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1995 Tagesfahrt auf der Ruhr

 

Wanderfahrt mit Tradition:
Vatertagswanderfahrt Schwerte - Witten

Organisator und Fahrtenleiter Karl Berghoff hatte schon im Februar die Anmeldeliste ausgelegt, die Speisekarte für das Mittagessen vorgelegt und nach der ersten Hochrechnung die erforderlichen Boote reserviert. Der Bus wurde bestellt. Am Mittwochabend waren Ruderkameraden zur Bootsverladung und zum Transport der Boote anwesend.

 

Pünktlich um 8 Uhr traf der Bus am Vatertag ein und brachte die 25 Teilnehmer nach Schwerte. Dort erwartete uns der gedeckte Frühstückstisch mit Brot, Butter, Marmelade, Käse und Wurst sowie Rührei mit Speck. Alle langten kräftig zu, und wer Ruderer kennt, weiß, dass keine Reste bleiben.

 

Die Bootseinteilung sowie besondere Hinweise auf den Wasserstand und die Umtragestellen wurden vom Fahrtenleiter bekannt gegeben. Weiße Mauer aussteigen und treideln oder durchfahren, das war und ist immer die große Frage. Jedoch bis zur Beantwortung hatten wir noch einige Stunden vor uns. Das Wetter war trocken und sonnig, so dass eher Sonnencreme als Regenkleidung erforderlich war. Die Boote kamen gut ins Wasser, und mit gleichmäßigen Schlägen ruderte die Mannschaft flussabwärts.

1801, nach 21 Jahren hatte die Ruhrschiffahrtsverwaltung den Frachtverkehr auf dem Abschnitt von Langschede bis Witten wegen des zu geringen Frachtaufkommens - Salz aus der Saline Unna-Königsborn - eingestellt. Die Schleusen in Wetter und Schwerte wurden abgebrochen, der Leinpfad entlang des Ufers überstand die Jahrzehnte; aber die Fahrrinne veränderte sich durch neue Staustufen in Schwerte, am Hengsteysee und am Ende des Harkortsees in Wetter. Damals wie heute verlangte der Strom die ganze Aufmerksamkeit der Steuerleute. Hier ein Rohr im Wasser, dort eine Strom-schnelle oder eine Kiesbank. Schiffskollisionen oder Grundberührungen führten damals wie heute zu Schäden an den Booten und zu finanziellen Belastungen der Eigner. Schleusenge!der sind heute nicht mehr zu entrichten, aber dafür gibt es eine feste Zahl von Anlegepunkten, an denen die Mannschaften „veredeltes Wasser“ gegen Entgelt fassen können.

Was wäre ein Rudertag ohne Mittagspause in Herdecke? Nichts vollkommenes! Wir konnten im Zweibrücker auf der Terrasse sitzen und das Essen genießen. So richtig entspannen, bis das „Auf geht‘s“! des Fahrtenleiters die Ruderer in die Boote beorderte. Die ersten hundert Meter sind beschwerlich, doch dann ist die „Nach­dem-Essen-Trägheit“ überwunden. Einkehr bei den Wetteranern und zur Stärkung Gerstensaft, denn der Flüssigkeitsverlust muss ausgeglichen werden. Die letzte Umtrage in Wetter und das Wiedereinsetzen der Boote erfordert immer alle Kräfte. Der Weg ist schmal und steil, der Platz am Ufer gering und voller Steine. Der Einstieg ist schwierig, das Boot droht zu kippen, doch dann ist die Mannschaft wieder auf ihren Plätzen. Die Taschen sind verstaut, die Steuerleine entzerrt, die Skulls liegen auf dem Wasser, und auf „los“ geht‘s los.

Die Ruhrbrücke in Wetter liegt hinter uns, noch reicht der Wasserstand, und dann kündigt sich die „weiße Mauer“ an Das Wasser wird kabbelig. „Hart Backbord -mehr unter Land!“ Das Boot schaukelt etwas, und der Steuermann muss sich konzentrieren. „Noch etwas nach Backbord -jetzt nach Steuerbord‘!! Haarscharf geht‘s am Hindernis vorbei, das Boot durchläuft die schmale Fahrrinne, das Wasser wird ruhiger, es ist geschafft. Alle Boote sind gut durchgekommen. Kein Stein hat geschrappt. Gummistiefel und Treidelleine wurden nicht gebraucht.

Gegen 18 Uhr erreichten wir unseren Steg. Das Herausnehmen der Boote geschah schnell, und mit einem kräftigen Wasserstrahl wurde der Schmutz vom Tage abgespült. Fahnen und Treidelleinen wurden eingesammelt und bei Tom abgegeben. Ordnung muss sein; denn auf der nächsten Wanderfahrt werden sie wieder gebraucht. Ein Bier zum Abschluss auf der Terrasse ließ den Tag ausklingen, und in 365 Tagen heißt es wieder Schwerte - Witten.

Gustav Adolf Wüstenfeld                                           

 

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