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18. August 1990

1990 Borken

Wieder eine runde, fröhliche Sache:

Damenwanderfahrt ohne Boot im August 1990

Das Ziel der Fahrt und die Anzahl der Ruderkameradinnen waren wie üblich bis zur Abfahrt unbekannt (Letzteres zur Freude der Reiseleiterin!).

Am 18. 08. trafen sich dann U. Braun, M. Backes, R. Berghoff, S. Meyer, I. Rauch, Oh. Kirsch, I. Kerpen, I. Schreiber, U. Schweiger, U. Stab, S. Wrase und I. Frinken, also 12, um mit Privatautos nach Weseke, heute eingemeindet zu Borken, loszufahren. Der Himmel war regenverhangen, aber einzelne helle Wolken gaben Anlaß zu gegenseitigem hoffnungsvollen Zuspruch.

Den meisten war das gastliche Hotel vom Vorjahr noch gut in Erinnerung, und so freuten wir uns auf das reichhaltige Frühstück zum Empfang. Der Verkehrsverein Borken schickte einen Bus, der uns zum Schloß Anholt brachte, wo eine Führung eingeplant war. Was niemand wußte, Führungen gibt‘s dort nur bis 12.00 Uhr. Wir waren für 11.30 Uhr angemeldet, aber da es wegen des Regens niemand eilig hatte, waren wir erst 10 vor 12 am Schloß und der Führer wollte erst besonders gebeten sein, uns zu den Räumen und Bildern Auskunft zu geben.

Unsere Hoffnung, daß der Regen nachließe, wurde schwer enttäuscht, denn es regnete von Stunde zu Stunde heftiger.

Nach der Führung stand, wie verabredet, für jede von uns ein Fahrrad im Regen. Einige Verwegene wollten sofort losradeIn, die Mehrheit jedoch zeigte keine wassersportlichen Ambitionen. Den Kompro-miß, bei einer Tasse Kaffee den Regen abzuwarten, nahmen alle gerne an. Als der Regen dennoch zulegte, machten sich nur Herr Schlattmann vom Verkehrsverein, S. Meyer, U. Stab und S. Wrase auf die Pneus, die ca. 45 km nach Weseke zurückzulegen.

Oh Kirsch telefonierte inzwischen mit einem Taxiunternehmen und vereinbarte für 100,—DM für die restlichen 9 Nichtradler die Rückfahrt mit einem Kleinbus. Kaum war der Bus, der eigentlich zum Transportieren von Rollstuhlfahrern gedacht ist, angekommen, kletterten alle ins rückwärtige Teil. Als der Busfahrer einladend sagte, neben ihm sei auch noch ein Platz frei, stürzte I. Kerpen auf den Beifahrersitz. Glücklich, im Trockenen zu sitzen, ging ein fröhliches Erzählen los. Nebenbei fragte uns der Busfahrer, woher wir denn kämen und wir antworteten wahrheitsgemäß: „Aus Witten.“ Bei jedem Regenschauer freuten wir uns, nicht radeln zu müssen und wunderten uns im Stillen nur über die Länge der Fahrt und die plötzlich vorhandene Autobahn, da wir ja vormittags nur über Landstraßen gefahren waren. Besonderen Spaß hatten wir über I. Kerpen, die dem Busfahrer immer näher rückte, aber nur um einem Luftzug auszuweichen, wie sie später beteuerte. Wir verstanden auch wenig davon, was die beiden am Fahrersitz sich so eifrig zu erzählen hatten, aber als uns I. Kerpen fragte, ob wir denn wüßten, wohin wir gebracht würden, waren wir ratlos. Sie sah nämlich auf der Autobahn das Schild „Dortmund“ und somit wurde ihr als Erste klar, daß der Bus uns gen Witten fuhr.

Der Busfahrer, der sich „Weseke“ nicht gemerkt hatte, erinnerte sich nur an einen Ort mit „W“. Nach unserer Herkunft gefragt, hatten wir „Witten“ geantwortet und er war zufrieden, den Ort mit Anfangs-buchstaben „w“ wieder zu erkennen. Später erzählte er, daß er sich schon gewundert habe, daß seine Chefin eine so weite Fahrt für 100,— DM vereinbart hatte. Das Gejohle im Bus mag sich jeder Leser selbst ausmalen.

Nach 21/2 Stunden Fahrt waren wir wieder im Hotel und vertrieben uns mit Kegeln die Zeit, bis die Radler, zwar naß, aber sehr angetan von der schönen Landschaft, über Bocholt und Rhede auch im Hotel eintrafen. Ein platter Reifen des Reiseleiters wurde als willkommene Pause in Rheda zur Dombesichtigung genützt.

Das Abendessen war üppig und deftig, was leider S. Wrase nicht miterleben konnte, da der nachmittägliche Kakao mit Sahne den Magen rebellieren ließ. Erneut sorgte I. Kerpen für Spaß, da sie mit 2 verschiedenen Schuhen zum Essen erschien. Sie hatte in der Eile der Abfahrt zwar einen rechten und einen linken, aber von verschiedenen Paaren eingepackt.

Um 6.00 Uhr abends glaubten wir erst, ein Krieg sei ausgebrochen, aber es waren nur Böllerschüsse zur Eröffnung des Schützenfestes. Nach dem Essen drehten wir dann noch eine Runde auf der Kirmes, die aber schlecht besucht war. Einige von uns konnten es nicht lassen und stiegen in eine rasende Raupe ein, die einer Achterbahn fast gleichzusetzen ist, zumindest was die Magenbelastung angeht. Zurückgekehrt ins Hotel saßen wir noch fröhlich beisammen.

Da am nächsten Tag der Regen aufhörte, freuten wir uns alle nach dem Frühstück auf die uns nachgebrachten Räder zu steigen, um das zu tun, weshalb wir eigentlich von Witten gestartet waren.

Unser Reiseleiter, Herr Schlattmann, führte uns durch Gemen, gab Erklärungen zum Schloß und anderen Sehenswürdigkeiten. Wir alle hatten Freude an der schönen Fahrt und kehrten in Ramsdorf eher neugierig als hungrig ein. Wir staunten sehr über die riesigen Mengen, die uns präsentiert wurden, als typisches Hochzeitsessen dieser Region deklariert.

Wohlig müde radelten wir zurück zum Hotel, packten unsere Siebensachen und fuhren diesmal wirklich bis Witten zurück.

Oh. Kirsch möchte an dieser Stelle keinen Dank für ihre Bemühungen stehen haben, aber ich meine, nach einem so vergnüglichen Wochenende hat sie unseren Dank von Herzen verdient.

Irmgard Frinken

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