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1984 AH-Wanderfahrt in Berlin


Berlin ist immer eine Reise wert

 

Auf nach Berlin! Unter dieser Devise starteten am Mittwoch, dem 20. Juni 1984, in Witten in Privat-Pkw‘s die Ruderkameraden Biedermann, Blumberg, Kroell mit Stm. Kernebeck; Falk, Knoop, Wottrich mit Sltn. Kemmer; Berg mit Stm. Liebig; Held, Lacher, Wegermann, Wenig, Werner mit Stm. Schulz sowie aus München Stm. Katthagen. Per Bundesbahn reiste an aus Kiel RK Frinken. Alle Pkw‘s erreichten wohlbehalten im Laufe des Nachmittags und anbrechenden Abends das Hauptquartier bei der Ruder-Union Arkona sowie die nebenan lie­gende Dependance der Sport-Vereinigung Dresdenia an der Schar-fen Lanke. Infolge ihres Frühstarts war unser Spähtrupp mit Stm. Kernebeck bereits so früh an der Havel, daß sich diese rudereifrigen Vier kurzentschlossen unter dem Kommando einer Ruderkameradin der RU Arkona aufs Wasser zu einer Testfahrt begaben. Der ansonsten immer recht feucht verlaufende Abend einer AH Ruderwander­fahrt hielt sich trotz Begießens von Patenschaften und ruderkameradschaftlichen Einpaukens in Grenzen.

Am nächsten Morgen begrüßte uns RK Alfred, Bootswart der RU Arkona, immerhin schon 80 Jahre alt, und übergab uns unsere Boote, zwei Doppelvierer, einen Riemenvierer und einen Doppelzweier. Das Bootsmaterial war in vor­bildlichem Zustand und wurde von uns pfleg­lichst behandelt. Man höre und staune, noch dem Rudern wurden auch Skulls und Riemen abgetrocknet.

Am Vormittag ruderten wir bei gutem Wetter unter Alfreds Oberaufsicht die Havel abwärts bis zur Pfaueninsel und entlang der durch Bojen markierten deutsch-deutschen Grenze. Mittags erreichten wir auf der Rückfahrt das Bootshaus des RC Potsdam am Großen Wannsee. Rudern macht hungrig. Das Eisbein dort schafften wir gerade noch. Zu unseren Booten schafften wir es nicht mehr. Zwischen Bootshaus und Anlegestelle lag im Sonnenschein verführerisch eine herrliche Wiese: Umfallen, Mittagsschlaf. So waren wir für die Rückfahrt und den Stadtbummel am Abend gut gerüstet. Für Freitag lag zunächst wieder Südkurs an. Durch den Großen und den Kleinen Wannsee, Pohlsee und Stölpchensee ruderten wir bis Kohlhasenbrück und von dort in den Teltowka­nal. Hatten wir bei der Fahrt durch die kleinen Seen viel Idylle geschaut, so wurden wir hier durch die Warnschilder vor dem Verlassen der Westsektoren wieder mit der rauen Wirklich­keit konfrontiert. Mag der eine oder andere von uns auch mehr oder weniger davon betroffen gewesen sein, einen bitteren Geschmack hatte jeder auf der Zunge.

Das weiterhin gute Wetter auf der Rückfahrt mit einer Mittagsrast beim RC Astoria sowie der gemeinsame Theaterbesuch in der Komö­die am Kurfürstendamm ließen die Probleme der geteilten Stadt wieder zurücktreten.

Eine steife Brise bescherte uns der Samstag auf unserer Nordroute zum Tegeler See. Trotz Wind und Wellen wurden die im Boot von RK Werner rudernden Nichtberliner von ihm an der Einmündung der Spree in die Havel mit Spreewasser getauft. Ob die RK Berg, Frinken, Kernebeck und Liebig daraufhin „Ich bin ein Berliner!“ gerufen haben, entzieht sich der Kenntnis des Chronisten.

Wenn auch an diesem Tag viele Segelboote im Tegeler See kenterten, wir erreichten — nach teilweise sehr hartem Rudern — nachmittags ohne Bootsschaden wieder wohlbehalten unser Heimatquartier.

Abends vertraten einige RK den RC Witten beim Sommerfest des RC Collegia, wo wir am Sonntag anläßlich unseres Abschiedsruderns noch einmal zum Frühschoppen einkehrten.

Auf dieser Wanderfahrt wurden 1890 Mann­schaftskilometer gerudert. Als Fazit bleibt festzustellen: Berlin war und ist eine Reise, sprich Wanderfahrt, wert.

Dieter Wenig

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