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2014 Mosel-Ruderwanderfahrt

 

Vom 19. bis 22. Juni - Für ältere Semester
Durchschnittsalter über 70

 

Na, alle da? Alles verstaut? Aufsitzen und los!

Die Uhr zeigt 6.30 Uhr! Die Sonne lacht, wie bestellt. Der weiße Begleit-Polo sammelt zwischendurch Friedhelm auf, und es geht noch etwas leicht verschlafen über die freie Autobahn gen Traben-Trarbach. Die roten Boote „Flotter Dreier“ und „Gustav Adolf“ folgen uns gezwungenermaßen in geringem Abstand. Bei der Rast ist die Müdigkeit verflogen, und einige mitgebrachte Köstlichkeiten wandern ins Körperinnere. Schnell durchqueren Bussi mit Anhang und Polo die Eifel, um nach steiler Abfahrt mit Blick auf die Ruine Starkenburg ans Bootshaus des Ruderclubs Traben-Trarbach zu gelangen. km 106,9 !


Weißt du noch, was hier vor Jahren war? Schlafstellen unterm Dach, nur mit Anlegeleiter zu erreichen! Die Urschreie in der Nacht von Georg Geist! Das Flaschenroulett usw.

 

Kraft tanken nach dem Aufriggern! Mohnkuchen der Fahrtenleitung! Die ersten sieben Auserwählten starten bei herrlichstem Wetter, während der Tross sich gen Reil bewegt, um zum Wechsel in dem 1000jährigen Weindorf pünktlich zur Stelle zu sein. Die Staustufe wird Dank der nun vollautomatischen Sportschleusen ohne Anstrengung gemeistert, denn Augen und Gehör sind noch gut in Takt. „Zügig einfahren!“ „Noch drei Minuten bis zur Schleusung ! “  - Kein Kurbeln mehr!


Wechsel! Nun sind Axel und Siegfried K. am Schlag der beiden Muskelfahrzeuge, um die lange Moselschleife bis Zell zu bewältigen. Die Steuerleute Michael und Dieter P. kommen als Erste in den Genuss des Blickes auf die Marienburg. Nein, ist es hier schön! – (touristisch voll). Im Hotel „Vergissmeinnicht“ in Ellenz–Poltersdorf wird die Zimmerfrage schnellstens  -  nicht geklärt. Die Schlüssel der beiden  Einzelzimmer sind sofort weg! Die geplanten Nutzer müssen sich eine neue Kiste mit Schlafkumpel suchen. Hat geklappt! Bei ständig gutem Wetter zischten dann am Abend auf der Terrasse erst die Bierchen und dann endlich die Weinchen.

 

Die Weinkenner vom RCW wurden aber vorher sehr ausführlich und umfassend über Lage und Säuregehalt sowie die Definitionen „Trocken“, „Halbtrocken“ und „Lieblich“ aufgeklärt. (Die Bedienung war wohl nicht so gut geschult.) Die andere Essen– und Getränkeschlepperin aus der Vulkan-Eifel war da schon etwas gewitzter beim Umsatz.

Früh musste die Truppe zu Bett. (Ganz ohne Fußball)!

 

Wieder erreichen uns goldene Sonnenstrahlen, als wir in Zell ablegen. Der Tross macht sich auf den Weg nach Senheim und die Boote bemühen sich zu folgen. Nach Merl und Bullay geht es in die nächste Schleusenanlage bei   St. Aldegund. Jetzt sind wir schon fachlich begabt und meistern die Hürde bestens. Auch starker Wellengang der Fracht– und Kreuzfahrtschiffe ist nun keinerlei Hindernis mehr. Im Schutzhafen von Senheim gibt es dann was auf die Gabel.
Die Mannschaft hat sich neu formiert und weiter geht es! Nach einigen Kilometern passieren wir unser Hotel, nachdem wir zuvor Mesenich und Briedern sahen.


Überlegen! Boot stellen! Ruder halt! Die lästigen Jachten nehmen zu. Sie kennen nur „Anlassen und Vollgas“ Schwupp, da ist eine riesige Welle eingeschlagen.  Alles leicht angefeuchtet!
Beilstein entschädigt danach alles Geschehene. Oft gefilmt und vielfach besichtigt. Das Dornröschen der Mosel. Natürlich total überlaufen und fest in japanischer und chinesischer Hand. Wir versuchen, das Gewühl langsam hinter uns zu bringen. Ellenz…, dann geht es wieder einmal etliche Meter im Schleusenschacht hinab. Einige nette Örtchen folgen.

 

Oft kann man die Hochwassermarken der vergangenen Jahre wahrnehmen.
Die Cochemer Rudergesellschaft haben wir als Etappenziel ausgesucht. Ihr erinnert euch, die müssen die Boote immer über eine Hauptverkehrsstraße tragen. Sie warnten auch ausführlich vor Vandalismus an unseren teuren Sportgeräten. Ist aber um Glück nichts passiert!
Zur Übernachtung und zur Fußballinformation sind wir noch einmal bei der  Vulkan-Eifel-Betreuung, die uns inzwischen zum Reinigen ihrer Wohnung animiert hat. Leider im 4.Stock! Für ältere Herren unerreichbar. Wir nehmen ja schon immer einen Pastor mit auf Tour! Man kann ja nie wissen!

 

Am Samstagmorgen, so gegen 9.30 Uhr, ist die Truppe wieder flott. Der Doppelzweier aus Neuwied, der uns schon etliche Kilometer folgt oder vorausfährt, sitzt noch gemütlich beim Kalorienaufbau, als wir uns wieder bei lachender Sonne in Bewegung setzen. Ein letzter Blick auf das herrliche Panorama von Burg Cochem und Winneburg, ein Gruppenbild für die Annalen und weiter geht es gen Koblenz. Wieder sind diese Vollgasexperten ausreichend damit beschäftigt, den Treibstoffumsatz zu erhöhen und für starken Wellengang zu sorgen.

 

Klotten mit Ruine Koraidelstein wird  passiert, und in der Ferne ist schon Treis auszumachen. Hier wartet der Tross, um ein sonniges Mahl zu servieren. Evas jährliches leckeres Etwas steht auf der Speisekarte! Ganz nebenbei wandern noch einige Würste aus dem Bestand den allgemein bekannten Weg. Das erneute Ablegen erfolgt bei hohem Wellenschlag der vorbei ziehenden Frachtschiffe. Die längste Etappe wartet auf uns. Udo und Eckhard halten die Bande bei Laune. Bei Münden geht es mal wieder in einem Schleusenschacht automatisch einige Meter hinunter. An den teils sehr steilen Berghängen wächst der Jahrgang 2014, und klangvolle, teils sehr bekannte Namen prangen in großen Lettern am Gestein.

 

Ach übrigens ! „Zellers schwarze Katz“ haben wir nicht gesehen!
Burg Bischofsstein wird für die Berichte auf die Platte gebannt. Bei Hatzenport, Brodenbach, Löf, Alken, Kattenes und Oberfeil erwähnt der Steuermann: „Nur überall Weinanbau!“ In Lehmen kommt zum 4. Mal ein Abgang! (Nee, nicht der!) Jetzt noch drei Kilometer. Dann ist es geschafft! Zum ersten Mal müssen die Wasserschuhe herhalten. Liegen aber im Bussi – und da liegen sie gut!


Ab zum neuen Quartier, einem zum Ferienhaus ausgebauten Einfamilienhaus, denn bald spielt Deutschland. Vier nach oben – schon besetzt! Sechs nach unten ins Kellergeschoss! Duschen, umziehen, der Taxibus wartet!
Alle quetschen sich unzulässiger Weise in das alte Gefährt. Die Stoßdämpfer quietschen unter der Last. Opa kutschiert uns Ruderrecken über holprige Wege zum Landgasthof zur Post mit eigener Metzgerei. Im Biergarten gibt es etwas Leckeres auf die Gabel sowie Runden aus Gerstensaft für „Verfehlungen“ während der Fahrt und weil es mal wieder eine so schöne, geruhsame und harmonische Wanderfahrt ist. Der Verdauungsschnaps kommt prompt von einem der drei Dieters kurz vor dem Spiel.

 

„Deutschland gegen Ghana“ Die Großleinwand ist im Lokal durch Massen bevölkert. Anstoß !!!
Schreien! Jubeln! Tooor! Schei_benkleister! Das Ende: 2  zu  2 !!!
Die Chefin fährt uns zu unseren Kojen, und alle hüpfen schnurstracks in die Federn.
Das Frühstück etwas verzögert. Brötchen erst ab 8.00 Uhr!
Also nochmals  kräftig zulangen! Koffer zu, Wasserschuhe an! Die letzte Etappe wird eingeläutet. Gondorf - Koblenz.

 

Schon bald kommt die höchste Autobahnbrücke Deutschlands in Sicht, und nach einigen Kilometern wird der Fluss zum Stausee. Koblenz rückt näher. Rennboote kreuzen unsere Fahrt und rufen uns ein freundliches „Ahoi“ zu. Anleger mit Tross ist zu sehen! Die Bootsinsassen lüften noch ein letztes Mal ihren verlängerten Rücken, nehmen einen letzten Schluck aus der Flasche, wischen die Sonnencreme ab und bemühen sich nun aufrichtig, das gesteckte  Ziel zu erreichen. - Ruder halt! Angekommen !
Kilometer  3,6. Immer noch trocken – einpacken! 

---- Da ist doch noch etwas!

 

Der Tross hat rein zufällig noch einen Chinesen am Straßenrand entdeckt und uns dort angemeldet! Wir haben köstlich gespeist! Zum Abschied gibt es für jeden noch ein Fläschchen, und dann dürfen wir vondannen ziehen; Dieter B. gibt Gas! Nur zweimal Stau!

 

Bootshaus! Alles reinigen und ab in die Halle!
Ein Gläschen „Ruhrwasser halbtrocken“ zum Schluss auf die gute Heimkehr! Tschüss bis zum nächsten Jahr in alter Frische. Der Fahrtenleiter hat hoch und heilig versprochen, ein so pflegeleichtes, harmonisches Team wieder mitzunehmen. - Danke Dieter B.!

 

Die, die gerudert und sich gesonnt haben: Siegfried Held, Dieter Peters, Axel Kunde, Dieter Wenig, Michael Göhler, Udo Kemmer, Friedhelm Blennemann, Dieter Borgmann, Eckhard Schulz und Siegfried Knoop.

 

1.7.2014, Siegfried Knoop