2004 Deutsche Jugendmeisterschaften
Deutsche Jugendmeisterschaft in Essen.
Aus Sicht der verantwortlichen Trainer sollten in diesem Jahr aus der aktuellen Trainingsgruppe nicht nur die Ruderer und Ruderinnen auf der DJM starten, die eine Chance auf eine Finalteilnahme hatten, sondern auch die, die Erfahrungen für die Zukunft sammeln sollten, auch wenn der Weg nach dem Hoffnungslauf wahrscheinlich beendet ist.
Nils Großer und Till Noesselt im B - Doppelzweier und Christop Schröder im Lgw. Einer kamen jeweils knapp über den Hoffnungslauf nicht hinaus, aber sie fuhren beherzte Rennen und können hoffentlich im Herbst zur Landesmeisterschaft zeigen, dass sie den Anschluss im Juniorenrudern gefunden haben.
Dann gab es aber die Boote die im Saisonverlauf auf den Prüfungsregatten
ihren Anspruch auf eine Finalteilnahme angemeldet hatten.
Der Doppelvierer der Juniorinnen B mit Steuerfrau mit der Mannschaft: Sarah
Breucker, Hanna Bülskämper, Julia Reifer, Julia Schulz und Steuerfrau Christina Wilbert hatte jeweils in Köln und in Hamburg einen Lauf gewinnen können und hatte sich selbst die Finalteilnahme
als Ziel gesetzt. Der Weg ging über den Hoffnungslauf und das Halbfinale, und dort kickten unsere Juniorinnen dann den Landesruderverband Baden - Württemberg ins kleine Finale und das Ziel Endlauf war unter großem Jubel unserer Mädchen geschafft. Auch Anna Seiffert musste über den Hoffnungslauf, steigerte sich im Halbfinale auf Platz zwei und kam damit sicher ins Finale. Vielleicht war damit die Erwartungshaltung zu groß, denn sowohl unser Vierer, als auch Anna fanden im Finale nicht den gewohnten Rhythmus und fuhren jeweils auf Rang sechs. Auch der sechste Platz ist schon eine tolle Leistung für unserer Juniorinnen. Genau so hervorragend das Abschneiden von Tobias Rittel, der in der offenen Junior A Klasse im Einer an den Start ging. Auch wenn er mit Platz vier im Halbfinale „nur“ den Einzug ins kleine Finale schaffte, so war es schon bewundernswert, wie er sich bei diesen Jugendmeisterschaften durchbiss und seine Ruderqualitäten zeigte. Platz zwei im kleinen Finale für Tobi und damit 8. in Deutschland, da muss man
erst hinkommen. Die Krönung war natürlich der Titelgewinn, die Deutsche Jugendmeisterschaft von Simon Faissner im Lg.Einer der Junioren A.
Für Simon war neben dem Start im Lgw.Einer noch der Start im Lgw. Doppelvierer in Renngemeinschaft mit Trier, Marl und Essen - Werden vorgesehen, und ein Doppelstart bedeuteten auch sieben Rennen auf der DJM. Und so lautete für Simon die Marschrichtung: “Kräfte sparen“. Im Einervorlauf traf Simon gleich auf einen der Favoriten, den Hamburger Marco Weber, und hier galt die Devise für Simon, antesten, aber nicht um jeden Preis gewinnen wollen. Der zweite Platz im Vorlauf bedeutete den Umweg über den Hoffnungslauf, den Simon aber mühelos bewältigte.
Auch im Halbfinale ging es für Simon darum, nicht sich voll auszupowern,
wenn der Rennverlauf dies zulässt. Auch hier reichte Platz zwei fürs Finale.
Am Finaltag dann heftiger Gegenwind, und Simon, der als sehr starker Ruderer gilt und auch seine Kraft mit seinen Ergometererfolgen schon oft unter Beweis stellte, konnte nach Einschätzung des Trainers unter diesen Bedingungen durchaus einen der drei Favoriten „knacken“.
Bis zur 1000-Meter-Marke lag er mit den anderen drei Spitzenbooten eng beieinander. Bogenschütz, der die meisten Rennen in dieser Saison für sich
entscheiden konnte, versuchte sich abzusetzen und verlor die Nerven, als der Hamburger Weber an ihm vorbeizog. Martin Rückbrot und Simon zogen mit, und 400m vor dem Ziel setzte Simon den Endspurt an, dem Rückbrot nicht gewachsen war. 200m vor dem Ziel blieb Simon in Führung liegend mit
seinem Skull hängen und Rückbrot zog gleichauf. Mit einer ungeheueren Kraftanstrengung wendete Simon noch einmal das Blatt und schob sein Boot mit einem Minivorsprung ins Ziel.
Der Titel als Deutscher Jugendmeister war da, und unter dem Jubel der zahlreichen Schlachtenbummler des RCW konnte Simon Faissner die Ehrungszeremonie genießen.
Viel Zeit blieb nicht, denn es stand für Simon als Schlagmann noch das Finale im Lgw. Doppelvierer aus. Insgeheim hatte man sich schon einen Platz für dieses Boot auf dem Treppchen ausgerechnet, aber ein heftiger Regenguss verzögerte den Start. Und zu kalt geworden ging man die ersten 1000m zu ruhig an und trotz optimal gefahrener zweiter Streckenhälfte war
nur noch der undankbare Platz vier für Simon und seine Mitstreiter Leonard
Mack, Stefan Friedenstab und Robert Hübner zu erreichen.
Insgesamt gesehen ein gutes Ergebnis für den Ruder-Club Witten bei der DeutschenJugendmeisterschaft in Essen 2004.