bekamen wir einen echten Eindruck vom  Chaos unmittelbar nach dem Sturm. Der Rückweg zum Hotel war dann eine gemütliche Bergab-Wanderung. Zwischen 12.30  und 13.30 Uhr waren die langsamen und schnellen Füße beim Abschiedsessen wieder vereint.

 

Fazit: Wieder ein schönes, harmonisches Wander-Wochenende, bei dem nicht die Kilometer, sondern das gemeinsame Naturerlebnis und die interessanten Gespräche unter Freunden zählten.
Danke, lieber Dieter Borgmann, für die perfekte Organisation und lieber Dieter Peters für Betreuung der „Langsamen Füße“.

 

Nun der Bericht aus Sicht der Gruppe „Schnelle Füße“ um Dieter Borgmann: Samstag vom Waldhotel Willingen zur Diemelquelle, 21 km.

 

Nach Ankunft im Waldhotel Willingen gegen 9 Uhr, des Belegens der  Zimmer und des für einige Ruderkameraden zur Stärkung noch notwendigen Frühstücks startete die Gruppe „Schnelle Füße“ bei heiterem Wetter um 10 Uhr vom Hotel in Richtung Willingen, um an der Reitsporthalle bei km 63,5 den Uplandsteig zu erreichen, der in rückwärtiger Richtung begangen werden sollte. Zur Gruppe gehörten die Ruderkameraden Dieter Borgmann, Klaus Rodewig, Axel Kunde, Anton Schnurr, Helmut Olsberger, Helmut Schüler, Hermann Denkhaus, Johann Böhme und Michael Göhler. Letzterer musste leider nach ein paar Kilometern umkehren. Zu acht ging’s dann durchs Hoppecketal an der Sommerrodelbahn vorbei,  immer bergauf durch Wälder zunächst bis zum Richtplatz, einem historischen Gerichtsplatz, wie wir von einer Info-Tafel gelernt hatten. Keiner von uns hatte dort noch seinen Anorak an.

 

Über einen schönen Natur-Weg gelangten wir bei km 56,5 auf den Langenberg, die mit 843 Metern höchste Erhebung von NRW. Dort hat man seit Kyrill im Gegensatz zu früher eine prächtige Aussicht in Richtung Norden. Ein riesiges Gipfelkreuz mit Gipfelbuch und –stempel ließ Hermann nicht kalt: er musste einen Abdruck auf seinen Arm erhalten. Erstaunlicherweise lagen auf dem Querbalken des Kreuzes zahlreiche Steine, von denen es viele auf dem Gipfelplateau gab, die zum Steinmannderl-Bauen oder wohl auch zum Hochwerfen einladen.

 

Wie für die Mittagsjause geplant, erreichten wir bald die Hochheidehütte, die wir schon von der ersten Uplandsteig-Etappe kannten. Statt der erwarteten üblichen Gulaschsuppe bekamen wir eine asiatische Variante, die Ofensuppe genannt wurde, zu der das Bier übrigens auch schmeckte.  Nach der Pause und einem ungeplanten Schlenker durchquerten wir wie vor zwei Jahren die Hochheide (Europas höchstgelegene!), doch in umgekehrter Richtung und mit der Schikane, das dortige Gipfelkreuz mitzunehmen (nur wegmäßig, abgesägt wurde nichts).  Dies wurde mit einem herrlichen Weitblick nach Süden und über den Hildfelder Steinbruch belohnt, in dem der berühmte grünliche Diabas gewonnen wird, aus dem polierte Grabsteine und ein besonderer Schotter hergestellt werden.

 

An der uns schon bekannten Hoppeckequelle vorbei wanderten wir einen Höhenweg auf der Grenze von Hessen und Nordrhein-Westfalen entlang. Historische Grenzsteine aus dem 18. Jahrhundert markieren hier die ehemalige Grenzlinie zwischen dem Kölnischen Sauerland und dem Waldecker Land, an der es zahlreiche Grenzstreitigkeiten mit Toten gegeben haben soll, wie eine Gedenktafel für ein Ereignis aus dem Jahre 1583 bezeugt. Der Wanderweg ist nebenbei gesagt auch insofern interessant, weil er in Hessen beginnt und endet, die Grenze zwischen NRW und Hessen mehrmals kreuzt oder entlang dieser verläuft. Beim Wandern merkt man allerdings davon wenig. Über neun Kilometer sind dann Uplandsteig und Rothaarsteig identisch.

 

Am Krutenberg konnten wir in Richtung Süden bis zum Taunus sehen. Nicht weit davon hat man bei der sogenannten schönen Aussicht einen Blick wieder nach Süden ins heimatliche Nordrhein-Westfalen, und schließlich wird bei km 43  das Ziel, die Diemelquelle erreicht. Dieter Borgmann hatte rechtzeitig den freundlichen Herrn Hain im Waldhotel angerufen, der uns dann nach nur kurzer Wartezeit mit dem hoteleigenen Minibus abholte und um 18 Uhr ins Hotel zurück brachte. Von Dieter Peters‘ Gruppe sahen wir zu dieser Zeit niemanden mehr; man hatte sich wohl schon für ein Nickerchen zurückgezogen.

 

Zum Abendbrot waren dann alle wieder zur Stelle, denn es gab viel zu erzählen und insbesondere Anton Schnurr zum Geburtstag zu gratulieren, der es sich daraufhin nicht nehmen ließ, uns mit labenden Getränken zu versorgen.

 

Sonntag: Von Hemmighausen nach Usseln, 16,5 km

 

Das letzte von uns noch nicht erwanderte Stück des Uplandsteigs sollte in Hemmighausen beginnen. Dazu brachte uns Herr Hain am Sonntag kurz vor 10 Uhr mit dem Hotelbus dorthin. Bei km 21,5 des Steigs setzte er uns ab, und wir begannen nun in der richtigen Richtung und wie üblich mit einem längeren Anstieg zum Aufwärmen. Oben angekommen, ging es bald auf dem alten Schulweg wieder abwärts ins Mülmecketal und gleich danach hinauf bis nach Eimelrod, so wie es die Kinder aus Hemmighausen früher mussten, denn die Schule befand sich in Eimelrod. Ganz in der Nähe gibt es auch eine lohnenswerte Aussicht nach Süden. Weiter auf dem Weg mussten wir hinab ins Tal der Neerdar und - wie nicht anders zu erwarten - gleich wieder hinauf. Oberhalb einer Ferienhaussiedlung und an Bömighausen vorbei stiegen wir  eine lange Treppe hinunter, um dann nach kurzem Marsch zum tiefsten Punkt des Uplandsteigs auf 420 m Höhe an einen kleinen Stausee zu gelangen, der im Sommer und bei anderem Wasserstand zum Baden geeignet wäre.

 

Vor dem letzten Stück der Wanderung stärkten wir uns zunächst mit den Resten der mitgebrachten Wegzehrung, insbesondere dem alten Whisky von Helmut Schüler. Wieder guten Mutes merkten wir kaum, dass der verbleibende Weg stetig, aber nur mäßig über längere Zeit bergan ging, bis wir schließlich auf dem Grotenberg landeten. Dieser ist Zentrum eines Naturschutzgebietes mit seltenen Magerwiesen und bot uns einen überwältigenden Blick bei klarer Luft und wolkigem Himmel. Der Abstieg verlief ähnlich sanft und führte durch ein weites Wiesental bis zu km 38 des Uplandsteig an der Bundesstraße 251 kurz vor Usseln. Dort warteten wir auf den Hotelbus, der uns gegen 13 Uhr ins Waldhotel zurück brachte. Das Mittagessen gemeinsam mit der anderen Gruppe hatten wir uns sicherlich verdient.

 

Ganz herzlichen Dank an Dieter für die Organisation dieser wunderschönen Stammtischwanderung!


1.5.2014, Franjo Hahne (LF) und Johann Böhme (SF)
 
 

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