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2009 AH-Wanderfahrt auf Fulda und Weser

 

Dieter Borgmann hat gerufen und Sechse sind gekommen.

 

wer? H.W. Brück, Michael Göhler, Siegfried Held,
Axel Kunde,  Dr. Gerd Locher, Dieter Peters
wann? am 10.06.2009
wozu? AH-Wanderfahrt auf  Fulda und Weser
warum? Weil wir das schon lange nicht mehr gemacht haben

 

Wir wollen die Chance nutzen zwischen zwei Wettertiefs trockenen Hauptes über Fulda und Weser zu fahren.
Aber nun zum Bericht: Eins nach dem Anderen und nur net hudele!

 

Der Mittwochabend, bekanntlich ja Kinderruderabend, war mal wieder gut besucht. Alle Boote auf dem Wasser, leider auch Cherry, den wir eigentlich zur Wanderfahrt auf den Hänger packen wollten. Gegen halb Sieben tauchte das Boot am Kraftwerk auf und irgend so ein Dreikäsehoch, der gerade noch am Steuer gesessen hatte meinte lautstark, er würde jetzt beim Tragen anpacken und könnte das ganz allein. Sicherheitshalber, damit ihm nichts passiert, habe ich ihn mir unter den linken Arm geklemmt und mit der noch freien Hand gemeinsam mit Michael an meiner Seite das Boot zum Hänger getragen.

Boot auf die Wiese ablegen – alles fest – alles nicht Feste ausbauen – Verladeroutine. Auch Routine unseres Fahrers, die Steckerverbindungen zwischen Hänger und Zugfahrzeug zu prüfen……passt leider nicht. Wer hat am Mittwochabend um 18.45 Uhr noch einen passenden Stecker? Dieter fuhr los und brachte eine halbe Stunde später das benötigte Teil.

Jetzt wäre die weitere Verladung und der Transport also gesichert gewesen, wenn nicht die zurückgebliebene Mannschaft das Boot mit dem darunter befestigten Hänger beim Wendemanöver von Hand dermaßen im welligen Clubgelände verkeilt hätte. Mit Begeisterung eilten die herbeigerufenen Kinder, Jugendlichen und der schon benannte Dreikäsehoch herbei uns aus der misslichen Lage zu befreien. An dieser Stelle noch mal Dank allen Helfern.

Donnerstagmorgen – kalt – regnerisch – windig – Scheißwetter um halb acht.
Abfahrt in Ruderkleidung nach Melsungen. Unterwegs klarte das Wetter auf und kurz vorm Ziel die ersten Wolkenlöcher, durch die die Sonne schien. Das Ganze erwies sich aber in Melsungen als Fata Morgana.
Bei einem kurzen Stadtrundgang mit Außenbesichtigung des Rathauses und Übersicht über die Bartenwetzerbrücke, einer Steinbrücke aus dem 16. Jahrhundert, seinerzeit in ca. 1 Jahr erbaut – moderne Straßenbauer guckt euch bei den Altvorderen mal Bauzeiten ab – Mittagspause in einem angenehm beheizten Café am Markt.

13.30 Uhr, it’s time Gentlemen! Also den Ladevorgang in fast umgekehrter  Reihenfolge vom Vorabend, nachdem vorher am Ufer der recht schnell fließenden Fulda eine gute Einsatzstelle von dicken Steinen geräumt wurde.
Siegfried übernahm Steuer und Kommando, Axel auf Schlag und beide schipperten uns direkt mit Rückenwind in einen dicken Schauer.
Hatdatda gerechnet! Wir soffot inne Regenjacke, Kopf eingezogen und langsam weiter umme nächste Ecke vonne große Fuldaschleife.
Bald war der Spuk vorbei, die dunklen Wolken zogen weiter, der Wind kam jetzt vom Bug. War übrigens der letzte Regen für diese Wanderfahrt. Großes Kompliment an Siegfried, der alle Untiefen und Stromschnellen für uns im Boot trockenen Fußes durchfuhr.
Der erste Rudertag endete dann nach 18,5 Km in gut zweistündiger Fahrt in Cuxhagen an der Schleuse. Weiterfahrt mit dem Begleitfahrzeug nach Kassel.

Standquartier für zwei Nächte: Ruderclub Kurhessen-Cassel. Gästezimmer mit Doppelstockbetten in freundlichen Zimmern mit engen Durchgängen. Jetzt stellte sich in den Gemeinschaftsräumen erst mal heraus, wer was vergessen hatte. Handtücher, man war ja an Hotels gewöhnt, Ausgehsocken, wir waren ja in Ruderkleidung gefahren, und so dit und dat. Auch mangelte es an Kleingeld für das Duschgroschengrab. Entschädigt wurden wir von der italienischen Küche…und einem hervorragenden Frühstück am kommenden und dem darauf folgenden Morgen.

Freitag 9.30 Uhr Abfahrt nach Cuxhagen bei gutem, sonnigen und windigem Wetter. Die Schleusung verlief reibungslos, die dunklen Wolken haben wir weggesprochen, was erstaunlicherweise klappte.
Nach 14 Km die Staustufe Neue Mühle. Dort galt es mittels einer Lore auf Schienen das Boot 200 m umzutragen. HW holte den Wagen, alles verlief zügig. Zu Mittag erreichten wir das Bootshaus des RV Kurhessen-Cassel nicht ohne dabei die Parade der Kasseler Rudervereine, 9 Schülerrudervereine und der RVKHC auf vielleicht 2000 m Flußuferstrecke. Das hat sonst nur Berlin zu bieten.

Zwei weitere Staustufen am Nachmittag, für HW und den Verfasser dieses Berichts als Trossleute im Auto, die Ruderkameraden bei fiesem Gegenwind im Boot bis zum Ruderverein der Uni Göttingen in Wilhelmshausen. Übrigens das Durchschnittsalter auf dieser Wanderfahrt lag jenseits des üblichen Renteneintrittsalters.
Der Tross konnte die Mannschaft mit aus Bochum mitgebrachtem Mandelkuchen und Kaffee geholt, aus einer Pommesbud (Dank der netten Pommesbudenbesitzerin, die uns ein Tablett mit Tassen fertigmachte) wieder aufpäppeln. Das Ganze, abgerundet durch ein Gläschen Kümmerling; jetzt waren wir bereit für die Rückfahrt nach Kassel.
Wieder hervorragendes Abendessen mit einem schönen Spaziergang zu einigen Dokumenta – Objekten und der Orangerie.

Der Samstag kam, der Wind ging und mit Ihm auch die letzten Wolken. Spitzenwetter!
Gegen Mittag an der Schleuse Hannoversch Münden die letzte Schleusung runter zur Weser. Ein kurzer Weg zum Weserstein, errichtet am 31. 7. 1899  auf dem Tanzwerder:

Wo Werra und Fulda sich küssen
sie ihre Namen büßen müssen
und hier entsteht durch diesen Kuss
Deutsch bis zum Meer der Weserfluss

Der Weserstein markiert den Weserkilometer Null, von da an geht’s bergab. Für uns 19 herrliche Wasserkilometer bis hin zum Etappenziel „Klostermühle Bursfelde“. Anlanden, Aussetzen, Kaffee trinken. Am Abend erwartete uns Hann.-Münden mit einem großen Stadtfest. Selbst Marius Müller-Westernhagen hat es sich nicht nehmen lassen uns dort seinen Gesang zu kredenzen. Oder war es nur ein Doppelgänger?

Sonntag, der letzte Tag. Wieder am Steg an der „Klostermühle Burfelden“ galt es erst mal zwei Motorbootfahrer vom Frühstückstisch in der Restauration zum Steg zu komplementieren. Hatten die doch einfach die Ausfahrt zugeparkt. Einsichtig und willig waren sie und so konnten wir mit gutem Wind und guter Strömung die letzte Etappe bis Mittag rudern. Langsam wurde der Himmel wolkenverhangen, Schlechtwetter kündigte sich an.

Anlegen an geplanter Stelle, Boot aus dem Wasser, verladen und dann eine nette vorbeigehende Hundebesitzerin zum Gruppenfoto anzuheuern war Routine. 

Bald nach Mittag traten wir dann zufrieden die Heimreise nach Witten an.
Wie war’s? Schön war’s mal wieder!                  

MoK
 
Und hier die Fotogalerie
 
Und hier das Rezept Wanderruderers Mandelkuchen
 
 
 
 
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