Nachruf auf Dr. Philipp Maximilian Staab
Mit großer Bestürzung betrauern wir das völlig unerwartete Ableben unseres ehemaligen Leistungsruderers und langjährigem Vereinsmitglied Dr.-Ing. Philipp Staab. Sein liebes, sinnbildlich großes Herz hat einfach aufgehört zu schlagen. Für uns alle unfassbar, ist Philipp viel zu früh mit nur 55 Jahren am 9. Juli von uns gegangen. Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit der Familie, den Angehörigen und den vielen Freunden von Philipp.
Noch vor drei Jahren beim Anrudern 2019 war Philipp persönlich am RCW und ist für seine 40-jährige treue RCW-Mitgliedschaft geehrt worden. Als sein langjähriger Trainer und sein damaliger Trainingskamerad erinnern wir uns gern daran, dass Philipp, Jahrgang 1966, einer der aktivsten und erfolgreichsten Leistungsruderer des Ruder Club Witten und einer der besten Senior B Skuller in Deutschland in den Jahren 1985/86 war.
Alle die ihn kannten, schätzten seinen unendlichen Trainingsfleiß im Rudern, er liebte und lebte unseren Sport. Er ist direkt an der Ruhr groß geworden und es gab kaum einen Tag, an dem er nicht am RCW sein geliebtes Krafttraining oder Rudertraining absolvierte. Dieser Fleiß als Skuller zahlte sich aus, denn Philipp war nicht nur mehrfach Landesmeister NRW, sondern hat viele Siege im Senior B Bereich erzielt und hat sogar den 4. Platz als sehr junge Mannschaft im Doppelvierer bei den Deutschen A Meisterschaften in München zusammen mit Thorsten Grabow, Michael Schreiber und Bernd Galow geschafft. Auf den von ihm so geliebten Regatten im Umkreis von Witten, wie z.B. in Bochum Witten, Herdecke oder Krefeld, stieg er von einem Boot in das andere, um an einzelnen Wochenenden unzählige Siege zu feiern.
Einer seiner Trainingskameraden, Andy Kirsch, erinnert sich gerne an Philipps zeitintensive Hilfsbereitschaft in seiner Freizeit: Beispielsweise half Philipp mit großem Enthusiasmus, indem er sich z.B. nach seinen „normalen Trainings“ im Doppelvierer noch in den Doppelzweier setzte, um die Rudertechnik seiner Kameraden zu verbessern.
Philipp war ein Freund des Hauses Kirsch und verbrachte auch gern mit dieser Familie viel Zeit in Teeanagerzeiten. Ende der 80er /Anfang der 90er Jahre, hat er nach seiner Ruderkarriere auch ausgiebig feiern können, Vielen aus dieser Zeit sagen die Namen wie „Café du Kongo“ oder „Tarm-Center“ in Bochum sicher noch etwas. Eine Unvergessliche Zeit. Und immer in seinem –worauf er sehr stolz war – weißem VW Polo Sport Cabrio.
Letztlich darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass Philipp sich in dieser Zeit über 10 Jahre um einen an Multiple Sklerose erkrankten RCW Ruderer kümmerte. Er nahm ihn, so oft es möglich war, mit zu gesellschaftlichen Ereignissen. Dies war keine Selbstverständlichkeit, zeigt aber immer wieder auf, wie groß sein großes Herz war.
Nach dem Studium und seiner bestandenen Promotion hat sich sein Engagement und Fleiß auch beruflich als Manager und erfolgreicher Geschäftsführer ausgezahlt. In seiner aktuellen Position als Geschäftsführer eines großen mittelständischen Unternehmens war er eine hoch geschätzte Persönlichkeit und auch hier wurde seine liebenswerte Art bewundert. Er wohnte zuletzt viele Jahre in Düsseldorf, hat aber immer den Kontakt zum RCW gehalten und sich wie früher gerne mal wieder zum Training in den Renneiner gesetzt.
Jüngst, nach dem Tod seiner Mutter im letzten Jahr, stellte er einer 8-Köpfigen ukrainischen Familie das Elternhaus in Witten an der Uferstraße zur Verfügung.
So wollen wir Philipp in Erinnerung behalten: als hilfsbereiten, liebenswerten Ruderer mit großem Herzen, der sich fröhlich und immer gut gelaunt in seinen Renneiner setzte, um die Natur und den von ihm so geliebten Rudersport und unseren Club zu genießen. Im Namen der RCW Mitglieder bedanken wir uns bei Dir, Philipp, dass Du uns so bereichert hast und wir viele Jahre mit Dir teilen durften.
Georg Breucker/Andy Kirsch