Vortragsabend 2009
RCW-Vortragsabend
Der diesjährige Vortragsabend beschäftigte sich mit einem Thema, das seit ca. zwei Jahren akut ist und sicher noch eine Weile akut bleiben wird.
Die Banken- und die daraus resultierende Wirtschaftskrise, von denen wir mehr oder weniger alle betroffen sind und die mehr oder weniger dauerhafte Auswirkungen zeigen.
Michael Vogelsang, Vorstand der Volksbank Sprockhövel eG, hatte es übernommen, den zahlreich erschienenen Mitgliedern des Ruderclubs Ursachen und Wirkungen zu erläutern.
Nachdem der RCW-Vorsitzende Peter Wilhelm den Referenten und die Clubmitglieder begrüßt hatte, gab es erst einmal etwas zu essen um dann entspannt, gespannt dem Vortrag entgegenzusehen.
Wie wird Michael Vogelsang das Thema angehen, über das seit Monaten ständig in allen Medien und vielen Talkrunden berichtet und diskutiert wird?
Er gliederte seinen Vortrag in
• Ursache der Finanzkrise / Bankenkrise
• Kapitalmarktentwicklungen
• Gegensteurungsmaßnahmen
• Was muss sich ändern
• Ausblick
Obwohl die Anwesenden durch die Berichterstattung in der Vergangenheit „vorgebildet“ waren, gelang es dem Referenten die gesamte Entwicklung, für die Zuhörer anschaulich und interessant darzustellen und viele bekannte (und schon wieder vergessene) Details zu erläutern und mit Insiderwissen zu ergänzen.
Es wurde in Erinnerung gerufen, dass die US-Banken Kredite vergeben haben ohne die Substanz ihrer Kunden zu prüfen. Dass die europäischen und hier auch die deutschen Banken hochspekulative Geschäfte betrieben haben. Dass dabei auch die deutschen Landesbanken über ihre eigentliche Bestimmung hinaus eine unrühmliche Rolle gespielt haben bleib nicht unerwähnt.
Wenn von den Banken gesprochen wird, ist zu vermerken, dass es die Bankmanager waren, die vielfach mehr auf eigenen Vorteil als auf den ihrer Kunden bedacht waren. Es wurde aufgezeigt, dass es nur eine mangelnde Kontrolle durch die BaFin gab, die, wie früher schon bekannt wurde, personell völlig überfordert war. Die fragwürdige Rolle der Prüfungsgesellschaften ist nicht weiter beleuchtet worden.
Es wurde aufgezeigt, dass die weltweiten Hilfsmaßnahmen unbedingt erforderlich waren um den Totalkollaps zu verhindern. Die Regierungen der betroffenen Staaten stellten exorbitante Geldmengen und Bürgschaften zur Verfügung um die Banken vor der Pleite und damit unser gesamtes Wirtschaftssystem zu retten.
Im Ergebnis dieser Maßnahmen war aber bald zu erkennen, dass die Eigennützigkeit der Banken nicht sehr gelitten hatte. Sie horteten die wiedererlangte Liquidität bei der Europäischen Zentralbank, anstatt sie anderen Banken und damit der Wirtschaft verfügbar zu machen.
Welche Konsequenzen sind nun fällig und lassen sich auch realisieren? Mehr Kontrolle, mehr Transparenz, mehr Regeln, mehr Aufsicht. Es gibt Vorstellungen und Absichtserklärungen. Niemand weiß aber was sich umsetzen und realisieren lässt.
Tatsache ist, dass die Gewinne der Banken und die Boni der Manager sich zu erholen beginnen.
Resümee: Herr Vogelsang hat es verstanden, den sehr komplexen Stoff verständlich zusammen zu fassen und für die Zuhörer verständlich rüberzubringen.
Nach fast zwei Stunden konnte sich Georg Breucker im Namen der Versammlung für den informativen und unterhaltenden Vortrag bedanken.
Es blieb aber trotzdem die Frage offen: Wo ist denn nun eine gute Anlagemöglichkeit?
Georg Breucker, der 2.RCW-Vorsitzende hatte einen Hinweis parat.
Eine Spende an den Förderkreis des Ruder-Club Witten hat unmittelbare steuerliche Erträge zur Folge.
Dem schloss sich Udo Wegermann, Vorsitzender des Förderkreises, unmittelbar an und sagte die nutzbringende Verwendung der Gelder zu.
In einer letzten Amtshandlung ließ Peter Wilhelm es sich nicht nehmen, den Gast mit einer Club-Krawatte auszustatten.