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06. April 2014

AH-Wanderfahrt 2013 auf dem Main: Der erste Versuch und die Fahrt

Der erste Versuch:

Im Januar begann ich, wie in jedem Jahr, mit der Planung der Fahrt. Seit 1970 ist diese Fahrt über Fronleichnam ein fester Termin im AH-Wanderfahrtenkalender.

Bei der Überlegung, welches Gewässer schon längere Zeit von uns nicht mehr befahren wurde, fiel die Wahl auf den „Main“. Ausgangspunkt sollte Marktheidenfeld sein; unsere letzte Main-Fahrt hatten wir 2006 dort von Kitzingen aus kommend beendet.


Schnell war die Vorabplanung erstellt. Über Wertheim und Miltenberg sollte die Fahrt nach 95 km (vier moderate Tagesetappen entsprechend dem Alter 58  bis 78 Jahre und Gesundheitszustand der Teilnehmer), am Steg des RC Aschaffenburg enden.

Bei der Detailplanung waren alle an der Strecke liegenden Rudervereine sehr kooperativ.  Einen besonders intensiven und herzlichen Mail- und Telefonkontakt aber hatte ich mit Uwe Hoffmeister (Pressewart der RG Wertheim). Seine Orts- und Streckenkenntnisse brachten mir Planungssicherheit.

(Duplizität der Ereignisse: Uwe H. plante ebenfalls über Fronleichnam  für elf Altherrenruderer der RG Wertheim eine Fahrt auf der Ruhr von Schwerte bis Mülheim.
Dafür erhielt er „Hilfestellung“ von mir, u. a. beim Gepäcktransport vom Parkhotel zum RCW und beim Ablegen von unserem unteren Steg.)

Die Hotels wurden gebucht und bestätigt; ein VW-Bus angemietet und einer unserer RCW-Trailer reserviert. In die Teilnehmerliste hatten sich sieben Ruderkameraden eingetragen = Mannschaft „CHERRY“ und zwei Mann Tross.

Bis Mitte Mai waren die letzten Feinheiten „in trockenen Tüchern“, und der Termin für die Bootsverladung wurde für den 29. Mai um 18 Uhr festgesetzt;

…und dann begann ab dem 20. Mai der Dauerregen, besonders in Süddeutschland. Täglich sah ich mir die steigenden Pegelstände an;

am 22. Mai schrieb mir Uwe H.: „Der Main strömt mit 5 bis 6 Stundenkilometern; Ihr werdet
eine flotte Fahrt haben...“

Am 29. Mai holte ich den „Kirchenbus“ ab, und um 12 Uhr, sechs Stunden vor der Bootsverladung, ein letzter Anruf beim WSA Aschaffenburg mit der Antwort:  „Ausdrückliches Verbot für Kleinfahrzeuge auf dem Main; die Stauhaltungen wurden geöffnet und die Berufsschifffahrt wird eingestellt.“ –

Zum ersten Mal seit 1970 musste eine AH-Tour über Fronleichnam abgesagt werden!

Nachdem ich den Leihwagen wieder abgegeben hatte und in den nächsten zwei Stunden mit allen Teilnehmern und den Hotels gesprochen hatte, fiel die einstimmige Entscheidung, die Stornokosten der Hotels in Höhe von ca. 90 € je Teilnehmer zu übernehmen. Um 18 Uhr traf ich mich mit den Teilnehmern am RCW zur „Krisensitzung“ und schlug vor, angesichts des Aufwandes der monatelangen Planung einen neuen Termin im August zu finden.

Die Terminkalender wurden gezückt, ein neuer Termin wurde gefunden und  bis 22 Uhr konnte ich, nach langen Gesprächen mit den Hoteliers, durch die erneute Buchung alle Stornokosten auf Null reduzieren.

Dieter Borgmann

 


Altherren-Wanderfahrt 2013 auf dem MAIN – Die Fahrt

Nutznießer der Verschiebung der Fahrt in den August hinein wurde der Berichterstatter, da Siegfried Knoop terminlich anders gebunden war.  

So ging es bei bestem Sommerwetter am Dienstag, dem 6. August, für die Ruderkameraden Dieter Borgmann, Michael Göhler, Siegfried Held, Axel Kunde, Dieter Peters, Anton Schnurr und Dieter Wenig um 6.30 Uhr in Richtung Main los. Pünktlich zur Mittagspause um 12.00 Uhr erreichten wir unseren Startpunkt Marktheidenfeld. Nachdem „CHERRY“ abgeladen und  aufgeriggert war, stärkten wir uns erst an einem Kuchen, der von Hanna Borgmann gebacken war.  Und los ging es auf eine sehr kurze Etappe     (8,9 km), da ja Brotzeit gegen 13.00 Uhr anstand. Glücklicherweise fanden wir zur Rast ein schattiges Plätzchen und ruhten erst einmal bei tropisch schwülen Temperaturen aus. Die zweite Etappe, etwas länger bis nach Wertheim (13,4 km), wurde durch äußerst starke Schwüle erschwert. Am frühen Nachmittag wurde das Etappenziel Rudergesellschaft Wertheim erreicht. Über Der Burg Wertheim zog eine schwarze Wand auf. Das Boot wurde schnell auf Kiel gelagert und ab ging es in Richtung Hotel.   

Wir saßen kaum im Bus, als ein sintflutartiger Regen mit Sturm über uns hereinbrach. Trotz eines kurzen Weges vom Parkplatz zum Hotel tat eine warme Dusche den durchnässten Körpern gut. Kaum waren wir landfein, hatte sich auch schon das Unwetter verzogen und war schönem Sonnenschein gewichen. So trafen wir uns mit Uwe Hoffmeister, einem Ruderkameraden aus Wertheim, zur Stadtbesichtigung.

Zunächst  führte er uns durch das schöne mittelalterliche Wertheim und dann entlang der Tauber, die in Wertheim in den Main fließ. In einem Gartenlokal aßen wir und ließen den Abend mit ein paar Bierchen ausklingen. Dank der tollen Stadtführung und der guten Gespräche war es ein sehr kurzweiliger Abend.

Pünktlich um 7.30 Uhr waren dann am nächsten Morgen alle Ruderkameraden zum Frühstück versammelt. Welch Wunder, als wir am Ruderclub Wertheim unseren Cherry in Augenschein nahmen. Hatte er sich doch nachts drehen lassen und lag mit dem Kiel nach oben. Wer auch immer es von den Ruderkameraden aus Wertheim  tat, wir dankten herzlich, denn so wurden wir beim Drehen des Bootes nicht nass. Nicht um Punkt neun, sondern schon um 8.50 ging es dann auf die Etappe von Wertheim nach Collenberg-Fechenbach (20,2 km). Der Mittagsimbiss wurde am Campingplatz eingenommen. Entsprechend zur Nähe des Weißwurst-Äquators war das Wirtsleuteehepaar (obwohl es eigentlich frei hatte) so nett, uns jene Würstchen mit Laugenbrezeln zu servieren.

Gut gestärkt und noch immer bei  gutem Wetter ging es auf nach Miltenberg (12,3 km). Ob es an der guten Stärkung oder an der grandiosen Verfassung des Schlagmannes Axel lag, auf jeden Fall fuhr er einen 85er bis 95er Schlag (Herzfrequenz!).  Sehr früh gegen 17.00 Uhr kamen wir in Miltenberg an. Das übliche Procedere war schnell erledigt.

Gegen 18.30 Uhr saßen wir im „Anker“ und tranken ein „Faust“ gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden des Miltenberger Ruderclubs, Herrn Ludwig Büttner. Da er „seine Regierung“, so nannte er seine Frau, nicht mit den Enkeln alleinlassen wollte, wurde es ein kurzes Gespräch. Also erkundeten wir Miltenberg auf eigene Faust. Da es am Vorabend etwas länger wurde und der Donnerstag noch ein Highlight versprach, war der Wirt unserer Gaststätte fast arbeitslos.

Mit gut 24 km Ruderstrecke war der Donnerstag ein recht kurzer Rudertag, zumal die meisten von uns jetzt erst richtig  eingerudert waren. Auch Petrus ließ uns wie an den Tagen zuvor nicht im Stich. Schon recht früh gegen 12.00 Uhr erreichten wir, obwohl wir zwei Schleusen hinter uns bringen mussten, unser Etappenziel Wörth.  Nun wurde es Zeit, den „obligatorischen“ Kuchen von Eva Peters anzuschneiden und zu genießen. Mit einem kühlen Bier stießen wir auf das Wohl der Spenderin an.
Die Nachmittagsetappe war mit gut 9 km sehr kurz, und wir lagerten unser Boot unterhalb der Staustufe WALLSTADT, anschließend eine kurze Busfahrt zum Hotel „Zum Goldenen Ochsen“ in Aschaffenburg.

Danach unternahmen wir eine zweistündige Besichtigungstour durch Aschaffenburg. Neben der Burg, deren Besichtigung sehr empfehlenswert ist, sind die Häuser der mittelalterlichen Stadt liebevoll restauriert worden. Die sehr gute Qualität des Hotels zeigte sich auch später beim Abendessen. Alle Ruderkameraden waren sich ob der Spitzenklasse einig.

Die letzte Etappe führte uns am Sonntagmorgen zum Ruderclub Aschaffenburg, wo wir gegen 12.00 Uhr ankamen. Nach dem Verladen überraschte uns die Kastellanin mit einem Elsässer Schnitzel, Spätzle und Salat. Gegen 13.00 Uhr traten wir dann die Rückreise nach Witten an.
Unser Dank gilt unserem Wanderruderwart Dieter Borgmann für die hervorragende Vorbereitung und Durchführung der Tour.  

 

Michael Göhler