63. Do. – Stammtischwanderung in Hallenberg – Liesen
Irgendwie sind wir mit dem Zählen der Wanderungen durcheinander gekommen. Bis auf Widerruf gilt - im Oktober 2009 ist es die 64. Wanderung des Do.-Stammtisches. Doch egal welche Zahl davorsteht, wichtig ist, dass gewandert wird, und das sind wir.
Nun waren die Voraussetzungen vom Wetter her nicht berauschend, doch das hat uns noch nie davon abgehalten, loszumarschieren.
Der Ort Liesen, unser Ausgangspunkt, ist ein Straßendorf das den dörflichen Charakter noch bewahrt hat. Die Unterkunft, das „Landhaus Kappen“, war gut und ideal als Ausgangspunkt für unseren Weg gelegen. Wanderwege begannen direkt vor der Haustür. Ein Verstolpern war nahezu unmöglich, und so war der Einstieg zu unserem ersten Etappenziel, dem Ort Dreislar, ein leichtes.
Zuerst gab es einen kurzen Anstieg von 452m auf 516m zum Galgenberg und auf der Höhe dann weiter über Nordhelle zur Ortschaft Dreislar. Dort waren wir im Landhotel „Zum Burghof“ zu Mittag angemeldet.
Gegessen wurde a la carte. Zwei Wanderer hatten auf der Speisenkarte etwas besonderes entdeckt. Es wurde „ne Karre Mist“ angeboten. Da die Neugier, was das denn sein könne, zu groß war, wurde auch bestellt. Groß war die Überraschung als das Essen serviert wurde. Es kam eine kleine Holzschubkarre auf den Tisch, gefüllt mit Bratkartoffeln, Zwiebeln und gebratenem Fleisch, das Ganze verziert mit einer brennenden Wunderkerze. Gut geschmeckt hat es außerdem.
Zwei Worte müssen noch zum Ort Dreislar gesagt werden. Die Firma Sachtleben baut hier bergmännisch Schwerspat ab. Das Synonym für Schwerspat ist „Baryt“. Von griech. baros = schwer. Schwer bezieht sich auf die hohe Dichte. Die Formelschreibweise ist BaSO4.
Aus Baryt wird oft Reaktor – Beton zum Strahlenschutz in der Röntgentechnik hergestellt. Zudem wird es in der Farben- und Lackindustrie zur Herstellung weißer Farbe gebraucht (Barytweiß). Oft mischt man weißem Papier Baryt zur Verbesserung der Papieroberfläche zu. Zudem wird Baryt in der Kunststoff- und Gummiindustrie eingesetzt und zur Herstellung von hochwertigen Fußbodenbelägen, Bremsbelägen u.a. genutzt. Aufgrund seiner Giftigkeit wird es allerdings heute weniger eingesetzt, als früher. In der Grube Dreislar werden jährlich 27.000 t aufbereitete verkaufsfähige Schwerspatprodukte gefördert.
Gut gesättigt, aber weniger beflügelt, wurde die Wanderung fortgesetzt. Strafe muss sein – und so führte der Weg zunächst bergan, bis der Robert – Koch – Weg erreicht wurde. Der Weg entschädigte aber mit weiten Blicken über das Land – nicht immer nur Bäume, wie ein Ruderkamerad treffend bemerkte. Über Hesborn gelangte die Wandergruppe zurück nach Liesen.
Unser Gastgeber hatte uns für das Abendessen ein Angebot gemacht, das wir nicht ablehnen konnten. Steinpilzcremsuppe, Hirschbraten mit Brokkoli und Rösti, abschließend ein Dessert. Wir wurden also richtig verwöhnt. Ganz abgesehen von dem sensationell niedrigen Preis.
Der nächste Morgen. -Lieber nicht aus dem Fenster sehen. Es regnete in Strömen. Erst einmal frühstücken und auf die alte Camper-Weisheit vertrauen: – um 10.00 Uhr ändert sich das Wetter. Tatsächlich ging der Regen in ein leichtes Nieseln über. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Die Wanderer machten sich auf den Weg. Ein Rundweg durch das Liesetal stand auf dem Programm. Der Weg führte zur Quelle der Liese und wieder zurück. Bei einem geologischen Aufschluß konnte uns Anton Schnurr einiges Wissenswerte über Gesteine vermitteln. Das alles wiederzugeben würde schon einen eigenen Artikel füllen.
Wieder zurück in Liesen kletterten wir alle in die Fahrzeuge, um nach Winterberg, in eine schon aus früheren Wanderungen bekannte Pizzeria zu fahren. So endete auch diese Wanderung traditionsgemäß.
Mitgewandert sind: Dieter Borgmann (Busfahrer), Heinz Leitner, Siegfried Held, FO Braun, Dr. Fritz Gerlach, Karl Berghoff (teilweise), Dieter Peters (PKW Fahrer), Wilfred Güthoff und Anton Schnurr. Dem Organisator und den Fahrern unseren herzlichsten Dank.
Dieter Peters
Anmerkung der Redaktion: Es war die 63. Wanderung.