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1998 AH-Wanderfahrt in Berlin


Berlin ist immer eine Reise wert!

Der lange durch den eisernen Vorhang uns im Westen verschlossene Teil Deutschlands ist wert, wieder neu entdeckt zu werden. Das meinten auch die Wanderruderer des RCW und wählten im vergangenen und in diesem Jahr die Umgebung von Berlin für ihre Wanderfahrten. Die traditionelle Fronleichnams-Alt-Herren-Wanderfahrt wählte ein Fluss - und Seengebiet von Köpenick bis in die Nähe von König Wusterhausen. Der nachstehende Bericht von Karl Berghoff vermittelt eine landschaftlich und landsmannschaftlich interessante Gegend, die kennen zu lernen allemal eine Reise Wert ist. Von der Hauptstadt ist dieser Slogan ja schon lange bekannt und anerkannt; er gilt aber offen-sichtlich in gleicher Weise auch für seine Umgebung. Karl Berghoff erzählt uns:

Am Mittwoch, den 14. Juni machten sich unter Führung des Wanderruderwartes und Fahrtenleiters Hans Falk 20 Ruderer - und zwar Karl Berghoff, Karl Biedermann, Tom Blumberg, Dieter Borgmann, Fritz 0. Braun, Heinrich Frinken, Helmut Grabow, Wilfred Güthoff, Siegfried Held, Rolf Kernebeck, Axel Kunde, Gustav Limke, Helmut Lingnau, Gerd Locher, Horst Noll, Dieter Peters, Anton Schnurr, Peter Wilhelm und Klaus Wottrich - zu unterschiedlichen Zeiten mit Bus und PKW auf den Weg nach Berlin. Unser Ziel war Schmöckwitz, ein südöstlich von Berlin gelegener Vorort in der Nähe von König Wusterhausen. Aus unserem Bootspark hatten wir „Cherry“, „Little Jack‘ und „Etzel“ mitgenommen.

Es war ein regnerischer Tag, und das vor uns liegende Wochenende versprach auch keine Wetterbesserung. So war man in erster Linie gespannt, welches Quartier wir vorfinden würden. Es übertraf unsere Vorstellungen. Mitten in einer herrlichen Parklandschaft, direkt am Wernsdorfer See, war die Villa eines ehemaligen Möbelfabrikanten zu einem Akademie Hotel umgebaut worden. Das Bier war frisch, das Essen gut, da konnte es draußen ruhig regnen.

Der nächste Morgen. Der erste Blick ging zum Himmel: Verhangen - aber trocken. Frühstücken wir also erst einmal. In Anbetracht der unsicheren Wetterlage gab Hans FaIk die Weisung, daß die erste Tagesetappe, entgegen der ursprünglichen Planung, gegen den Uhrzeigersinn gerudert wird. Denn: wenn der Wettergott dann gar nicht mitspielt, so haben wir die Möglichkeit, bei einem der vielen Ruderclubs entlang der Grünau die Fahrt abzubrechen.

Nach Aufriggern und Boote zu Wasser lassen ruderten wir auf dem Wernsdorfer See durch den Oder-Spree-Kanal zum Seddin See - ein Teil von ihm ist Trainingsstrecke für Rennboote - ‚ folgten dem Gosener Kanal zum Dämeritz See, bogen ab in den Spreelauf von Müggel bis in den Kleinen Müggel See und überquerten anschließend den Großen Müggel See bis zum Städtchen Friedrichshagen an seinem Ende. Das Ziel der Vormittagsetappe war erreicht.

Schon vom Wasser aus hatten wir den Gebäudekomplex einer alten Brauerei gesehen. „Berliner Bürger Bräu“ (BBB) stand am Kamin geschrieben. Und genau dahin führte uns der Tross. Wie staunten wir, als wir im Inneren der der Brauerei angeschlossenen Gaststätte einen vollkommen im Jugendstil erbauten und restaurierten Ballsaal vorfanden. Das ganze Haus war den Erfordernisse der Moderne angepasst ohne das Erhaltenswerte zu zerstören. Selbst ein Biergarten mit altem Baumbestand war vorhanden.

Nach dem Mittagessen ruderten wir noch ein kleines Stück die Spree hinauf bis nach Köpenick. Ein kleiner Stadtbummel mit einem Besuch im Rathaus, wo ein kleines Museum über den Hauptmann von Köpenick eingerichtet war, schloss sich an. Es war ein schönes Erlebnis. Hinzu kam, dass wir mittlerweile in der Sonne spazieren bzw. rudern konnten. Das Schloss in Köpenick war leider geschlossen, so ruderten wir also weiter auf der Spree, bogen in die Dahme ein bis zum Langer See. Hier am Anfang des Langer See liegt die bekannte Regattastrecke von Grünau, auf der 1936 die olympische Ruderregatta durchgeführt worden war. Hier liegen auch eine Anzahl von Ruderclubs mit prächtigen Bootshäusern. Wir wussten gar nicht, ob wir Regatta fahren oder eine Besichtigung der Bootshäuser vorziehen sollten. Am Ende vom Langer See fuhren wir noch ein Stückchen Dahme, ein Stückchen Seddin See, durch den Oder-Spree-Kanal in den Wernstorfer See und waren schließlich wieder zurück an unserem Hotel. Die erste Tagesetappe war geschafft.

Donnerstag Abend - Stammtischzeit! Gustav Adolf Wüstenfeld hatte dem Kassierer ein Päckchen mit auf den

Weg nach Berlin gegeben. Es enthielt 20 Fläschchen Underberg. An jedem hing ein mit rotweißem Band befestigter Zettel. Auf jedem war ein speziell für jeden Ruderer ausgesuchtes Zitat zu lesen - mit Bild.

Herzlichen Dank dafür! Es wurde ein gemütlicher Abend!

Am nächsten Tag ruderten wir bis zum Dämeritz See die gleiche Strecke wie am Tag zuvor. Nur ein Boot hatte die Durchfahrt durch den Gosener Graben (parallel zum Kanal) gewagt und schwärmte hinterher von dieser Strecke. Weiter ging es vom Dämeritz See in den Flakensee bis zur Schleuse in Woltersdorf. Hinter der Schleuse ruderten wir noch den Kalksee hinauf und wieder zurück. Unsere Tagesetappe war aber hier noch nicht zu Ende, wartete doch noch eine Stadtrundfahrt durch Berlin. Die Welt ist klein. Plötzlich stand Etzel Winkler vor uns. Er war zu einem Klassentreffen in Berlin und wollte uns unbedingt treffen Zusammen haben wir dann zu Mittag gegessen.

Pünktlich um 16.30 Uhr bestiegen wir den Bus zur Stadtrundfahrt. Wir hatten Glück mit dem Fahrer, der uns wirklich alle Sehenswürdigkeiten von Berlin zeigte - wie die Reiseleitung mehrfach betonte. Zweimal wurde ein Stopp mit Aussteigen eingelegt: Am Berliner Dom und am Schloss Charlottenburg. Das Olympiastadion und die Waldbühne (leider fand dort eine Veranstaltung statt) waren die letzten Stationen, bevor es quer durch die Stadt zurück zu unserem Hotel ging. Ach ja - als wir im Bus saßen, ging der erste Schauer nieder. Er sollte den ganzen Abend nicht aufhören.

Samstag Morgen. Kein Regen, sondern Sonne. Nach dem Frühstück ging es ab zur Schleuse Woltersdorf. Da war übrigens noch der Ruderkamerad, der wissen wollte, wie viel Steuerleute in seinem Boot, einem Vierer, wären. Fünf - na klar!

Von der Schleuse Woltersdorf über den Fiaker See ging die Fahrt bis in die Löcknitz. Und damit begann das
große Staunen. Entlang dieses Wasserlaufes stehen wunderschöne, zum größten Teil neu erbaute Häuser unterschiedlichster Architektur mit großzügigen Gartenanlagen. Überhaupt gab es entlang der Strecken, die wir gefahren sind, Teile, die an die Jahre des Sozialismus erinnern. Und demgegenüber dann diese andere Welt!

Wir ruderten weiter in den Wertsee, den Peetzsee, wo es dem Tross gelungen war, ein gutes Hotel für die Mittagsrast zu finden. Dann ging es zurück zu unserem Standort über Wertsee, Löcknitz, Dämeritz See, Gosen Kanal oder Gosen Graben, Seddin See, Oder-Spree­Kanal zum Wernsdorfer See. Ende der schönen Ruderzeit, aber nicht Ende der Wanderfahrt. Die endete erst am Sonntag mit der Heimreise.

Fazit: Diese Wanderfahrt kann wiederholt werden, es war wieder einmal ein schönes miteinander.

Karl Berghoff                                     

 

-AH-Berlin
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