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2005 der AH-Achter auf der Weser

 

156 Km von Lippoldsberg bis Vlotho

 

Das letzte September-Wochenende hatten 14 Ruderkameraden schon wieder lange verplant. Die Achter-Fahrt auf der Weser stand an. Wie in den Vorjahren. Und wieder das Motto: Same Procedure as every Year? Nein, in diesem Jahr gibt es mehr zu berichten, der Ablauf bot einige Abwechslungen.

 

Die erste Freude kam beim Verladen des neuen Achters auf. Man musste nicht mehr 1,80 Meter groß und ein Gewichtheber sein um das Boot auf den Hänger zu hieven. Das teilbare Boot konnte ohne große Kraftanstrengung „ganz unten“ platziert werden.
Die Mannschaft war nahezu die selbe wie im Vorjahr. (Lediglich Axel Kunde war für Siegfried Held eingesprungen).


Am Freitag, dem 23.09 ging es los. In diesem Jahr aber je 7 Ruderkameraden auf 2 Busse verteilt und nicht auf mehrere PKW´s wie früher. Die Logistik wurde dadurch stark vereinfacht.

 

Dann lief es zunächst wieder wie gewohnt. Im Lippoldsberger Hof das schon zuvor georderte Abendessen. (Wie immer wussten nur noch wenige was sie bestellt hatten). Am nächsten Morgen „Einsetzen“ bei der Fähre.
Hier die nächste Neuerung. Bereits am Vorabend hatte die Bus/Hänger-Besatzung das Boot abgeladen, zusammengeschraubt und aufgeriggert. Wegen der Bootsteilung ein „Klacks“. (Siehe oben).
Am Morgen also nur noch Skulls einlegen, einsteigen (jeder nach akribisch festgelegtem Plan) und los ging`s. Ein schönes Gefühl in dem makellosen Boot, auf wälzgelagerten Rollsitzen, in die Strömung der Weser zu gleiten.


Jetzt wieder Routine. Das nächste Augenmerk gilt üblicherweise der Vorbeifahrt an Saline und Promenade in Karlshafen, wo der „Tross“ den Ruderstil der Kameraden begutachtet und Anton parallel zum Boot seinen Spurt hinlegt (an dieser Stelle etwa 16 Kmh). Doch in diesem Jahr sollte es anders kommen.


Der Steuermann hatte Karlshafen schon angekündigt (in Sicht), als ein striktes Kommando „Ruder halt“ kam. Von der Besatzung eines uns mit Blaulicht entgegen kommenden Feuerwehrboot wurde uns mitgeteilt: Die Weser ist wegen einem Katastrophenalarm gesperrt, Weiterfahrt nicht möglich. Aus einem brennenden Fahrgastschiff müssen ca. 50 Verletzte geborgen werden und das kann dauern. Noch vorhandene Zweifel wurden durch den mit Höllenlärm über uns kreisendem Hubschrauber beseitigt. Uns wurde empfohlen anzulegen und abzuwarten.


Gott sei Dank war es nur eine Großübung der umliegenden Feuerwehren und wir konnten nach etwa 40 Minuten unsere Fahrt fortsetzen, wobei in Beverungen am Kanuclub der Teil-Mannschaftswechsel stattfand.


Jetzt folgt wieder Routine. Vorbei an Höxter, der alten Hansestadt, bis zum Steg des Ruderclub Holzminden. Hier hat niemand etwas bestellt, jeder weiß welches Mittagessen ihn erwartet: Die von Karl gegrillten Würstchen (bei verzögerter Ankunftszeit mittelbraun bis dunkelschwarz), ein Brötchen und einen Apfel. Und alle sind zufrieden. Nach kurzem Ausstrecken im Gras folgt die letzte Etappe des ersten Tages bis Bodenwerder, der Heimat des Barons Münchhausen.

 

Im Hotel „Deutsches Haus“ ist alles wohl geordnet. Die Zimmer sind verteilt, die Schlüssel liegen bereit und der Wunsch in den Köpfen der Ruderer erfüllt sich: Der Biergarten ist geöffnet. An dieser Stelle sei dann auch der Hinweis gegeben, dass das Wetter während der ganzen Fahrt an beiden Tagen optimal war.

 

Zum Abendessen, das in gewohnt guter Qualität serviert wurde, gab es dann allerdings leichten Frust. Die Küche war zwar fähig ein gutes Essen zu liefern, aber unfähig dieses in einem angemessenen Zeitraum und für alle gleichzeitig zu tun. So saßen wir zwar gemeinsam am Tisch, aßen aber getrennt. Wilfred hatte dann den Kaffe auf und schickte den Ober, der ihm nach fast 2 Stunden servieren wollte, zurück in die Küche.
Der Planer der nächsten Fahrt wird hier ggf. nachdenken müssen.
Außer Haus, bei frisch Gezapftem, konnte die Stimmung aber schnell wieder aufgebaut werden. Hier kam auch Wilfred noch zu seinem Recht.

 

Sonntagmorgen: Einsetzen, erste Etappe bis Hameln, Ergänzung der Mannschaft, Schleuse Hameln, bis zur Mittagspause in Rinteln, alles wie gehabt. Doch dann Lokalwechsel. Während viele Jahre im Kanuclub Rinteln, die dortige Küche genossen wurde, sollte in diesem Jahr wegen der besseren Anlegemöglichkeit beim Wassersportverein Rinteln gerastet werden.

 

Etwas verborgen am Doktorsee, fanden wir einen blitzsauberen Ruderclub mit einem äußerst umgänglichen Kastellanspaar vor. Nach Einnahme des von Gustav bestellten Menüs, stellte sich die Frage: Und da sind wir immer vorbei gefahren? Schade!!

 

Die Schlussetappe bis Vlotho erfolgte bei besten Bedingungen und im vorgegebenen Zeitrahmen. Die letzte Anstrengung, das Boot aus dem Wasser zu nehmen, war schnell erledigt. Boot abriggern, teilen, verladen, ein „Klacks“. (Siehe oben.)
Heimfahrt von Vlotho nach Witten problemlos.
 

Ein Dank an Fahrtenleiter Gustav Limke.
 

Noch ein Wort zur Mannschaft: Karl Berghoff, Karl Biedermann, Johann Böhme, Dieter Borgmann, Helmut Grabow, Wifred Güthoff, Axel Kunde, Udo Kemmer, Gustav Limke, Helmut Lingnau, Gerd Locher, Horst Noll, Anton Schnurr, Peter Wilhelm.

Alles Männer im besten Alter: Gesamt 2184 Km, 939 Jahre, 1.138 Kilo (vor Mittagessen).

 

Horst Noll

 

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