1999 Gemischte Barkenfahrt in Brandenburg
Familien - Wanderfahrt bei Brielow
In Abwesenheit wurde ich, der Unterzeichner, dazu „verdonnert“ einen Bericht über die Wanderfahrt abzufassen. Obwohl, wie gesagt nicht gefragt, füge ich mich dem Diktat und hoffe, wegen der sicherlich schlechten Wiedergabe, keinen zweiten Bericht abliefern zu müssen oder zu dürfen.
Wir bildeten Fahrgemeinschaften und fuhren mit unseren PkW‘s schon früh in Richtung Brielow am Beetzsee. Am Spätnachmittag erreichten auch die letzten Ruderkameradinnen und Kameraden ohne Zwischenfall, d.h. auch unfallfrei, unser Hotel: Parkhotel Seehof, das der amerikanischen Best Western Gruppe angeschlossen ist. Das Hotel liegt in einer Bucht direkt am Wasser und am Start der internationalen Regattastrecke.
Bei der Ankunft gab es zunächst eine kleine Enttäuschung, da wir wegen drei Hochzeitsgesellschaften nicht unter freiem Himmel sitzen und unser Abendessen einnehmen konnten, und das bei ca. 28 Grad im Schatten.
Wie wir alle wissen, haben viele Paare an diesem Tage, den 09.09.99 geheiratet, um (versuchsweise) das Glück auf ihre Seite zu ziehen. Da niemand das Glück zwingen kann, bin ich sicher, dass leider viele neu Vermählte trotz des 09.09.99 schon in Unfrieden leben und Scheidung auch bei diesen „Glückspilzen“ anstehen.
Aber zurück zu unserer Wanderfahrt:
Ein Gartenhaus in der Nähe wurde gesichtet, in dem Tische und Stühle standen. Damit waren jedenfalls die Drinks „open air“ gesichert. Wir konnten feststellen, dass der Chef der Truppe RK Hans FaIk nicht nur ein ein schönes Fleckchen in Brandenburg, sondern auch ein hervorragendes Hotel mit akzeptablem Essen gebucht hatte ( selbst Rk Franz Georg hatte nichts zu beanstanden).
Freitag,den 10.09.99: Nach dem Frühstück, es war noch relativ früh ‚fuhr der Tross mit Pitze an der Spitze und weiteren PKW, dem Trailer, der Barke und dem Boot Cherry zum Einsatzort Riewend am Riewendsee. Bei strahlendem, vielleicht zu intensiven Sonnenschein, und spiegel-glattem See ruderten die Ruderkameradinnen (die erstaunliche Qualitäten zeigten) und Ruderkameraden mit Barke und Boot Cherry Ios. Am Ende des Sees ging die Fahrt durch den Iandschaftlich reizvollen Verbindungskanal „Der Strüng“ in den 18 km langen Beetzsee. Gegen 13.00 Uhr erreichten wir den Ort Butzow. Hier wurde das bestellte Mittagessen, überwiegend Forelle Müllerin, eingenommen. Zum Preis / Leistungsverhältnis gab es nichts zu beanstanden, und so war auch dies vom Fahrtenleiter ein Schuss ins Schwarze. Wir ruderten dann noch bis zu unserem Hotel von wo wir Punkt 16.00 Uhr mit dem Bus zu einer Stadtbesichtigung Potsdam einschließlich Schloss Sanssouci starteten. Zumindest für mich, dem weniger Gebildeten, war es neu, dass die Hauptstadt Brandenburgs ein holländisches Stadtviertel, das ca. 1740 errichtet wurde, beheimatet. Bei der Stadtrundfahrt Potsdam wurden uns verschiedene Museen und historische Gebäude, wie die alte Wache, das Brandenburger Tor, das barocke Rathaus usw. vorgestellt. Das eigentliche Ziel war das beeindruckende Schloss Sanssouci, das nach Entwürfen des Architekten von Knobelsdorf am Rande eines ca. 280 ha großen Parks 1745 gebaut wurde. Friedrich der Große ruht hier seit 1991. Der damalige Bundeskanzler Kohl und Vertreter des Adels wohnten der endgültigen Beisetzung bei (mir sei die Anmerkung erlaubt: ob auch ein „Roter“ Bajuffe zugegen war, habe ich leider nicht gespeichert).
Samstag, den 11 .09.99: Start ab Hotel bis Ende Beetzsee und über die Brandenburger Niederhavel quer durch Brandenburg in den Plauer See. Aus zwei Gründen waren wir über den schwachen Wind froh, gab er doch etwas Kühlung und wir konnten den Plauer See gefahrlos überqueren, denn schon mäßiger Wind macht das überqueren mit Ruderbooten unmöglich. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir auf der internationalen Regattastrecke, die von den „politischen Führern“ der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik errichtet wurde gerudert sind. Da ging nicht nur durch meinen sportgestählten Körper ein Ruck, nein auch die RKs Franz Georg Kröll und Karl Biedermann nahmen unwillkürlich eine stramme Ruderhaltung an. Wurden hier doch viele Ruderer zu Weltmeistern gemacht.
Unsere Mittagspause machten wir beim RC Plaue am Ausgang des Plauer See. Der Tross hatte für das leibliche Wohl gesorgt. Danach ruderten wir über die Havel in den Pritzerber See bis zu dem Ort Fohrde. Aussetzen, ein Gartencafe besetzen, Rückkehr mit PKW zu unserem Hotel. So endete der rudertechnische Teil des Samstages. Unser Abendessen haben wir unter freiem Himmel eingenommen, Wein und Bier getrunken und viel gelästert.
Sonntag, den 12.09.99: Eigentlich sah der Routenplan als Ziel der heutigen Etappe Rathenow vor. Doch, flexibel wie wir sind, wurde beschlossen die Strecke vom Vortage in umgekehrter Richtung zu rudern um so noch einmal die landschaftlichen Reize zu genießen. Das hatte zu dem den Vorteil, dass wir an unserem Hotel ankamen. Weil es am Vortage so gut war wurde wieder am RC Plaue angelegt, und der Tross hatte für die Verpflegung zu sorgen. Aber es war ja auch noch Wahlsonntag und für mich dem politisch interessierten war das Ergebnis natürlich von Bedeutung.
So war das Resultat, das Klaus Lohmann in die Stichwahl musste und die SPD die absolute Mehrheit verloren hatte für mich Anlass genug das ich den „Kaffe auf“ hatte, was andere ganz anders sahen.
Alle sind von der Sonne reichlich verwöhnt worden für manche zu sehr und alle sind wohlbehalten wieder nach Hause gekommen. Dem Fahrtenleiter RK Hans Falk ein herzliches „Danke Schön“ für die Planung und Organisation und wir rechnen fest mit einer ähnlichen Tour im nächsten Jahr.
Teilnehmer:
K. u. A. Biedermann, F.O. u. U. Braun, H. Brück, H. u. U. Daniel, U. u. H. Düchting, H. u. B. Falk, H. u. I. Grabow, W. u. K. Güthoff, H. u. B. Lingnau, FG. Kröll, Ch. Schöneberg, P Wilhelm.
Hartmut Daniel