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11. Juli 2009

Bundeswettbewerb in München 2009

 

der Bericht einer Teilnehmerin.

 

Der 41. Bundeswettbewerb findet dieses Jahr vom 2. bis zum 5. Juli in München auf der Olympiastrecke statt. Zur Anreise nach München treffen sich alle Ruderer/innen aus Nordrhein-Westfalen  am Donnerstag, den 2. Juli am Essener Hauptbahnhof auf einem Parkplatz.
Obwohl um 8:00 Uhr der Bus abfahren soll, erscheint er erst zwischen 8:30 Uhr und 9:00 Uhr.

 

Als er ankommt, rasen wir alle mit unseren Taschen zum Gepäckhänger, damit wir auch rechzeitig einen guten Platz  neben unseren Freunden aufsuchen können. Die Fahrt von Essen nach München dauert insgesamt 10 Stunden. Die Zeit verbringen wir damit, zwei Filme anzuschauen und andere Ruderer/innen kennen zu lernen.
Für fast alle verläuft die Fahrt sehr schnell, außer wenn hinter einem zwei 13- oder 14- jährige Jungen sitzen, die andauernd am Sitz rütteln und „Erdbeben“ schreien. Einige Minuten später machen sie sich einen Spaß daraus, das Gleiche zu wiederholen, um ein „Nachbeben“ anzudeuten.

Nach der Ankunft auf dem Regattagelände in Oberschleißheim gegen 18.30 Uhr  besuchen wir das Essenszelt und essen dort Schnitzel und Kartoffel-Gurkensalat. Die Regattabahn ist riesig groß. Sie besteht aus einem Albano-System mit acht Bahnen. Vor der Tribüne steht ein 10 Meter hoher Zielturm. Am Ende der Bahnen hinter dem Ziel liegen große Bootssteege, und davor lagern ungefähr 500 Boote aus allen Bundesländern. Hinter dem Bootsplatz erstrecken sich 30 Bootshallen voller Ruderboote. Super, riesig, einfach cool!

Nachdem der Hunger gestillt worden ist, treffen wir uns alle an der Tribüne zur Eröffnung des Bundeswettbewerbs. Dort wird jedes Bundesland vorgestellt, die Mannschaften ziehen mit ihren T-Shirts und Landesfahnen ein, und die ersten Schlachtrufe werden präsentiert. Anschließend fahren wir mit den Shuttlebussen zu unserer Unterkunft in einer Dreifach-Sporthalle, um dort die Bettenlager für die kommende Nacht vorzubereiten. Wir sind todmüde und schlafen schnell ein. Einige träumen laut: „von Erdbeeren auf einer grünen Wiese“ und Marianne (vom TVK) fragt mitten im Schlaf: „ Wann gibt`s denn Mittagessen?“

Am Freitag werden wir alle schon früh geweckt, damit wir uns auch gut auf die bevorstehende Langstrecke vorbereiten können. Wir Mädchen sind allerdings schon wach, denn mehre Jungen haben uns in eine Kissenschlacht verwickelt. Wir sind aber nicht ganz unschuldig, denn einigen Jungen haben wir ihre Schmusetiere „geklaut“. Das Frühstück gibt es wieder im Zelt - wir haben alle sehr viel Appetit.

Bis zu unseren Rennen sitzen wir alle auf der Tribüne, beobachten die ersten Rennen und entspannen uns. Unsere Eltern sind auch schon da, und viele unserer Mütter sind viel unruhiger als wir selbst. Vor den Rennen begleitet uns Uwe zum Einsetzen der Boote ins Wasser, gibt uns letzte Ratschläge und los geht’s! Es ist sonnig und die Luft ist schwülwarm. Das Rudern auf der Langstrecke im Doppelvierer ist bei diesen Temperaturen sehr anstrengend. Alle haben nach dem Rennen rote Gesichter wie Tomaten und mir zittern beim Aussteigen die Knie. Und dann erfahren wir über das Handy: Wir sind  mit der sechst besten Zeit aller Abteilungen im A- Finale! Paula hat riesiges Pech, denn etwa zur Hälfte ihres Rennens wird die Regatta wegen eines starken Gewitters für 90 Minuten unterbrochen. Es schüttet aus allen Rohren begleitet von Blitzen und lautstarkem Donnern. Beim zweiten neu gestarteten Rennen macht Paula es noch besser als zuvor: Platz 1! Bundessiegerin!

Abends nach dem Essen folgt die Siegerehrung der Langstrecke. Neben Paula als Bundessiegerin der Langstrecke werden Jonas und Jacob (Doppelzweier) geehrt, da sie den 2.Platz von 23 Booten erreicht haben. Für den Mädchen-Vierer reicht es leider nicht bis aufs Treppchen, obwohl wir in unserem Lauf Dritte geworden sind: In diesem Vorlauf sind unter anderem die Bundessiegerinnen aus Schleswig-Holstein und einige starke „Ost“-Boote gefahren. Aber: Alle drei RCW-Boote haben das A-Finale der Bundesregatta erreicht!

Am Samstag absolviert jeder  von uns  in verschiedenen Riegen, die nach Vornamen sortiert sind, den Zusatzwettbewerb, in dem man Kraft, Konzentration und Schnelligkeit beweisen muss. Hiezu gehören: Ergostaffel,  Hockey-Parcours,  Riemenstaffel, Medizinballweitwurf, Sprung-Parcours, Froschsprünge, Seil-Wanderung, Kartoffellauf, Bankziehen und Frisbeewurf. Am Abend treffen wir uns wieder bei der Siegerehrung des Zusatzwettbewerbes.

Sonntagmorgens werden wir wieder um 7:00 Uhr geweckt, denn jetzt steht das große Finale vor der Tür, auf welches wir uns in den letzen paar Wochen so hart vorbereitet haben. Als erste Teilnehmerin geht Paula im Einer um 9:22 Uhr an den Start und wird Vierte. Wenig später haben wir schon wieder Grund zum Anfeuern, denn Jonas und Jacobs Rennen im Doppelzweier beginnt um 9:50 Uhr. Sie rudern nur ganz knapp an dem 3.Platz vorbei - also auch Platz  4 . Als letztes Boot des RCW begibt sich der Mädchen-Vierer mit Janina, Julia, Lara, mir und Stm. Lukas an den Start und platzieren uns als 5. Boot in unserem Lauf. Das ist ein Platz besser als auf der Langstrecke.

Um die Mittagszeit findet die Siegerehrung der Kurzstrecke statt, und der Gesamtsieger wird ermittelt. Die Spannung steigt. Kurz vor Schluss der Ehrung ist es soweit: „Und die meisten Punkte sammelte in diesem Jahr - und somit auch Gesamtsieger - die Ruderjugend Nordrhein-Westfalen!!!“ Es gibt kein Halten mehr, denn alle aus dem NRW-Team laufen zum Siegerpodest, um sich dem Publikum vorzustellen. Wir singen noch einmal unseren Schlachtruf „Vom Ruhrpot bis zur Weser... .“ und präsentieren als Dankeschön an die Bayrische Ruderjugend ein Riesenposter mit fast allen Unterschriften der Teilnehmer/innen.  Alle Mannschaften und Zuschauer klatschen über unseren Erfolg. Andreas Hörster - unser Landesjugendleiter - bekommt einen silbernen Teller und einen großen Pokal überreicht.

Im Jahr 2010 findet der Bundeswettbewerb in Hürth bei Köln statt. Die Strecke kennen wir ja schon! Wir werden alles tun, um noch besser zu werden und wollen den Pokal verteidigen.

An Lena und Kristin und Uwe vielen Dank, es war ein cooles Wochenende – und mit Euch schaffen wir das schon!

Karoline Piepel, 09.07.2009

 

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