1997 AH-Wanderfahrt auf dem Rhein
Zwei „Kurz“- Wanderfahrten auf Rhein und Weser
Bei gutem Wetter machten sich am Freitag, den 19. August die Ruderkameraden Wilfred Güthoff, Udo Kemmer, Dieter Peters, Anton Schnurr, Dieter Wenig, Dieter Werner, sowie Ulf (Sohn) und Peter (Vater) Wilhelm wieder mal auf den Weg zu einer Ruderwanderfahrt.
Der Rhein bei Bonn war das Ziel. Im Anschluss an eine Lahnwanderfahrt 1975 und im Rahmen des Rhein-Marathon Anfang der 80er Jahre waren Wittener schon einmal auf einer Rheinwanderfahrt. Aber für die meisten heute war es die erste Gelegenheit, den alten Vater Rhein zu berudern. Denn wegen der für unsere Boote zu hohen Wellen und des dichten Berufs-Schiffsverkehrs war vom RCW jahrelang keine Wanderfahrt mehr geplant worden.
Auf der Hinfahrt waren wir trotz einiger anders lautender Spekulationen und Bemerkungen recht zuversichtlich, nicht vorzeitig aussteigen zu müssen. Es war ja Peter Wilhelm, der die eintägige Fahrt sehr gut vorbereitet hatte. Nach der Zimmerverteilung im Hotel Drachenburg war noch genügend Zeit für einen gemeinsamen längeren Spaziergang durch einige Straßen der Bonner Vororte. Das besondere dabei waren nicht nur die beein-druckende Rheinpromenade, sondern ebenso die aktuellen lnsidererläuterungen von Peter Wilhelm über diverse Sehenswürdigkeiten und die am Weg liegenden diplomatischen Vertretungen.
Zum Abendessen im Gasthof „Zum Stern“ kamen auch, mehr oder weniger zufällig, Bärbel und Hans Falk. Bei neudeutscher Küche äußerte doch jemand in der Runde den Wunsch: „Es wäre schön, wenn es morgen in der Mittagspause frischen Pflaumenkuchen mit Sahne gäbe“. Diesem Wunsch schlossen sich alle Ruderer spontan an.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit den wellentüchtigen Booten „Cherry“ und „Etzel“ zum Ruderclub Neuwied. Dort wollten die Boote zunächst über den Deich gehoben und getragen werden, bevor sie aufgeriggert und zu Wasser gelassen wurden.
Das Wetter konnte nicht besser sein, Sonnenschein und klare weite Sicht. Dank des erfahrenen, orts-kundigen Steuermanns Ulf Wilhelm waren wir immer auf der richtigen Stromseite - auf dem Rhein besonders wichtig! Wir genossen die vorbeiziehende faszinierende Landschaft zwischen Neuwied und Bonn. Zwischendurch fragte jemand in die Runde „Gibt es heute Mittag wohl Pflaumenkuchen?“
Dank Handy erfuhren wir, dass uns Bärbel und Hans Falk am Mittagsrastplatz zur verabredeten Zeit erwarten würden.
Dort angekommen überraschten uns die beiden direkt am Steg mit einem gedeckten Tisch, auf dem nicht einmal die Tischdecke fehlte. Zwei große Pflaumenkuchen, Sahne und heißer Kaffee lachten uns an. Keiner konnte sich daran erinnern, dass er schon mal so gut bei einer Ruderwanderfahrt bewirtet wurde. Nach ca. 1 Stunde ging es dann weiter, vorbei an dem beeindruckenden Bonner Rheinpanorama mit Siebengebirge, Drachenfels usw. bis zum Steg der - Bonner Rudergesellschaft.
Dort war inzwischen auch Hans Falk, einfach so! Durch seinen erneuten Einsatz hat er ein kleines Missgeschick lösen können. Ohne ihn hätte es mindestens noch eine Weile länger gedauert, bis wir mit den Autos und den Booten, zufrieden über die gelungene Fahrt, die Heimreise antreten konnten.
Anton Schnurr