Langstrecke Leipzig 2023
Nach der Deutschen Indoor-Ruderergometermeisterschaft vor einigen Wochen stand am Wochenende die nächste große Prüfung für die Athletinnen und Athleten bevor. Vor allem für diejenigen, die den Nationalkader und die internationalen Wettkämpfe in diesem und dem nächsten Jahr anpeilen, war die Langstrecke in Leipzig die erste wichtige Standortbestimmung in dieser Saison.
Dieser Herausforderung stellten sich drei Ruderinnen und Ruderer aus den Reihen des RC Witten. Mit dabei waren die A-Juniorin Julia Irmler im Einer sowie die A-Senioren Finn Wolter und Lukas Föbinger im Einer respektive Zweier ohne Steuermann.
Bevor die Athletinnen und Athleten am Sonntag ihre Boote für die Langstrecke zu Wasser ließen, mussten sich die Kader-Ruderinnen und Ruderer am Tag zuvor zunächst dem obligatorischen 2000 m Ergometer Test stellen. Hierbei konnte sich Lukas im Vergleich zu seinen vorherigen Leistungsüberprüfungen deutlich steigern, verbesserte seine Bestzeit um mehrere Sekunden und unterbot somit die vom Verband geforderte Zielzeit von 6:10 Minuten.
Am Sonntag ging es schließlich für alle Startenden in Einer und Zweier auf die 6000 m Langstrecke und in den Wettkampf um die Zeit. Julia startete im Juniorinnen-Einer und musste sich in einem breiten und hart umkämpften Feld beweisen. Sie erreichte rund 16 Sekunden hinter der Siegerin Pauline von Hobe-Gelting vom RV Kappeln auf Platz sieben das Ziel. Die zweimalige Deutsche Meisterin auf dem Ruderergometer bewies schon in den letzten Jahren, dass ihre Stärken klar auf der olympischen Distanz (2000 m) liegen. Ihre gute Platzierung bei der Langstrecke zeigte jedoch auch, dass Julia in diesem Jahr wieder in Topform am Start ist.
Finn, der sich seit letztem Jahr intensiv auf den leichten Männer-Doppelzweier vorbereitet, hat auch in diesem Jahr das klare Ziel, sich für die Plätze im Elitebereich zu empfehlen. Die letzte Langstrecke in Dortmund im vergangenen November konnte Finn mit knappen Vorsprung gewinnen. Auch bei der Langstrecke am Wochenende überzeugte er. Finn kam als dritter hinter Jonathan Rommelmann vom Crefelder RC (Olympia-Silbermedaillengewinner im Männerdoppelzweier in Tokio) und Joachim Agne vom Akademischen Ruderclub Würzburg ins Ziel. Nicht nur die Platzierung an sich, sondern auch der Vorsprung zu einem weiteren Topruderer Arno Gaus (Platz vier) stimmten Finn zufrieden und für die kommenden Überprüfungen zuversichtlich.
Lukas und sein Zweierpartner Henry Hopmann vom RC Hansa Dortmund hatten es ebenfalls mit sehr starker Konkurrenz zu tun. Das positive Gefühl vom Ergometer Test am Vortag musste jedoch schnell dem muskulären Schmerz weichen. Die beiden Underdogs kamen nach 6000 langen Metern auf Platz 11 ins Ziel. Eine grundsätzlich erfreuliche Platzierung, jedoch mit ein paar Sekunden Rückstand zu viel auf die vorderen Top Ten Platzierungen.
Die Frühjahrslangstrecke in Leipzig zeigte, dass viele der Kaderathletinnen und -athleten in guter Form sind. Auch die drei Wittener Ruderinnen und Ruderer haben ihre Form im Vergleich zum Herbst verbessern können. Die nächste große Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten: Nur rund zwei Wochen Zeit bleiben Finn und Lukas bis zur Deutschen Kleinbootmeisterschaft (14. bis 16. April) in Brandenburg. Beide müssen diesen wichtigen Wettkampf nutzen, um sich im Bereich der Kaderathleten zu halten und einen der begehrten Rollsitze in der Nationalmannschaft zu sichern.
Florian Viedenz