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19. September 2017

Rede des RCW-Ehrenvorsitzenden Peter Wilhelm

Verehrte Gäste, liebe Ruderkameradinnen, liebe Ruderkameraden,

wenn man die achtzig überschritten hat, wird man doch sehr nachdenklich, denn was bleibt hängen von den achtzig Jahren? Unterm Strich auch viel Leid. Dennoch wiegen die glücklichen Momente schwerer.

Wie oft hört man in Ansprachen die Redewendung: „ Ich möchte etwas zurückgeben von dem, was ich als junger Mensch erfahren habe“.  Auch ich gehöre dazu. Ich war acht Jahre alt als der Krieg zu Ende war. Abwechslungen, wie in der heutigen Zeit, gab es nicht und doch waren wir fröhlich: Erst recht, als wieder Sport getrieben werden konnte, nachdem die Hallen von Schutt geräumt und die Sportplätze von Bombentrichtern befreit waren.

Und dann gestatteten uns unsere Altvorderen des RCW, in die Boote zu steigen, rudern zu erlernen, zu trainieren und Rennen zu fahren, wenn auch in sehr bescheidenem Rahmen.

Dass dies so kurz nach dem verheerenden Krieg möglich war, verdankt meine Generation den Molls, Bredts, Trommers, Södings, Hermes, Korfmanns, Köhlers  und von Dieckens und vielen anderen, die voller Tatendrang waren.
Die damaligen Aufgaben waren wohl einzigartig in unserer 125jährigen Geschichte. Die Bewältigung der Probleme war ebenso beispielhaft. 
Wir müssen an die Altvorderen nicht ständig denken, aber wir sollten sie auch nicht vergessen.

Seitdem ist viel geschehen. In vielen Schüben je nach Möglichkeit ist das Bootshaus renoviert, zig Boote angeschafft worden und eine vernünftige Leistungsstruktur entstanden. Gerade die Letztere bedarf einer ständigen Verbesserung, begrenzt nur durch die Mittel. Aber wir sind guten Mutes.

In meinem 80jährigen Gedächtnis sind auch hellleuchtende Sterne, die die Namen tragen Albrecht Müller, Martin Wocher, Volker und Guido Grabow, Marc Weber, und  jüngst Jacob Raillon, Lukas Föbinger, Simon Schlott, Julia Eichholz, die Breuckers, Seifferts, Pernacks und viele andere, die Trainer und -Innen nicht zu vergessen.

Verehrte Gäste und liebe Ruderkameradinnen und-kameraden,

wir alle wissen, dass es die Familien sind, die die Basis einer jeglichen Gemeinschaft ausmachen. Ohne diese Keimzelle menschlichen Zusammenlebens könnten sich größere Gemeinschaften kaum bilden, geschweige denn existieren.
Die Familien sind es auch, die mit ihren Kindern den Grundstein der Vereine bilden. Kaum ein Sportverein, der nicht über eine Jugendabteilung verfügt und liebevoll pflegt.

Da hat sich in unserem RCW viel getan. Als ich vor 65 Jahren dem Ruder-Club Witten als Schüler beitrat, übrigens unter Nennung von zwei Bürgen, gab es keine Jugendabteilung. Die Hausordnung schrieb sogar vor, dass alle Jugendlichen bis zum damals 21igsten Lebensjahr das Bootshaus und das Gelände bis 18 Uhr zu verlassen hätten. Eine Ausnahme gab es nur bei Trainingsruderern.

Soweit bekannt, war es RK Horst von Diecken der als einer der Ersten im Deutschen Ruderverband, in den 60iger Jahren die Kinderabteilung des Ruder-Club ins Leben rief und seitdem von der Familie mit großem Engagement weitergeführt wird.

Natürlich sind die Aufwendungen für die Kinder und Jugendlichen in jedem Verein sehr hoch, zumal in einem Ruderclub, dessen Ausgaben vom Bootshaus und vom Bootspark bestimmt werden.
Da hilft uns nicht nur der Förderkreis unter der Leitung von Udo Wegermann, der im Übrigen keine vitalen Sponsoren hat, sondern von kleineren Einzelspenden ehemaliger Ruderer lebt.

Dankbar sind wir für die Zuwendungen der öffentlichen Hand,  das ermöglicht uns, jährlich, bei einem Etat des Clubs von rd. 125.000 Euro, immerhin 75.000 für den Bereich Jugend ausgeben zu können.

Das tun wir seit vielen Jahren und das führt zu den gegenwärtigen sportlichen Erfolgen, an denen wir uns bei den Jugendlichen bis zum 23igsten Lebensjahr erfreuen und das bei G8 und den immer weniger Jugendlichen. Aber das betrifft wohl alle Vereine.

Das, verehrte Gäste und liebe Ruderkameradinnen und-kameraden,

geht einem 80jährigen so durch den Kopf, der seit 1952 dieser hervorragenden Gemeinschaft nur allzu gern angehört.

Und damit komme ich zum Schluss.

Wir alle sind stolz auf das Erreichte und so das Schicksal es erlaubt, werden wir mit Mut und Kraft die nächsten 125 Jahre anpacken.

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