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29. Juli 2017

Dahme-Spreewanderfahrt mit Freunden aus Neuss

Drei  Wittener Ruderer (Axel Kunde, Ulli Dönhoff und Klaus Rodewig) hatten sich vom 14. bis 22.7.2017 an der Sommerwanderfahrt des Neusser Rudervereins beteiligt.


Für uns Wittener ungewöhnlich war die Truppe arg frauenlastig (7/12), wobei die Älteste stolze 78 Jahre zählte. Es gibt also auch das weibliche Pendant zu unseren ruderbegeisterten Wittener Senioren. Wir Drei also waren jetzt erst Mal die Quotenmänner.

Am 14.7. trafen wir im Zug nach Berlin unsere Neusser Kolleginnen und konnten uns schon mal beschnuppern, wobei Ulli und ich die Truppe schon von der letztjährigen Polenwanderfahrt kannten. Axel fehlte noch der entsprechende Stallgeruch, aber das hat sich schnell gegeben. In Berlin fuhren wir weiter nach Schmökwitz, wo wir auf den Rest der Truppe trafen, die sich schon ein paar Stunden früher auf den Weg gemacht hatten. Wir trafen uns in der Pizzeria des Ortes und tauschten erste Eindrücke aus.

Beim ESV Schmöckwitz hatten wir 4 Vierer, antiquarische aber gut gepflegte Plankenboote, gemietet. Im Vereinshaus konnten wir übernachten und am nächsten Morgen, die Sonne schien einladend, konnten wir als Selbstversorger am Seeufer ausgedehnt frühstücken. Das war schon einmal ein stimmungsvoller Einstieg.

Dann ging es los: die Bootsobmänner/-frauen wurden vom Fahrtenleiter bestimmt und die Mannschaften zugeteilt. Damit mal jeder mit jedem ruderte, wurde diese Einteilung jeden Tag neu vorgenommen und wie üblich wurden Ehepaare i.d.R. auf unterschiedliche Boote verteilt – das war förderlich für den Ehefrieden und die Stimmung in der Truppe.

Übernachtet wurde in Vereinshäusern oder Ferienparks, alles auf Jugendherbergsniveau. Die Tagestouren beliefen sich anfangs auf durchschnittlich 30 km zum Ende steigerten sie sich bis max. 47 km. Das erscheint wenig, aber es ging teilweise gegen die Strömung und täglich waren bis u 4 Schleusen i. d. R. mit Selbstbedienung zu bewältigen.

Zwischendurch gab es auch ein bisschen Abenteuer, wenn wir unsere Boote über einen quer im Fluss liegenden Baum schieben oder uns unter einen solchen durchzwängen mussten.
In einer Schleuse ist ein Boot beim Aufwärtsschleusen mit der Spitze im Schleusentor hängen geblieben und wurde so mit der Schleusenfüllung unter Wasser gedrückt. Geistesgegenwärtig konnte alles Gepäck inklusive Kameras ins Trockene gerettet werden, aber wir Ruderer sind alle baden gegangen.

Nun ja, ein bisschen Abenteuer muss auch sein. So auch zwei Tage später, wo Ulli am Steg beim Aussteigen das Gleichgewicht verlor und sich auf die Bordwand setzte. Da die Ausleger auf Grund der Höhe nicht über, sondern vor dem Steg und die Ruder dann entsprechend parallel zum Boot lagen, konnten wir diese gewaltige Massenverschiebung nicht auffangen und wären vollends gekentert, wenn nicht eine Ruderin beherzt über Bord gegangen wäre und das Boot stabilisiert hätte - sie konnte dort stehen.

Die Natur war märchenhaft, teilweise wie verwunschen und Dahme und Spree mäanderten sich durch das Biosphärenreservat Spreewald. Zwischendurch blieb Zeit zum Baden. Die meisten Männer hielten die Hosen an, denn man weiß ja nie, was in diesen verwunschenen Flüssen so alles unter der Wasseroberfläche lauert, aber manche trauten sich dann doch in alter ostdeutscher FKK-Tradition. 

Das Wetter spielte meist mit, war sonnig bis wolkig heiter aber zwei Mal erwischte uns der Berliner Starkregen zuletzt mit Gewitter, was uns natürlich fluchtartig das Gewässer verlassen ließ. Unterschlupf fanden wir unter dem Vordach einer Datscha, so dass die Bewohner auch mal eine willkommene Abwechslung in ihrer trauten Ferienidylle hatten.

In Schmöckwitz wieder angekommen, ging es ans Boote Reinigen und nach einem kulinarischen Abschluss in unserer bereits bekannten Pizzeria fuhren wir mit S- und U-Bahn nach Berlin, wo wir erst nach Mitternacht in unsere Betten fanden.

Am nächsten Tag fand die Tour je nach individuellem Gusto entweder mit einem Museums- oder einem Verwandtenbesuch oder Shoppen seinen Ausklang. Insgesamt war es wieder eine gelungene Wanderfahrt mit unseren Neusser Freunden wie schon 2015 auf dem Rhein und 2016 auf der Weichsel.

Klaus Rodewig

 

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