1995 Die RCW-Damen in Borken
Alle Jahre wieder: einmal im Jahr ins Münsterland
Damenwanderfahrt ohne Boot
Was tun, wenn man nicht mehr rudern kann? Man nimmt mit Begeisterung das Angebot auf, an einer Ruderwanderfahrt ohne Boote teilzunehmen. Nach bewährtem Muster ging es auch in diesem Jahr am 10. August wieder nach Borken. Dabei waren Anne Beck, Rose Berghoff, Ulla Braun, Bärbel Falk, Magdalene Grassmann, lrmchen Grabow, Christa Kirsch, Marlis Limke, Brunhilde Lingnau, Inge Rau, Doris Wegermann, Brigitte Weihmann und Ulla Wenig.
Nach Einhaltung des akademischen Viertels ging es 8.00 Uhr frohgelaunt bei bestem Sommerwetter los. In Borken erwartete uns bereits Herr Schlattmann, ein passionierter Radwanderführer, dem es Freude macht, seine engere Heimat jedem, der dafür ansprechbar ist, liebevoll und interessant nahe zu bringen. Das obligatorische Begrüssungsfläschchen wurde von uns dankend angenommen, verschwand aber wegen der vor-mittäglich schon intensiven Sonne im Gepäck.
Nach Aushändigung und Überprüfung der Räder, die alle im guten Zustand waren und sich leicht und bequem fahren ließen, ging es los. Den ersten Zwischenstop machten wir am Wasserschloß Gemen, das kurz von Herrn Schlattman vorgestellt wurde. Weiter ging‘s zum reichhaltigen Frühstück in den benachbarten Ort.
Gestärkt machten wir uns auf die Strecke, weitab von den üblich befahrenen eingetragenen Radwegen, durch herrlich blühende Sommerlandschaft. Gegen Mittag erreichten wir das Bücherstädtchen Bredevoort, ein Kleinod in der holländischen Gemeinde Aalten.
Hier wurden wir fachkundig mit der Geschichte dieses schon 1188 erwähnten Ortes bzw. Kartells bekannt gemacht. Nach Besichtigung der spätgotischen St. Joviskirche - eine der wenigen im 17.Jahrhundert gebauten protestantischen Kirchen -gab es auf dem Marktplatz eine Erfrischung. Dann ging es weiter. Hatten wir bis jetzt leicht 30 Km hinter uns gebracht, mußte die zweite Etappe zügiger angegangen werden, da wir pünktlich zum Kaffee erwartet wurden.
Mag es an der Abkürzung - teils Sandwege - an der Wärme, an der zügigeren Fahrweise, am leichten Gegenwind gelegen haben oder nur an leicht mangelnder Kondition, jedenfalls erreichte schließlich unter fürsorglicher Begleitung von Brigitte Weihmann auch das schwächste Glied der Gruppe mit Mühe und Not und hochrotem Kopf als Schlußlicht den stärkenden Kaffeestop. Der Kaffee, der leckere Apfelkuchen, die Pause und nicht zuletzt die umsorgende Kameradschaft sorgten dafür, daß das Taxiangebot für den Rest des Weges ausgeschlagen und die letzten 10 Km weiter geradelt wurde.
Dankbar, diese erlebnisreiche, unterhaltsame Tour von insgesamt 64 Km geschafft zu haben, erreichten wir wieder den Bahnhof Borken. Nun gab es zum krönenden Abschluß noch ein Abendessen beim Italiener, dann ging es wieder nach Hause. -Dank sagen möchte ich nochmals Christa Kirsch, die auch diese Fahrt wieder einmal bestens organisiert hat, Herrn Schlattmann, der sich rührend um alle und alles sorgte, sowie allen, die mit dazu beigetragen haben, daß ich diese Radtour durchgehalten und geschafft habe.
Ursula Wenig