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23. Juli 1990

1990 Fisa-Veteranen Regatta in Viareggio

 

Der RCW wiederholt seinen Vorjahreserfolg

 

Zum 17. Mal fand in diesem Jahr die Welt­-Ruderregatta der FISA statt. Nach der großartigen Veranstaltung im Vorjahr in Vichy/Frankreich wurde in diesem Herbst nach 2fachem Ortswechsel im Vorfeld der Regatta diese von dem Italienischen Ruderverband (FIG Federazione ltaliana Canotaggio), dem Ruderclub „Canottieri Sergio Berchelli‘ Viareggio“ und dem Comitato Regione Toscana in Pisa ausgerichtet.

Die Regattastrecke lag diesmal auf einem See auf einem schmalen Landstreifen unmittelbar zwischen dem Meer und einem langgezogenen Bergrücken gelegen, eine Entscheidung, die sich im Laufe der Veranstaltung noch als fatal erweisen sollte.

 

Zur Teilnahme an der diesjährigen Veranstaltung hatten sich neben dem schon im letzten Jahr in dieser Besetzung fahrenden Vierer m. Stm. mit Alfred Thüner, Ulrich Steuber, Klaus Skiba, Eberhard Borschinsky und Werner Kathagen (Stm.), Udo Wegermann und Frank Weber mit ihren neuen Partnern Hermann Denkhaus und Helmut Schüler im Doppelvierer ohne Stm. entschieden.

Nach langer Anreise (über 1300 km) traf die Mannschaft des Vierer m. Stm. schon am Mittwoch in den Nachmittagstunden an der Regattastrecke ein. Bei herrlichem Wetter wurden zahlreiche Bekannte von früheren Veranstaltungen wiedergetroffen.

 

Eine Betrachtung des an Ort und Stelle erhaltenen Meldeergebnisses einerseits und des Veranstaltungsortes andererseits ließ dann aber erste Wolken aufziehen.

Das Meldeergebnis stand dem des Vorjahres mit ca. 3000 gemeldeten Ruderern aus 25 (!) Nationen, u. a. aus Australien, Brasilien, Neuseeland, UdSSR und USA, um nur die außereuropäischen zu nennen, in nichts nach. Schon dies zeigt, welche Bedeutung der Regatta von den Aktiven beigemessen wird. Zudem konnte das sportliche Niveau des Vorjahres aufgrund der Meldungen erwartet werden.

 

Dem gegenüber standen hingegen ein Sattelplatz auf einem mit hohem und dichtem Baumbestand bewachsenen Campingplatz, so das jedes Zuwasserlassen der Boote mit einem Akt sorgfältigster Wegeplanung verbunden war, wobei zudem nur selten derselbe Weg zweimal begangen werden konnte, da in keiner Weise ausreichend Bootsauflagen vorhanden waren, so daß viele Teilnehmer ihr Material „wild“ lagern mußten. War nach längeren Wegen durch zuletzt tiefen Sand das Seeufer erreicht, so standen 2 (in Worten: zwei) Stege für das Einsetzen und Ablegen der Boote zur Verfügung, an die wegen der niedrigen Wasserstände im Uferbereich nicht einmal ein Achter ganz paßte, allein im B­Achter (MDA 36) hatten aber schon 21 Boote gemeldet. (Die zu erwartenden Stauungen blieben dann auch nicht aus.)

Insgesamt entsprach diese Seite der Regatta dem Niveau einer „Dorf­Regatta“, nicht aber dem einer Welt-Veranstaltung.

 

Nachdem der Donnerstag einem Besuch der nahegelegenen Stadt Pisa und dem Schiefen Turm sowie einem abschließenden Training vorbehalten war, begann die Regatta am Morgen des Samstags für die Teilnehmer des RCW mit dem Rennen im B-Zweier o. Stm. (MDA 36) mit Klaus Skiba und Uli Steuber, die sich - wie im Vorjahr - gegen ihre Konkurrenten durchsetzen konnten und vor einer ungarischen Renngemeinschaft, CVK Praha, RC de Strasbourg und K. R. & Z. V. „DE MAAS“ gewannen. Mit der Zeit von 3:38 min. ruderten beide zudem im Feld der 32 Boote die schnellste Zeit.

 

Das nächste Rennen mit Wittener Beteiligung war der C-Doppelzweier, in dem Frank Weber mit Hermann Denkhaus und Udo Wegermann mit Helmut Schüler an den Start gingen. Hier konnten sich F.Weber/H.Denkhaus mit 3:48 min. in ihrem Rennen durchsetzen und ihre Gegner vom Roskilde Roklub, Circ. Canottieri Barion, Societa Canottieri Garda und Green Lake Crew hinter sich lassen.

Unser zweites Boot konnte nur den 4. Platz in ihrem Rennen erkämpfen hinter G. 5. VV. F Poggi, RC Germania Neuss und KVIK Rofereningen und vor Slovacky Veslarsky Klub sowie Miami Rowing Club/Frankfurter AG Germania.

 

Ebenfalls den 4. Platz belegte im A-Achter (MA 27) die Renngemeinschaft RC Witten/AG Mülheim mit Alfred Thüner, Eberhard Borschinsky und Stm. Werner Kathagen vom RCW, hinter den Mannschaften vom 1. Kieler RC, Robotron Berlin, Thames Rowing Club und vor Soc. Canottieri Firenze, CCT Lazio/CC Tirrenia sowie Stuttgart Cannstatter AG.

 

In dem für die RCW-Teilnehmer letzten Rennen am ersten Regattatag gingen im B-Vierer m. Stm. Alfred Thüner, Uli Steuber, Klaus Skiba und Eberhard Borschinsky mit Stm. Werner Kathagen in einem Feld von insgesamt 31 Booten an den Start. In ihrem Rennen konnten sie hinter Kingston Rowing Club den 2. Platz errudern vor U. N. De Villefranche, Norske Studenters Roklub, RV Waltrop und Soc. Canottieri Firenze.

 

Als am anderen Morgen die Regattateilnehmer an der Rennstrecke erschienen, zeigte sich, welch un-glückliche Wahl der verantwortliche Ruderverband mit der Bestimmung des Austragungsortes auf dem Lago di Massaciucoli getroffen hatte. Durch die direkte Lage zwischen Meer und Bergen herrschte - wie schon am Vortage - nahezu ständig ein thermischer Wind, der auf dem flachen und ungeschützten See eine starke Welle aufbaute. Als am zweiten Regattatag mit Regenfällen verbundene Windböen hinzukamen, wurden die Wellen so stark, daß ein Rudern kaum möglich war.

 

Nach mehrstündiger Verzögerung entschied sich die Regattaleitung dennoch, die Rennen zu starten.

Im dritten Rennen des Tages startete dann F. Weber in Renngemeinschaft mit W. Schmiedeknecht vom RV Bochum im D-Doppelzweier (MDA 50), zu dem insgesamt 40 Boote aus 13 Nationen gemeldet hatten. Die Witten/Bochumer Renngemeinschaft konnte in ihrem Lauf den 3. Platz belegen hinter Pop-lar Blackwell & District RC, Rowing Club Breda aber vor Saratoga Springs Re, Christiana Roklub und Upper Thames AG.

 

Gespannt wurde dann aus Wittener Sicht das Rennen im B-Achter (MDA 36) erwartet, nachdem die hier gemeldete Renngemeinschaft AG Witten/AG Mülheim mit Alfred Thüner, UIi Steuber, Klaus Skiba, Eberhard Borschinsky, Lothar van Ackern, Günter Terjung, Peter Schüttler, Hans-Jürgen Terjung und Stm. Werner Kathagen in dieser Kategorie bereits auf den Regatten in Hazewinkel (Belgien) und Mainz gewinnen konnte. Trotz der widrigen Verhältnisse konnte diese Mannschaft dann ziemlich vom Start weg die Führung übernehmen und gewann schließlich mit ca. 5 sec. Vorsprung vor Rgm. Slavia Praha /CVK Praha, Soc. Canottieri Firenze, Ligue Midi-Pyrenees und ASK Vorwärts Rostock, obwohl für den erkrankten E. Borschinsky ein Ersatzmann eingesetzt werden mußte, den man in „Bert“ de Bie vom K. R. Club Gent zur Zufriedenheit der Beteiligten fand.

 

In dem für den RC Witten ungewollt letzten Rennen starteten dann F. Weber, U. Wegermann, H. Denk-haus und H. Schüler im G-Doppelvierer (MDA 43), wo sie den 3. Platz hinter KVIK Rofereningen, CC Ionica/SC Siracusa und vor dem Ra. Baldeneysee errudern konnten.

 

Nachdem sich das Wetter weiter verschlechtert hatte und mehrere Einer das Ziel neben ihren Booten schwimmend erreichten, wurde die Regatta vom Veranstalter abgebrochen, so daß Klaus Skiba und Uli Steuber zu ihrem Rennen im A-Zweier o. Stm. (MA 27) nicht mehr antreten konnten, in dem sie sich auch gute Siegeschancen ausgerechnet hatten.

 

Ihren Abschluß fand die Regattaveranstaltung dann auf dem traditionellen Fest am Samstagabend, das diesmal im Freien stattfand und bei dem alte und neue Freunde begrüßt werden konnten.

Nach einem Strand- und Ausflugstag bei völliger Windstille und strahlender Sonne begann am Montag für die meisten Teilnehmer die Rückreise.


Ulrich Steuber

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