2000 Grillfete
Der zwölfte August war ein besonderer Tag: der letzte Samstag in den Schulferien, die letzten schulferienabhängigen Urlauber trudelten ein, in den Supermärkten wurde wie wild eingekauft, um die ferienbedingten Leerstellen im Kühlschrank zu füllen, es war einer der ersten wonnig warmen Tage des Sommers und - es stand ein Grillabend im Festkalender des RCW.
Ob wir da wohl hingegen sollen? Wir sind doch eigentlich ganz neu und kennen doch sicher kaum jemanden . . .
Aber irgendwann muß man doch mal anfangen, immerhin rudern wir jetzt auch . . .
Also kauften wir Grillfleisch und Grillwürste und bekräftigten somit schon am Vormittag den Entschluß, dabei sein zu wollen.
Da wir Ruderanfänger auch an diesem Samstag im Boot saßen - es war ein Zweier mit Steuermann namens Helenenberg - bekamen wir schon die Vorbereitungen des Grillabends mit: schon nachmittags standen die ersten Biertische und - bänke auf dem Rasen unter den Bäumen, die ersten fröhlichen Clubkameraden und - dinnen hatten sich dort plaudernd niedergelassen und warteten auf den Start der Barke, die für den Festtag in Dienst gestellt werden sollte.
Meine Frau wäre am liebsten mitgerudert, doch die heimischen Pflichten riefen (in Heven wollte ein
Straßenfest organisiert werden).
Also kamen wir erst um 19:30h wieder, als die ersten Holzscheite schon eine derartige Hitze verbreiteten, daß Grillbeschicker “Thomas” schon Handschuhe tragen mußte, um die geniale Konstruktion der clubeigenen Grillmaschinerie zu bedienen. Alle Plätze auf dem Grillrost waren vergeben und sorgfältigst verteilt.
Die Vorgabe, ein jeder bringe sein Grillgut mit, sorgte für eine vielseitige und phantasievolle Bestückung (sogar Ananasscheiben wurden gegrillt).
Auch der Gegenpart, die flüssige Nahrung, war wohl organisiert: Christa Kirsch verkaufte die Getränkemarken für Cola, Bier und Wein und der Vorsitzende Peter Wilhelm bediente den Zapfhahn.
Leider gab es offensichtlich einige Konkurrenzveranstaltungen an diesem Abend, demzufolge einige erwartete Personen nicht erschienen, und man hörte von den wenigen vertretenen Jugendlichen, dies sei eine “Altherrenveranstaltung”.
Naja, es waren auch Damen vertreten und eigentlich ein Spektrum von der stolzen Oma bis hin zur Enkelgeneration, aber allesamt jung (geblieben) - nicht zuletzt wahrscheinlich durch den Rudersport.
Zum Trost für die Anfänger bemerkte Herr Gassmann: irgendwann wird man auch resistent gegen die Schwielen an den Handflächen. Bis dahin fließt noch einiges Wasser die Ruhr hinab, und es werden hoffentlich noch einige Grillfeste dieser Art veranstaltet - vielleicht an einem ähnlich lauen Sommerabend mit einem ähnlich eindrucksvollen Sonnenuntergang: während die Sonne am klaren Himmel als dunkelroter Ballon zwischen den Bögen des Bahnviaduktes majestätisch unterging, erschien der fast volle Mond und beleuchtete die Szene - wir konnten leider nicht allzulange bleiben, denn am Bahnhof wollten um 22 Uhr noch zwei Kinder nebst Begleitoma abgeholt werden.
Gabriele + Harald Gatermann