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11. September 1994

1994 Damen-Radtour bei Borken

 

Am 11. September war es wieder soweit! Neun Ruderkameradinnen Mechthild Backes, UIi Daniel, Kathrin Güthoff, Irmgard Grabow, Christa Kirsch, Marlis Limke, Inge Rau, Marita Wilhelm, Irmgard Frinken und Maria Lehner, unser Neuling, trafen sich pünktlich und bei strahlendem Wetter früh mor-gens am RCW. Man wollte nach Borken, Ausgangspunkt der diesjährigen Wanderfahrt ohne Boot. Unser langjähriger Fahrtbegleiter, Herr Schlattmann, stand am Bahnhof schon bereit, um uns, wie in je-dem Jahr, freundlich zu empfangen. Die geborgten Räder waren schnell angepaßt, wer wollte, konnte sich bevor es losging noch mit einem "Klaren" aufwärmen, und ab ging es bei strahlendem Wetter und frischer Luft.

 

Herr Schlattman führte uns auf Radwegen abseits des großen Verkehrs durch die herrlichen Herbst-wälder nach Rhede. Dort erwartete uns in einem idyllischen Schloßcafe ein reichhaltiges Frühstücks-buffet. Trotz oder auch wegen der körperlichen Bewegung tat uns der Schluck heißen Kaffees gut. Auf sonnigen Wegen ging es dann weiter bis Bocholt. Die Stimmung war ausgezeichnet, zumal man glaubte, dem Wettergott, der schlechtes Wetter angesagt hatte, ein Schnippchen geschlagen zu haben.

 

In Bocholt besichtigten wir das Textilmuseum. Es war beeindruckend, welch großer Anstrengung es noch vor wenigen Jahre bedurfte, um Tuche herzustellen. Jeder Schritt, vom Spinnen bis zum Färben, vom Jaquardmuster bis zum Samt, wurde uns informativ gezeigt und erklärt. Nach der Führung wurde unsere gute Laune dann erst einmal ein wenig gedämpft, denn der Wettergott kam nun doch mit seinem schlechten Wetter. Wir kramten also unsere Regensachen heraus, mummten uns ein und sahen auf einmal alle ganz anders aus.

 

Wir radelten los, gerieten in den Bocholter Kirmesbetrieb, alle Menschen in Regenjacken oder unter Schirmen - es war ein recht großes Durcheinander. Und so kam, was kommen mußte: Als wir dem Rummel entflohen waren, zählte Herr Schlattmann die Häupter seiner Lieben und siehe da, es fehlten zwei. Er kehrte um, wir warteten im Regen, er kam wieder - allein -‚ er suchte weiter.

Doch Christa und Mechthild waren und blieben spurlos verschwunden. Herr Schlattmann war blaß und aufgeregt, schließlich habe er noch nie Radfahrer verloren, und er müsse sie unbedingt finden. Wir warteten weiter und hatten viel Mühe, Herrn Schlattman überzeugen zu können, daß die verlorenen Damen volljährig seien und sicher den Weg nach Borken zum Bahnhof alleine finden würden.

So fuhren wir des Regens wegen auf kürzestem Weg - nach Borken und wurden prompt von beiden herzlich empfangen. Man soll sich eben nicht verkleiden: Die Mehrheit war wohl schon losgeradelt, als diese beiden mit ihrer „Regen“-Verkleidung noch nicht fertig waren. Und in diesen „Anzügen“ war man dann unerkannt aneinander vorbeigeradelt.

Die Wiedersehensfreude war um so größer, es folgte noch ein gutes Essen beim Italiener und abends gegen 22 Uhr waren wir alle wieder wohlbehalten bei unseren Männern zu Hause.

 

Dank sei auch an dieser Stelle der lieben Christa gesagt, die Jahr für Jahr keine Mühe scheut, eine Radtour zu organisieren. Es ist jedesmal ein schönes Erlebnis, wert, in Erinnerung gehalten zu werden.

 

Irmgard Frinken

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