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18. März 2016

1. Gemeinsamer Gremientreff des DRV in Hannover

12.-14. Februar 2016: Im 133. Jahr seines Bestehens fand in Hannover, dem Stammsitz unseres Verbandes, erstmalig eine Tagung aller Gremien statt.

Rund 100 Personen arbeiten ehrenamtlich direkt im Vorstand, Präsidium sowie den diversen Ausschüssen. Diese tagen entweder untereinander oder sehen sich teilweise bei diversen Regatten. Viele kennen einander kaum oder gar nicht und wissen ebenso wenig über die Arbeit der anderen. Das sollte sich nun ändern.


Es hatte so ein bisschen was von einem kleinen Rudertag.

Ziel dieser aufwendigen Veranstaltung war in erster Linie die Möglichkeit, tatsächlich gemeinsam zu tagen, die Aufgaben die sich den einzelnen Gremien stellen , zügig und intensiv zu bearbeiten und damit die Verbandsarbeit insgesamt zu stärken.

Fast noch wichtiger wurde die Gelegenheit des gegenseitigen Kennenlernens von allen Teilnehmern gewürdigt. Um keine falschen Vorstellungen aufkommen zu lassen; es wurde hart gearbeitet! Und wer den Bericht bis zum Ende durchliest, wird eine schöne Überraschung erleben.

In medias res: Ankunft Freitag, im Tagungshotel am Maschsee. Empfang, gemeinsames Abendessen, gemütliches Beisammensein. Wer schon einmal einen Rudertag besuchte: wie ein typischer Freitag vor dem DRT.

Samstag dann ging es zu Fuß zum Haus des Niedersächsischen Sportbundes, in welchem der DRV seine Geschäftsstelle betreibt. Tagung der einzelnen Gremien/Ausschüsse. Die Berichterstatterin gehört als stv. Vorsitzende dem Verbandsrechtsausschuss an.

Uns lag eine umfangreiche Tagesordnung vor. Wir arbeiteten alles ab und fanden sogar einen gemeinsamen Termin, um zwingend notwendige Veränderungen/ Anpassungen im Regelwerk zu besprechen. Diese erfordern intensive Vorarbeit, um dann dem DRT zur wahren Abstimmung vorgelegt zu werden.
Inhaltlich besprochenes unterliegt leider zumeist der Geheimhhaltung. Endlich wird der VRA nun auch eine angemessense Bekleidung bekommen, um nicht mehr als "wer sind sie denn?" auf Meisterschaftsregatten begrüsst zu werden.

Nach der Mittagspause ging es dann weiter, mit der Möglichkeit in andere Besprechungen reinzuschnuppern. Wir tagten intern mit dem Verbandsjustiziar weiter. Zur Erläuterung, der VRA entscheidet u. a. über Dopingverfahren und andere von der NADA beantragte Verstöße.

Der Nachmittag diente dann einem gemeinsamem Plenum, um die Ergebnisse der Arbeitskreise vorzutragen, wobei jedem genau drei Minuten Zeit eingeräumt wurden.
Ich werde nun die Ergebnisse kurz zusammenfassen, für jeden ist etwas dabei. Auch die oben angekündigte Überraschung.

Ehrenmitglieder: Helmut Griep berichtet, dass ab Oktober eine "FREUNDESKREIS" des DRV aktiv wird, dem jeder Interessierte oder ehemals ehrenamtlich dem Rudersport zugehörige beitreten kann.

Wettkampf: Rolf Warnke berichtete, dass mal wieder das ewige Thema Großbootmeisterschaft diskutiert wurde. Seit sicher 20 oder noch mehr Jahren ringt man da um eine Lösung. In Sicht ist bislang keine.

Wissenschaft und Forschung: Reinhard Grahn trägt vor, dass es ab 1.7. einen hauptamtlichen Bildungsreferenten geben wird, welcher dann in Ratzeburg arbeitet. Andreas König war bislang in Hannover beim Verband tätig und geht nun nach Ratzebung.

Öffentlichkeitsarbeit: Tammo van Lessen erklärt, dass die Homepage des DRV in Zusammenarbeit mit einer externen Agentur professioneller aufgestellt und komplett neu überarbeitet zur Jahresmitte zur Verfügung stehen wird.

Leistungssport: Uwe Graf referierte über die aktuellen Themen; Mannschaftsgroßboote, Folgen der Vorgaben IOC/FISA zum Leichtgewichtsrudern, Entfernung des Lgw. Achters aus dem WM Programm. Maßnahmen des DRV dagegen.

Rechtsausschuss: Klaus Horbach bemerkte launig, dass niemand so recht den VRA kenne, bis er ihn braucht. Unsere Ergebnisse fasste er knapp zusammen. Sowie die 4:2 Abstimmung, die Wahlperiode wieder auf vier Jahre auszudehnen.

Ja, wo bleibt denn die Überraschung? Kommt noch; Geduld!

Historischer AK: ja, so was gibt es! Es gilt die ererbten Schriftstücke, Filme etc vernünftig zu archivieren und damit zu erhalten. Dies kann der Verband allein nicht leisten. So werden die bibliophilen Hinterlassenschaften bei der DSH in Köln aufbewahrt. Dies wird im Herbst vollendet sein. Die über 400 Filme des Ruderprofessors Karl Adam bekommen einen würdigen Platz in einem Theater in Ratzebung. Dies kam mit massiver Unterstützung des dortigen Bürgermeisters zustande. In Ratzeburg ist man stolz auf die Ruderakademie.

Der Ausschuss Ruderreviere und Technik befasste sich mit der auch für uns wichtigen NSF. NSF? Notschwimmfähigkeit! Da die Anforderungen der EU höher sind als diejenigen der FISA und des DRV sind die Vereine gehalten, bei Neuanschaffungen von Gigs und Wanderbooten Nachrüstungen vorzunehmen.

Ruderjugend: Jugendrudertag findet im November in Hamburg statt. Vielleicht dieses mal mit einem Delegierten aus unserer Jugend? Themen: 50/50 Quote, Olympisches Jugendlager, Schulrudern, Bundeswettbewerb.

Dann ergab sich eine kurze Diskussion zum für und wider elektronisches Wahlverfahren anlässlich des bevorstehenden Rudertages. Keine endgültige Entscheidung.

Bericht zur bevorstehenden EM in Brandenburg durch den Präsidenten des LRV Brandenburg.

Eberhard Wühle stellte die Tagungsstätten des DRT in Essen im November vor. Schick schick. Das Plenum selbst wird in der Zeche ZOLLVEREIN stattfinden. Essen, 18.-20. November!

So, Endspurt. Wer aufmerksam mitlas, stolperte vielleicht schon über die angekündigte Überraschung.
Hat Agatha Christie auch immer so gemacht. Versteckte Hinweise.......

Mehr als drei Minuten Redezeit bekam Dr. Dag Danzglock, stv. Vorsitzender Finanzen und noch viel mehr.

Stichwort Geld. Der Verband finanziert sich in erster Linie aus öffentlichen Mitteln. Die Höhe der Förderung ist Medaillenabhängig. Kein Gold kein Geld, einfache Formel.

Seit Anfang 2016 "gehört"die Ruder Bundesliga dem DRV. Grundsätzlich wird diese Veranstaltung so weiter laufen. Nicht zuletzt die beim letzten Rudertag genehmigte Gründung einer GmbH erlaubte es dem Vorstand, hier sofort aktiv werden zu können. Für Skeptiker: es muss in unserem Sinne sein, rudersportliche Nebenstränge zu involvieren, nicht zu ignorieren.

Die noch beim Rudertag in Oldenburg mit Verständnisproblemen begonnene Diskussion um Gender (lieber Herr Kemmer, erinnern Sie sich?!) hat uns nun endgültig erreicht. Damals wusste keiner was das ist. Jetzt hat das IOC beschlossen: in 2020 zu den OS in Tokio wird es die 50:50 Quote geben. Ich zitiere: "das Altherrengelächter" hat ein Ende. Keine Quote keine Kohle. Das war sie, die kleine Überraschung.


Damit sollte es bei uns auch bald lauten: Mädchen an die Riemen! Ach ja, die Trostworte: "für uns gilt das ja nicht" gelten allenfalls aufschiebend. Der typisch von oben nach unten folgenden Weiterleitung von Entscheidungen, wird diese Quote bald auch regional gefordert werden. Dennoch ein Trostwort von mir: in Saudi Arabien wird das sicher schwieriger als bei uns.

Zum noch nicht ganz guten Schluss präsentierte der Generalsekretär des DRV, Christian Baumann, die Mitarbeiter der Geschäftsstelle. Gut fünfzehn Personen arbeiten voller Elan und teilweise seit über 40 Jahren für den DRV und nun ergab sich die gute Gelegenheit ihnen per Applaus unsere Wertschätzung zu zeigen.

Bevor es zum abschliessenden Abendessen ging, ließ es sich der Vorsitzende nicht nehmen, analog dem DRT ein dreifach donnerndes HIPP HIPP HURRA auf den Deutschen Ruderverband erschallen zu lassen.

Es war das erstemal, dass der DRV sich auf diese Weise ein " Familientreffen" genehmigte und alle sind sich einig, diese erlebte Gemeinsamkeit macht uns stärker, dient dem Verband und damit dem Rudersport , den wir alle lieben und für den wir einen nicht geringen Freizeitanteil ehrenamtlich einsetzen. Somit wurde beschlossen, alle zwei Jahre zwischen den Rudertagen eine gemeinsame Gremiensitzung stattfinden zu lassen.



14.12.16, Susanne Kassler

 

Quelle Gruppenfoto: www.rudern.de

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