Deutsche Jugendmeisterschaften 2009 in Duisburg
Deutsche Meisterschaften U 23
Gold, Bronze und zwei vierte Plätze: das ist die stolze Ausbeute des Ruder-Club Witten bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Duisburg. Der RCW unterstreicht damit seine starke Position im Juniorenbereich des deutschen Ruderverbandes.
Es war der Tag des Dominik Riesselmann: Er konnte seinen Erfolg aus dem Vorjahr, er wurde in Köln sehr überraschend Deutscher Meister, nun in Duisburg wiederholen.
Nach den Ergebnissen der letzten Prüfungsregatta in Hamburg war das RCW-Trainingsteam ja schon recht optimistisch gestimmt. Der Renngemeinschafts-Vierer mit Dominik Riesselmann und Rene Stüven, Rgm Witten / Emscher Wanne-Eickel, Johannes Weißenfeld (Herdecke) und Marc Stübbecke (Sorpesee), war an beiden Tagen nur knapp von dem favorisierten Berliner Boot geschlagen worden. Also sollte auf den Deutschen Junioren-Meisterschaften Revanche genommen werden.
Entscheident war eine kluge Taktik.Der Herdecker Trainer Guido Kutscher hatte die Betreuung für die Meisterschaft übernommen und die Marschroute vorgegeben, vom Start weg für Druck zu sorgen.
Nach furiosem Start und einer glänzenden 500m-Zeit von 1:29 Sekunden lag die Crew aus dem Ruhrgebiet schon eine Bootslänge vor Berlin. Bis zur 1000-Meter-Marke konnte der Vorsprung weiter ausgebaut werden. Die anderen Boote lagen zu diesem Zeitpunkt schon weit zurück. Berlin kam im Endspurt zwar noch einmal auf, aber Domink und Co. konterten souverän. Mit einer tollen Zeit und 2,5 Sekunden Vorsprung auf Berlin gab es Gold für Domink Riesselmann vom RCW.
Im Leichtgewichts-Doppelzweier U23 der Männer, war der Ruder-Club Witten gleich mit zwei Booten vertreten: Mirco Rolf und Jonas Wagner aus Konstanz sowie eine reine Vereinscrew mit Simon Faissner auf Schlag und Marcel van Delden. Als Topfavorit galt hier das Boot aus Friedrichstadt/Karlstadt mit Lars Hartig und Christian Hochbruck, die schon vor der DM das Ticket zur Weltmeisterschaft gebucht hatten.
Beide RCW-Boote traten schon im Vorlauf aufeinander.
Die erste interne Entscheidung entschieden Rolf/Wagner für sich; Faissner / van Delden fielen nach Mitte der Strecke technisch auseinander und mussten die anderen beiden ziehen lassen.
Faissner / van Delden mussten nun versuchen, über den Hoffnungslauf ins Finale zu kommen. Aggressiv und technisch verbessert fuhren sie einen Sieg ein und schöpften viel Vertrauen fürs Finale.
Dort gelang ihnen ein brillianter Start, bei der 500-Meter-Marke lagen Faissner / van Delden mit den Favoriten aus Friedrichstadt gleichauf. Nur das Boot aus Hannover/Schwerin hielt noch mit. Rolf/ Wagner lagen zu diesem Zeitpunkt eine Länge zurück. Bei 1000 Meter zogen die Favoriten davon und auch Hannover/Schwerin lagen eine Bootslänge vor Faissner / van Delden.
Dann kam der Endspurt: Rolf / Wagner holen auf, liegen wenige Meter vor dem Ziel gleichauf mit Faissner / van Delden. Erst das Zielphoto entscheidet über den dritten Platz. Mit einem Wimpernschlag 5/100 Sekunden Vorsprung ( ca. 5 cm nach der Gesamtdistanz von 2 km) holen Mirco Rolf und Jonas Wagner die Bronzemedaille. Enttäuschung dagegen bei Faissner/ van Delden, die ein starkes Rennen gefahren waren und nur hauchdünn verloren haben. Beide Boote waren zudem nur zwei Sekunden vom Platz für die Silbermedaille entfernt.
Im Leichtgewichtsvierer der Männer saßen Mirco Rolf, Marcel Van Delden , Simon Faissner und Jonas Wagner von Neptun Konstanz dann in einem Boot. Auch hier galt die Mannschaftt aus Friedrichstadt / Karlstadt, die sich mit Dresden ergänzte, als Favorit. Nach schlechter Startphase – und vielleicht auch ein wenig ausgepowert - fuhr die Wittener Renngemeinschaft auf einen undankbaren vierten Rang.
Breucker/Jäger erreichten das Finale über den Hoffnungslauf und zeigten in diesen Läufen gute Leistungen. Im Finale war offensichtlich der psychische Druck zu groß und das Boot fing zu verhalten an.
Platz vier zur Streckenhälfte und trotz mehrerer Spurts und einem Heranfahren bei 1500m reichte es im Endspurt nicht mehr. Neben den Favoriten (Patz eins für Wittemann /Jakschik) musste das Wittener Boot noch Bremen und Ratzeburg vorbeilassen - ein für beide enttäuschender fünfter Rang.
Eine erneute Chance wartete dann im Leichtgewichts Juniorinnen Doppelvierer A mit Bianca Breucker, Janina Jäger (RVE), Victoria Schäfer und Daniela Röttinger aus Hannover. Heimlich hatten die Vier im Finale auf Platz drei gehofft. Platz vier auf der Zielline war aber keine Enttäuschung für Bibi, denn im Rennen lagen alle Boote sehr eng beieinander.
Einerfahrer Jakob Wegener hatte im Vorlauf gleich zwei Favoriten in seinem Lauf und konnte über den Hoffnungslauf ins Halbfinale einziehen. Auch hier erwischte ihn wieder das Lospech, denn er belegte gegen die späteren Medaillengewinner Platz vier und zog damit ins Kleine Finale ein. Das konnte er mit deutlichem Abstand gewinnen. Damit Platz 7 im nationalen Titelkampf – für diese Bootsklasse ein beachtliches Ergebnis.
Im "Zweier ohne" kamen Dominik Riesselmann und Rene Stüven, Rgm Witten / Emscher Wanne-Eickel über den Hoffnungslauf ins Finale. Rang drei wurde nach dem schon eingefahrenen Gold im Vierer angepeilt. Doch schon vor dem Start gab es Probleme: Das Steuerseil des Bootes verhedderte sich am Startponton und riss ab. Nach einer Not-Reparatur erfolgte dann der Start. Die ersten 500 Meter liefen nach sehr gut, das Wittener Boot lag im Spitzenfeld. Aber danach löste sich Steuerseil erneut und das Boot konnte nur noch über den Ruderschlag gesteuert werden. Platz fünf.
Im Leichtgewichts Juniorinnen Doppelzweier waren Julia Eichholz und Anne Viedenz gut in die Meisterschaft gestartet. Gleich im Vorlauf hatten sie den absoluten Favoriten mit Maike Ehmert und Katharina Zachau am Start. Gut eingestellt und mit der zweitbesten Startzeit über 500m erreichten die beiden jungen Talente Platz zwei und zogen damit sofort ins Halbfinale ein.
Hier trafen sie auf Schreiber, Rembold aus München – ein weiteres favorisiertes Boot. Eichholz/Viedenz hielten sehr gut mit und mussten das Münchener Boot erst wenige Meter vor dem Ziel passieren lassen. Der zweite Platz reichte für das Finale. Dort legten die beiden Wittenerinnen einen Blitzstart hin und lagen nach 500 Metern auf Platz zwei vor München und Datteln. Bei 1000 Metern lagen die beiden knapp hinter München auf Rang drei und eine Bootslänge auf Datteln. Dann kam Datteln auf. Eichholz/Viedenz verteidigten ihre Position bis ins Ziel. Wieder musste das Zielfoto um Platz drei entscheiden.
Und wieder der unglückliche vierte Platz mit 4/10tel Rückstand auf Datteln. Als jüngstes Team in diesem Feld waren Eichholz/Viedenz in ihrem ersten Junior-B-Jahr zufrieden und glücklich. Zum Silberrang fehlten nur zwei Sekunden. Dies lässt für die Zukunft hoffen.
Im Einer konnte Manuela Breucker mit guten Leistungen in Köln und Hamburg aufwarten. Auch hier galt die Waltroperin Maike Ehmert als Topfavoritin und hat in dieser Saison alle Rennen dominiert. Mia Meyer aus Hamburg und Laura Rottmann aus Essen waren auch sehr stark einzuschätzen.
Manuela Breucker gewann ihren Vorlauf und konnte direkt ins Halbfinale einziehen. Da lief es dann für die talentierte Juniorin aus Witten nicht so gut und mit gleich zwei Medaillenaspirantinnen im Halbfinale fuhr sie auf Platz vier und damit in das kleine Finale. Nach anfänglicher Enttäuschung wollte sie es hier aber noch einmal wissen und fuhr einen guten zweiten Platz heraus. Damit Rang 8 in der Geamtwertung.