Finn Wolter startete im leichten EIner beim World-Cup in Posen
Finn Wolter debütierte am vergangenen Wochenende im Worldrowing World-Cup Zirkus in Posen und gab somit seinen Einstand in die Elite des Rudersports.
Nach seiner letzten Saison, die er mit dem U23-Weltmeistertitel im leichten Doppelvierer beendete, überzeugte Finn auch in der bisherigen Saison. Zuletzt mit seinem Vize-Meistertitel im leichten Einer und mit einem starken Auftritt bei der Hügelregatta empfahl er sich bei den Bundestrainerinnen und -trainern für die Nationalmannschaft. Auch bei den internen Wettkämpfen zur Bildung der Nationalmannschaft bewies er seine Trainingshärte und Wettkampfform. Infolge seiner Leistungen verkündete der DRV vor wenigen Wochen, dass Finn sich einen Platz im Männer A-Bereich erkämpft hatte, obwohl er im Alter von 21 Jahren auch im U23-Nachwuchsbereich starten dürfte. Voller Vorfreude und Tatendrang reiste Finn somit zum zweiten World-Cup der Saison nach Posen.
In seinem Vorlauf traf Finn direkt auf die Besten der Besten. Hier wurde schnell deutlich, dass die erfahrene Konkurrenz aus Neuseeland, Bulgarien, Polen, Uruguay und Australien nicht lange fackelte. Finn erkannte die Überlegenheit des Ruderers aus Neuseeland und Bulgarien und nahm ab Streckenhälfte etwas an Fahrt heraus, um sich somit ein paar Körner für seinen Hoffnungslauf zu sparen.
Die gesparten Kräfte halfen Finn in seinem Hoffnungslauf und dem Kampf um den Einzug ins Halbfinale um die ersten 12 Plätze in der Gesamtwertung. Nur sein Konkurrent aus Polen entglitt ihm auf dem Weg ins Halbfinale. Die Ruderer aus den USA, Portugal und Japan hielt Finn jedoch in einem packenden Rennen zu jeder Zeit auf Distanz.
Im Halbfinale traf er erneut auf den starken Neuseeländer und Uruguayer aus seinem Vorlauf. Zudem wartete hier auch der Tokyo-Olympiasieger Finten McCarthy aus Irland auf Finn, der sich trotz der starken Konkurrenz gut im Feld bewegte und die Favoriten unter Druck setzte. Mit rund fünf Sekunden auf den Sieger des Halbfinales aus Irland und weniger als drei Sekunden auf den dritten Platz verpasste Finn den Einzug in das Finale der besten sechs Ruderer knapp. Die Chancen dennoch in die Top-Ten des World-Cup II zu rudern, waren jedoch gut.
Im Finale B legten sich alle Starter noch einmal richtig ins Zeug. In einem insgesamt deutlich schnelleren Rennen holte Finn alles aus sich heraus. Mit fünf Ruderern innerhalb von weniger als vier Sekunden entfachte auf der zweiten Streckenhälfte ein packender 1000 m langer Schlussspurt, den die Ruderer aus Uruguay und Australien auf dem ersten respektive zweiten Platz beendeten. Finn war mit wenigen „Wimpernschlägen“ direkt hinter der Spitze des Feldes etabliert. Mit einer Zielzeit von 6:53.00 sicherte er sich Finn den dritten Platz im B-Finale und den erhofften Platz unter den Top-Ten des World-Cup.
Im internationalen Umfeld konnte Finn sich am vergangenen Wochenende gut präsentieren, auch wenn die große Überraschung ausblieb. Die nächste große Bewährungsprobe wartet mit dem World-Cup Nummer drei auf dem herrlichen Rotsee bei Luzern.
Florian Kögler