RBL-Achter Ruder-Club Witten beendet Bundesliga-Saison mit einem hervorragenden fünften Platz
Auf das vergangene Wochenende (17.09.) hatten die Athleten des Ruder-Bundesliga-Teams aus Witten lange hingearbeitet, um den Traum von einem Podiumsplatz in der Ruder-Bundesliga-Saison 2016 wahr werden zu lassen. Zunächst verlief alles nach Plan, dann mussten sie jedoch davon ablassen und den Platz in der Tabelle verteidigen, statt anzugreifen.
Am Freitag (16.09.) machte sich die Wittener Auswahl, bestehend aus Lukas Föbinger, Benedikt Pernack, Jacob Raillon, Dominik Riesselmann, Jonas Moll, Marc Weusthoff, Marcel van Delden, Patrick Landefeld, Adrian Pietsch, Christoph Schroeder, Simon Schlott, Philipp Dahm und Steuerfrau Lorena Moll, auf den Weg in das weit entfernte Berlin.
Auf Grund einer langen Standzeit im Stau kamen sie erst gegen halb zwei Uhr nachts am Hostel in Friedrichshain an. Die Kürze der Erholungsphase war am nächsten Morgen deutlich spürbar. Die nahgelegene Rennstrecke mit der Mercedes-Benz Arena und der East-Side-Gallery im Rücken machte das Schlafdefizit jedoch etwas erträglicher.
Um zehn Uhr begann für den Witten-Achter der letzte Renntag der Ruder-Bundesliga-Saison 2016 mit dem Zeitfahren. Fehlerlos fegte das Gelbe Boot von der Ruhr über die Ruderstrecke hinweg und ließ der Renngemeinschaft aus Duisburg und Düsseldorf keine Chance. Nachdem die anderen Rennen der Ligen ausgetragen waren, ertönten über die Lautsprecher die Ergebnisse des Zeitfahrens.
Lange blieb der Ruder-Club Witten ungenannt. Als der Kommentator die Männer um Wittener Trainer Hennig Sandmann auf Platz zwei nannte, war das Jubeln auf dem ganzen Regatta-Platz zu hören. Das Vorhaben, im ersten Rennen alles zu geben, um eine bessere Ausgangsposition zu erlangen, konnte somit in die Tat umgesetzt werden.
Im zweiten Rennen des Tages, dem Achtelfinale, fuhren die Wittener gegen den Münster-Achter, der vorletzte Achter aus dem Zeitfahren. Auch dieses Rennen konnten jene für sich entscheiden, jedoch war etwas von der Souveränität aus dem ersten Rennen verloren gegangen. Dies bemerkte auch Trainer Sandmann: „Ruht euch jetzt bloß nicht nach dem super Zeitlauf aus! Im Viertelfinale geht es um alles“. Hieß es später in der Rennbesprechung.
Im Viertelfinale wartete ein ganz besonderer Gegner auf die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet. Der Salzland-Achter aus Bernburg, mit dem sich die Wittener mehrmals in der Saison packende Rennen lieferten, wartete am Start. Um diese Mannschaft zu bezwingen, brachte Henning Sandmann in Rücksprache mit Teamchef Marcel van Delden Junioren Vizeweltmeister Simon Schlott und Philipp Dahm für Marc Weusthoff und Christoph Schroeder in das Boot. Nun sollte die Entscheidung fallen, ob eine reale Chance auf die so ersehnte Medaille bestünde.
Leider mussten sich die Wittener schon ab etwa der Hälfte der Rennstrecke geschlagen geben und die Männer von der Saale ziehen lassen. Die Enttäuschung war allen anzusehen und zu hören: „Das Boot hing die komplette Zeit auf einer Seite, sodass kaum effizient gerudert werden konnte“. Meldete sich Ruderer Patrick Landefeld zu Wort. Durch dieses Ergebnis war jetzt noch im besten Fall ein fünfter Platz möglich. Dies machten sich die Wittener zur erweiterten Aufgabe.
Um dies erreichen zu können, musste im Halbfinale ein Sieg her. Die Mannschaft, die ihn den Wittenern streitig machen konnte, war der Lokalmatador aus Berlin-Köpenick. Ein starker Gegner, der sich an jenem Tag den Aufstieg sichern wollte. Zu diesem Rennen wechselte Trainer Sandmann erneut. Für Patrick Landefeld kam Adrian Pietsch, um den Achter zu verstärken. Zur Enttäuschung der Zuschauer aus Witten, war der Köpenick-Achter an diesem Tag kein schlagbarer Gegner. In der Rennbesprechung redeten die Ruderer von den selben Symptomen wie in dem Rennen zuvor: „Der dynamische und saubere Bootslauf aus dem ersten Rennen hat wieder vollkommen gefehlt“. Meldete sich Schlagmann Lukas Föbinger zu Wort. Diese Entwicklung zeigte, wie schnell sich das Blatt im Verlaufe eines Renntages wenden konnte.
Von den Aussichten auf eine Medaille war nichts mehr übrig. Nun ging es im letzten Rennen der Saison nur noch darum, nicht mit der schlechtesten Leistung der Saison, einem achten Platz, den Abschluss feiern zu müssen und nach Hause zu fahren.
Nach langer Beratungszeit mit Teamkapitän Marcel verkündete der Trainer des Club-Achters von der Ruhr die Besetzung: „Um alles in die Waagschale werfen zu können, fahren wir das finale Rennen mit der Besetzung aus dem Zeitlauf. Wir müssen jetzt darauf achten, dass uns der fünfte Platz in der Tabelle nicht noch streitig gemacht wird“.
Ein letztes mal fuhren die Wittener hochmotiviert zum Start, wo bereits der Achter aus Hameln wartete. Ähnlich wie der Ruder-Club Witten in dieser Saison, musste man bei den Männern von der Weser immer mit einem bärenstarken Rennen rechnen, da sie es bei den ersten beiden Renntagen ganz nach oben geschafft hatten.
Das bärenstarke Rennen zeigte aber Witten diesmal. Wie im ersten Rennen kannten die Männer mit dem roten Stern auf der Brust keine Gnade. Mit über einer Länge Vorsprung und der viertschnellsten Zeit der Finalläufe sicherte sich Witten den siebten Platz in der Tageswertung.
Somit gab es am Ende des Tages doch noch etwas zu feiern. Der Ruder-Club Witten beendete die Ruder-Bundesliga-Saison 2016 mit einem sehr guten Platz fünf. Seit der ersten Teilnahme, war es nicht gelungen solch ein gutes Gesamtergebnis zu erreichen. Hätte ihnen vorher jemand gesagt, sie würden im vorderen Mittefeld die Saison abschließen, hätte jeder vermutlich nur gelacht.
Im Team Ruder-Bundesliga des Ruder-Clubs Witten freuen sich alle schon auf die Saison 2017 und auf packende Sprintrennen.
Florian Kögler