Finn Wolter beim Weltcup III in Luzern
Der Rotsee in Luzern ist im Kreise der Ruderinnen und Ruderern weltweit hinsichtlich der Bedingungen wohl das Maß aller Dinge. Nahezu magisch mutet der See an, umringt von Bergen und Hängen. In dieser Umgebung wurde der dritte Ruder-Weltcup der diesjährigen Wettkampfsaison der Eliteruderinnen und -ruderern am vergangenen Wochenende ausgetragen. Finn Wolter, der bei dem zweiten Weltcup in Posen dein Debüt in der Eliteklasse gab, startete auch auf dem Rotsee für den Deutschen Ruderverband.
Zunächst startete der Wettkamp für Finn mit dem Vorlauf im leichten Einer. Auch den letzten Weltcup bestritt Finn im Einer und belegte mit einer beeindruckenden Vorstellung eine Top-Ten-Platzierung im Kreise von Olypiasiegern und Weltmeistern in dieser Bootsklasse. Bereits im Vorlauf in Luzern zauberte Finn ein klasse Rennen auf den spiegelglatten Rotsee. Hinter dem Australier verstrichen nur wenige Sekunden bis Finn als Zweitplatzierter über den Zielstrich ruderte. Hinter ihm mussten sich der Slovene, Spanier und Japaner einreihen.
Dieses Top-Ergebnis sollte Finn den direkten Einzug ins Halbfinale ermöglichen. Doch sein Nationalmannschaftskollege Leerkamp schwächelte im Doppelzweier. Dieser wurde aufgrund einer Formschwäche im weiteren Verlauf des Weltcups durch Finn ersetzt und durch Arno Gaus komplettiert. Vor allem hinsichtlich der Ausrichtung auf die olympischen Spiele 2024 in Paris, bei denen nur der leichte Doppelzweier als Bootsklasse vertreten sein wird, bot sich dadurch eine wichtige Chance für den Ruderer vom RC Witten.
Nachdem Finn diese Nachricht in der Mittagspause erhalten hatte, blieb nicht viel Zeit, das Zielgewicht für den Zweier (70 kg im Schnitt) zu erreichen. So musste Finn bis zum Hoffnungslauf im Doppelzweier deutlich Gewicht „abschwitzen“. Denn im leichten Einer liegt die Gewichtsgrenze bei 72,5 kg.
Das Zielgewicht erreicht und somit startberechtigt, machten sich Finn und Schlagmann Arno auf den Weg zu ihrem Hoffnungslauf. In einem packenden Rennen, welches sie sich vor allem mit den Spaniern und Neuseeländern lieferten, belegten Finn und Arno mit weniger als einer Sekunde Rückstand auf den zweiten Platz den insgesamt vierten Platz. So verpassten die beiden leider den Einzug ins Finale B und mussten sich mit dem dritten Finale zufrieden geben.
In Ihrem Finallauf demonstrierten Finn und Arno ihre Überlegenheit und ließen zu keinem Zeitpunkt Möglichkeit, an ihrer gemeinsamen Leistung zu zweifeln. Mit über drei Sekunden Vorsprung beendeten sie ihren dritten Weltcup mit dem ersten Platz im Finale C.
Trotz des hektischen Wechsels in den Doppelzweier und des bereits geruderten Vorlaufs im Einer, gelang es Finn, sich im Zweier gut in Szene zu setzten. Durch seinen Einsatz werden die Karten in der Vergabe der Startplätze bei der diesjährigen WM möglicherweise sogar neu gemischt.
Florian Kögler