Regatta in Brügge am 4. und 5. März 2023
Stephan von Petersdorff vom Ruderklub am Baldeneysee stimmte uns schon vor Weihnachten auf eine Teilnahme der Langstrecken-Regatta in Brügge ein, die der RAB traditionell seit Jahren besucht. So trainierten wir ab Januar, wenn die Ruhr das hochwasserbedingt zuließ, unseren Ruhrachter, der von Götz Büttner (RCW) mit wöchentlicher Mail-Post zusammengefügt wurde. Als auch Volker Grabow aus dem Ex-Weltmeistervierer seine Zusage zur Teilnahme gab, begann ein auf Brügge von Volker und Wulf zielgerichtetes Achtertraining, das den Beteiligten von Treffen zu Treffen richtig Spaß machte.
Die Langstreckenregatta in Brügge geht über 5 Kilometer und unser Trainingsprogramm bauten wir so auf, dass diese Distanz gesichert im Renntempo bestanden werden konnte. An Ruhr-Hochwassertagen verlagerten wir unser Training auf den Baldeneysee zum ETUV, wo wir sehr gut auch die Länge der Strecke ausprobieren konnten. Am 4. März fuhren wir früh morgens um halb sechs in Witten los. Unterwegs nahmen wir in Moers noch Volker Wilsch vom RAB auf, der in den großen Jahren von Volker Grabow häufig sein Gegner war, und der kurzfristig für den erkrankten Holger Eberhard vom ETUF einspringen konnte.
Nach einer vierstündigen Fahrt erreichten wir das Bootshaus der Koninklijke Roeivereniging Brugge 1869. Aufriggern und warten auf den Start, der um 15 Uhr folgte. Schon beim Rudern auf den Startplatz merkten wir die 5 km kurvige Kanalstrecke, die dann im Rennen genommen werden sollte. Je 2 Boote wurden auf die Strecke geschickt.
Wir lagen neben dem Achter der Koninklijke Roeivereniging Brugge 1869, den wir mit einem gekonnten Regattastart überraschten und sofort eine Länge herausholten. Von da ab begann über die 5 km ein heftiger Bord-an-Bordkampf, der über die gesamte Strecke andauerte.
Als vielfacher Achter-Cox hatte Wulf Schmiedeknecht (RVB, RCW) in der Vergangenheit über die Normalstrecke von 2 km häufig Bord an Bordkämpfe mitgemacht - ging es nun über 5 km, jeweils mit Vorteil für uns, im Luftkastenbereich oder für Brügge, und die Innenkurvetaktik, die Wulf auf Ruderblatt-Distanz bei einem 30er Schlag einhielt, brachte für die Brügge-Mannschaft keinen Vorteil. Wir hatten mehrfach die Außenkurve, die Streckenverlängerung bedeutet hätte. Erst im Endspurt, den Helmut Janus (ETUF) auf einen 35er Schlag brachte, zeigte sich dann die jüngere Mannschaft altersgemäß mit einer Länge überlegen.
In Brügge wird der Achtersieger über ein computererrechnetes Handicap-Verfahren ermittelt, das das Durchschnittsalter der Mannschaft vergleichend berechnet. Mit einer Zeit von 19:56 Minuten waren wir von 23 gestarteten Achtern das errechnet schnellste Boot. Unser Gegner von der Koninklijke Roeivereniging Brugge 1869 landete auf dem 4. Platz, den dieser wohl auch nur erreichen konnte, weil sie mit unserem Bord-an-Bordkampf über ihre Möglichkeiten hinauswuchsen. Über-glücklich erhielten wir als Sieger eine Siegerplakette und einen Pokal.
Stephan hatte uns traditionsgemäß in einem sehr guten Brügger Hotel untergebracht.
Wir wollten am Sonntag noch in einem Vierer ohne mit Götz, und einem Gig-Vierer mit Wulf am Steuer, starten. Das war aber wenig erfolgreich - der Gig-Vierer musste mit einem Brügger-Ersatz für Volker Grabow an den Start gehen, so kamen wir abgekämpft über die Strecke. Die Fahrt zurück nach Witten meisterte Götz problemlos, ein erfolgreiches Regattaerlebnis nahmen wir stolz mit nach Hause.
Wulf Schmiedeknecht