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22. Dezember 2014

Rudern in Vietnam

Unser Ruderkamerad Mark Lukas, genannt Otta, verbrachte gemeinsam mit seiner Frau, einen mehrwöchigen Urlaub in Vietnam.
In so einer langen Zeit, will ein Ruderer natürlich nicht auf seinen Sport verzichten. 

Er gab nachstehenden Bericht:


Technik im Selbstversuch:
,,Ruhig den Körper nach vorne! Die Hände eng beieinander!“ Ziemlich bekannt kommen mir die Korrekturen unserer vietnamesischen Begleiterin vor. Das Ganze erscheint mir ein wenig übertrieben, da mir die Technik doch ziemlich einfach erscheint. Ein bisschen wie Streichen, nur leichter.  Ich stehe auf dem Heck des flachbodigen Ruderbootes (,,Sampan“ heißen die hier) und rudere uns vorwärts, also Gesicht voraus über einen ruhigen Nebenarm des Mekong. Am Ufer stehen Kokospalmen und Jackfruitbäume, alles in den heftigsten Grüntönen, im Uferschlamm krabbeln Schlammspringer (eine amphibische Fischart), auf der Uferstaße spielen Kinder. In aller Frühe haben wir mit diesem Boot bereits einen der schwimmenden Märkte auf dem Mekong besucht, ich rudere uns jetzt zu einer Reisnudelfabrik zum Mitmachen.
                   
Das Boot hat zwar schon einen ziemlich Besorgnis erregenden Langschwanzmotor, wird aber auf diesen kleinen Nebenarmen und auf dem Markt eher gerudert. Dazu steht ein etwas erhöhter Stehplatz im Heck bereit, aus dem Dollbord links und rechts schauen nach oben die Dollenstifte heraus. Über ein paar Zentimeter Hanfseil sind daran dann die Ruder befestigt, so dass man die Ruder über die T-Griffe am Ende sogar bequem flach- und aufdrehen kann. Man muss die Ruder also nur eintauchen und von sich wegschieben, um das Boot voranzutreiben. Eigentlich hat man das alles schon einmal gemacht!

Mit dem Ruderboot durch Reisfelder und Grotten:
                   
Nur ein paar Tage vorher ging’s mit dem Ruderboot schon durch die  trockene Ha Long-Bucht. Genau so ein Naturwunder wie die weltbekannte, 100 km entfernte, nasse Version, stehen die Karstberge hier nicht im Wasser, sondern inmitten knallgrüner Reisfelder, aus denen sie einige hundert Meter steil aufragen. Unsere Strecke führt uns mitten durch die Reisfelder, aber nicht um die Berge herum, sondern mitten darunter hindurch. Richtig gelesen! Der Fluss durchquert mehrere Berge in niedrigen, aber ruderbaren Grotten. Kein Wunder, dass wir an solch einer Touristen-Attraktion nicht alleine teilnehmen.
                     
Auch diese kleineren Boote werden in Blickrichtung aus dem Heck gerudert, aber meist im Sitzen. Mich haben dabei allerdings diejenigen Ruderer beeindruckt, die ihre Ruder mit den Füssen bedient haben. Das reine Wegdrücken mit den Beinen mag ja sehr einfach und effektiv sein, aber wie schaffen die Leute das mit dem Flach- und Aufdrehen?

Mythos enträtselt- den Riemeneiner gibt es wirklich!

Auf unserer Fahrt gen Süden kommen wir in ein Küstenörtchen, das für seine Dünenlandschaften und den Wind bekannt ist. Im Hafen bietet sich eine Szenerie, die sich durch dutzende kleiner runder Korbboote (Durchmesser ca. 2,5 m) auszeichnet. Der einzelne  Riemen hat hier etwa die Form und Größe eines Spatens und ist wieder mit einem Hanfseil an den Dollenstift gebunden. Durch eine Kombination von Drehen, Ziehen und Drücken am Spatengriff wird dieses Körbchen dann übers Meer gezogen, eine absolut mühsame und uneffektive Technik. So etwa, als wenn ein Gondoliere in Venedig seine Gondel mit einem abgebrochenen Ruder rückwärts rudert. Jedenfalls mache ich mir bei dem starken Wind hier ziemliche Sorgen um die Fischer… Immerhin fahren sie nicht ständig im Kreis, wie man vorher vermutet hätte!                  
Hier noch etwas für Kraftsportbegeisterte:

                   

 

 

 

 


Xin Chao (etwa: Hallo),
Otta

       

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