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10. April 2014

Ein neuer Belag für den Bootssteg

Nach nunmehr länger als fünfzehnjähriger Nutzung der Stegbeplankung aus Lärche- und der Landgänge aus Bangkirai-Holz, kein natürlicher Baustoff widersteht dem Wasser länger, nagte doch der Zahn der Zeit gewaltig am Belag des Bootsstegs. Ebenso musste man auf  den beiden steilen Landgängen trotz häufiger Reinigung stets mit einer Rutschpartie (und das mit einem Boot in der Hand) rechnen.

 

So plante Hauswart Guido schon im vergangenen Jahr die Beplankung  gegen ein Material auszutauschen, das sowohl den Gesetzen der Umwelt, dabei aber unseren Ansprüchen und besonderen Erfordernissen Genüge tut.
Gesucht war die effiziente und umweltgerechte Alternative zu imprägnierten Holz oder Tropenholz als  ideales Baumaterial im Wasserwechselbereich, dabei gleichzeitig verrottungfest, rutschfest, wasserabweisend und frostsicher, resistent gegenüber Insekten-, und Pilzbefall, ungiftig für Gewässer und recyclefähig.

Nach intensiver Suche fand sich ein Produkt der Fa. Trimax®. Gut zu verarbeiten und allen Anforderungen für uns gerecht.

 

Jetzt begann die Ausführungsplanung: Genaue Vermessung des Stegs in Länge und Breite, Position der Schwimmpontons unter dem Stegbelag, Auswahl geeigneter Trägerprofile für die Beplankung und Festlegen wieviel dieser Profile jeweils ein Beplankungselement tragen sollen. Und natürlich die Abstände zwischen den einzelnen Planken, damit auf die Gesamtlänge des Stegs von 24 m eine gleichmäßige Verteilung der Planken und der jetzt in der Werkstatt vorzufertigenden Elemente gewährleistet ist. Der gesamte Materialbedarf zum Bau der 26 Stegelemente und vier Landgängen war zu ermitteln. Material im Wert von ca. 9.000,--€ war zu beschaffen.

 

Ab Donnerstag, den 3.4. waren dann zwei Montagetage in der Werkstatt angesetzt. In Guidos Werkstatt fanden sich Helmut Grabow, Wilfred Güthoff, Klaus Hebestreit, Dirk Huben und Pitze ein, die unter Anleitung des Meisters, der Montageschablonen und –Lehren schon vorbereitet hatte, die Alu-Trägerprofile unter die Planken montieren sollten. Bohlen und Alu-Vierkantprofile zuschneiden und beide mittels selbstschneidenden, nichtrostenden Schrauben zu verbinden. Äußerste Genauigkeit war hier angesagt. Jeder Fehler, der, wenn er sich duplizierte, führte zu einem Scheitern der Passgenauigkeit. Das hätte dann zu aufwändiger Nachbesserung bei der Endmontage geführt.

 

Je Plankenbrett waren drei Befestigungen auf den vier Alu-Vierkantprofilen (104 lfd. Meter) vorgesehen, 26 Elemente und vier Landgänge waren geplant. Etliche hundert Bohrlöcher in die Planken hatte das fünfköpfige Team zu setzen und dann mittels der zuvor beschriebenen Schrauben diese mit den Profilen zu verbinden.

Diese Arbeit war für zwei Tage geplant, in fünf Stunden war alles fertig.

 

Ruder-Club, Samstagvormittag, 5.4.2014, leichter Regen: Um 9.30 Uhr trat die Montagemannschaft zu einer kurzen von Guido gehaltenen Arbeitsbesprechung zusammen. Eine Stunde zuvor hatte Ruderkamerad Klaus schon damit begonnen die Halteelemente der zu demontierenden Beplankung zu lösen. Angesichts der Tatsache, dass die zwar nichtrostenden Inbus-Schrauben doch Jahrzehnte in den Aluhalterungen verschraubt waren, ging das Lösen nur nach der alten Schlosser-Arbeitsregel: Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft.

 

Dann ging alles Schlag auf Schlag: Zunächst wurde auf dem Stegrahmen ein Mittelriss gezogen. Die Montagemannschaft, inzwischen auf 13 angewachsen, begann mit dem Lösen der alten Beplankung: Vier Mann, vier Ecken, Vorschub mit der Knippstange, Ausheben und neben dem Waschplatz lagern. Die Pontons von Schmutz u. Treibgut reinigen, wieder vier Mann, vier Ecken das zu montierende neue Element mit vorbereiteten Traghölzern zum Steg transportieren, einlegen und positionieren. Immer zwei Millimeter Abstand zum nächsten Element. So war es geplant, so sollte es passen.

 

Doch nichts ist einfach mal so eben… Ca. 1/3 der rechten Stegseite war neu beplankt, da tauchte das erste Problem auf: Der Steg war irgendwann mal vor Jahren verlängert worden. Die Schwimmpontons hatten jetzt andere Abstände, sodass die auf den Pontons aufliegenden Vierkantprofile nicht mehr an der richtigen Stelle saßen. Doch was nicht passt, wird passend gemacht. Die Profil-Position unter den Planken konnte verändert werden. Vier Mann zur Änderungsmontage, der Rest arbeitete nach Plan weiter. Selbst für den Austausch der gerissenen Pontonverschlüsse, die natürlich vorher niemand sehen konnte, war bald eine Lösung parat.

 

Fünf Minuten vor Zwölf kam dann endlich der große Augenblick, das letzte Teil sollte eingelegt werden. Letztmalig vier Mann, vier Ecken, Transport zum Steg, ablegen, einfügen…
…passt. Das Endbefestigen der insgesamt 1,6 to. schweren Elemente war dann nur noch Routine.

 

Hauswart Guido dankt allen Helfern, die dieses Projekt in kürzester Zeit vollendeten.

 

07.04.2014, Dieter Peters