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1999 Gemischte Barkenfahrt auf der Themse

 

Eine Ruderwanderfahrt mit der Barke auf der Themse, ein Erlebnis der besonderen Art

Vom 30. Juni bis 07. Juli 1999

Teilnehmer: Hans und Bärbel Brück, Helmut und lrmgard Grabow, Klaus und Bärbel Hebestreit, Siegfried und Ursula Knoop, Helmut und Brunhilde Lingnau, Horst und Uschi Noll und Christa Schöneberg.

Are you ready ? — Go!!

 

Nach monatelangem Planen, Telefonieren, Schreiben, Faxen usw. war es dann am 30. Juni so weit.

7 Ladies und 6 Gentlemen machten sich auf, Großbritannien einen Besuch abzustatten. Am Tag zuvor waren Unmengen von Proviant und Zubehör nebst zwei Fahrrädern von Horst und Uschi in den Bauch der peinlichst gesäuberten Barke gewandert. Wer sollte das nur alles essen und trinken?

 

5.00 Uhr! Old Helmut und seine Mixed Crew sind pünktlich. Die außergewöhnlichen Pannen des Leihbusses sind angesichts des „Neuen“ schnell vergessen, und weitere Fresspakete sowie auch lustig —bunte Schirme wandern nebst enormen Koffern in das Innere des Busses. Auf geht‘s! Siegfried und Horst bringen das lange, behäbige Gefährt sehr zügig durch Holland, Belgien nach Callais Frankreich, als Anhängsel immer Hans mit PKW und Besatzung.

 

Bestaunt rollt das Dickschiff in den Bauch der Fähre. Die goldene 13 geht bei der 11/2 stündigen Überfahrt erstmals dem unheimlichen Proviant zu Leibe, um dann faul in der Sonne liegend, die englische Kreidefelsenküste bei Dover zu erreichen. Unterwegs wandern die Zeiger der Uhr um eine Stunde zurück, denn es wird uns eine Stunde geschenkt.

 

Wieder an Land heißt es „Keep left“ links fahren! Mit viel Rücksicht der anderen durchqueren wir die stets wiederkehrenden „Roundabouts“ Kreise des Verkehrs. Gegen 17.00 Uhr erwartet uns etwas Erschöpften ein gemütliches, old englisches Landhotel aus dem Jahre 1742 „Kings Arm Hotel Oxfordshire“. Schnell sind die Zimmer verteilt, und die ersten Biere ohne Schaum rauschen zischend in die weit offenen Kehlen. Abendessen und dann an der etwas gewöhnungs­bedürftigen Matratze horchen.

 

Der andere Morgen. Gebackene, gebratene, gekochte und gerührte Produkte der Hühner nebst gebackenem Schinken und Tomaten füllen den Tisch — und die Truppe mit dem roten Stern auf der Brust schlägt erbarmungslos zu. Die ersten Sprachschwierigkeiten werden mit viel Hallo und Gelächter gemeistert. Um die Barke ins Wasser lassen zu dürfen sind erst einmal 5 Pfund fällig. Mit dem Köpfen der ersten Sektflaschen gleitet die Barke auf der Themse am Ruderclub Oxford vorbei. Der Tross (Siegfried und Klaus) erfährt, dass Diebe Inventar aus drei Autos (Luftmatratze, Rollsitze, Schlafsäcke) mitgehen ließen.

 

Der Themse Oberlauf ist eng und romantisch. Immer wieder wechseln sehr alter Baumbestand mit großen Wiesenflächen auf denen Schafe weiden. Nach nur fünf Schleusen und fast 25 km trifft die lustige Schar am Nachmittag in Day‘s Lock ein. Bei kurzen Schauern hat Uschi eine besondere Technik entwickelt, nicht nass zu werden. Nur von innen hat es bei Wein und Sekt, sowie Apfelschorle bei keinem so recht geklappt.

 

„Wo sind die Sticker und das Biergeschenk für den Lockmaster?“ Wieder senkt sich der Wasserspiegel und beim Gesang „Das Tor geht auf“ sowie 3x Hipp — Hurra geht unsere Themsefahrt bei sehr sonnigem Wetter weiter.

Oft grüßen andere Wasserfahrer, während sie staunend auf unser lustiges Gefährt schauen. Sir Helmut sitzt mit Hans auf Schlag, und die Ladies folgen wiliig. Bärbel 2 hält prächtig mit, während Brunhilde und Bärbel 1 auf dem Bug liegend Sonnenbaden.
Ständig wird das Angebot erneuert was man noch in sich hineinstopfen könnte. Immer wieder treten Filmkamera und Foto in Aktion. Haubentaucher mit Jungen, Schwäne, ganze Geleitzüge von Kanada — Gänse sowie Wasserhühner kreuzen unseren Weg oder bevölkern das Ufer. „Ohne Kraft! Blätter lang! Klaus zum Bug!“ Wieder ist eine der vielen Schleusen erreicht. Der Lockmasterassistent hilft freundlich beim Anlegen, während ein behäbig aussehendes Wohnschiff ebenfalls mit einfährt. Nun ist es an der Zeit für Christa einen Lord ausfindig zu machen! Herrliche Anwesen sind gefunden. Die passende Yacht so um die 2 Millionen wohl auch! Doch die Einwände: Zu nah oder zu weit zum Wasser! Hier kommt die Putzfrau oder Köchin schlecht hin! Zu wenige Zimmer! Zu alt! Mit krummen Beinen  macht die Sache fast unlösbar.

 

Herrliche kleine Schlösser lockern die Landschaft auf. Von den Straßenbrücken, die zum Teil aus sehr alter Zeit stammen, grüßen und winken die erstaunten Leute. „Have a nice day! Happy holliday!“ Brunhilde hält gerade ein Schwätzchen mit Ulla als für Hans eine Durchfahrt wohl doch etwas zu eng wird.

 

Am 3. Tag gegen Abend ist Henley fast erreicht. Vor der letzten Schleuse bis zum Henley Rowing Club stauen sich Boote über Boote. Alle Arten der Fortbewegungsmittel auf dem Wasser sind zu beob-achten, zum Teil schon festlich geschmückt. Ja — Henley Regatta! Das Hauptgetränk ist Sekt bzw. Champagner. Auf den Yachten ist schmucke Kleidung Pflicht.

„Hallo Ruderclub Witten — Ahoi!“ klingt ein Gruß eines Deutschen herüber. — Endlich ist auch diese Hürde dichtgedrängt geschafft und nur mit Mühe lässt sich ein Liegeplatz am Ufer finden. — Der Tross sorgt für herrlich frisches Zeug und im Bootshaus findet die längst fällige Entsorgung statt.

 

Dann aber zum Großparkplatz Regatta, wo unsere Freunde Simon und Mandi zum Grillen eingeladen haben. Hier muss man einfach dabei sein! Vom Lord bzw. Earl mit großem, luxeriösem PS —Schlachtschiff und Champagner im Überfluss bis zum Studen-ten oder Schüler mit Ente oder Moped sowie Bier sind alle beim Grillen versammelt. Nach Einbruch der Dunkelheit dann ein imposantes Feuerwerk — und etliche Alkohol —Leichen. Erst spät sinken wir in unsere Schlafkissen. Aber nicht für lange Zeit.

 

Schnell sind die obligatorischen Eier verspeist, und ab geht es zur Regatta. Natürlich die Damen in „Lang“ mit Hut die Herren mit Blazer und Krawatte und Hut. Jetzt heißt es: Sehen und gesehen werden! Bärbel II sucht ihr englisch zusammen, um Informationen über die Regattastrecke zu erhalten und erwischt prompt einen prominenten Deutschen, den Vorsitzenden des deutschen Ruderverbandes Prof. W. Maenning. Etwas weiter wird dann Frank Weber nebst Frau Babsi gesichtet die ihren Sohn im Deutschlandachter sehen wollen.

 

Noch ist Zeit bis zum 1. Rennen, und so besuchen wir gemeinsam die riesigen Zelte, in denen die wertvollen Boote gelagert sind. Natürlich sind die deutschen Boote schnell erspäht, denn das Pink Telekom des Deutschland — Ach­ters weist uns den Weg. Immer mehr füllt sich das Gelände mit ganz schick gekleideten Damen und Herren. Hut ist Trumpf! Die Wittener Truppe bezieht Position kurz vor dem Ziel mit vielen bunten Großschirmen bestens ausgerüstet. Auf der Gegenseite ziehen Raddampfer, Ausflugsschiffe, Motoryachten, Ruderboote aller möglichen Ausführungen, gestakte Boote, Selbstbauten wie Dampf betriebene, uralte Barken mit Sonnendach ihre Bahn. Überall knallen Sektkorken und etliche Militärkapellen in herrlichen Uniformen spielen schmissige Weisen. Oh, diese Armen bei der Hitze!

Selbstverständlich haben wir unser deutschen Boote angefeuert, sonst hätten sie ja nicht gewonnen (Einer „Hacker“ Frauen — Doppelvierer —Achter mit Marc Weber). Über 100.000 Menschen klatschten ihren Mannschaften. Nein so eine Stimmung! Unbeschreiblich! Nach Besichtigung der prunkvollen Sieger —Pokale ging ein toller Tag ohne Rudern, aber mit vielen Eindrücken dann in unserem Hotel bei einem Umtrunk zu Ende, und keiner hat die 25 Pfund = DM 75,- Eintritt bereut.

 

Am Montag leuchten beim Frühstück die roten Sterne und das Gelb der vielen Eier. Ab nach Henley und wieder los! Unser Dickschiff quält sich über die Regattastrecke. Vorbei an den vielen Zelten und Tribünen, wel­che nun im Eiltempo abgebaut werden. Doch schon bald ist alle Ruhe und Besinnlichkeit wieder hergestellt. Wir rudern an herrlichen Bauten mit dem bekannten englischen Rasen vorbei. „We are vom Roing Club Witten nahe bei Dortmund“ und wieder freut sich ein Lockmaster über das Biergeschenk und den Stadtsticker. Pause! Damen rechts! Herren links! — So nun ist wieder Platz für viel leckeres Neues. Gut dass die Barke einen so großen Staukasten hat. Nach reichlichem 5 Gänge Menü mit „Kau - müde - Kuchen“ und Rosé Wein hört man bald wieder den Takt der Riemen. Freundliche Rufe klingen von vorbeifahrenden Schiffen herüber und immer wieder bringen überaus nette Äußerungen der Ruderzunft, die inzwischen sonnengebräunten, aus dem Takt. lrmgard bietet schon wieder grüne Apfelringe an und schon bald muss mit Wein Nachgespült werden. ln Maidenhaid am Bootshaus endet die Tagesetappe und wieder sind 25 km geschafft.

 

Am Dienstag, den 6. Juli rasiert Siegfried sich besonders gründlich ‚ um die Geburtstagsküsschen aller Damen entgegenzunehmen. Viel Zeit ist nicht, denn der Tross mit Hänger muss seine längste Strecke zurücklegen. Alle 13 Ruder — Mägde und — Knechte genießen vereint die letzten Stunden auf der Themse. Erneut schippern wir an den Anwesen armer Leute vorbei, und immer ist für Christa noch kein Lord gefunden. Siegfried‘s neuer Geburtstagshut (von Uschi hergestellt) findet überall tosenden Beifall.

 

Und da — „Schloss Windsor“. Nie haben alle erahnt, dass es solche Ausmaße hat. Langsam, um jeden die Möglichkeit zu geben, tolle Bilder zu schießen, rudern wir unter „Hallo — Rufen vorbei. Die Uferwege und Straßen quellen über von Touristen, Bussen usw., doch wir auf dem Wasser spüren die Enge und Hektik nicht. Noch eine Schleuse und zurück, denn in Windsor endet leider eine unheimlich schöne, sonnige und harmonische Ruder — Wanderfahrt. Doch noch nicht ganz! Erst muss Klaus noch ins Wasser fallen und seine Brille als Verlust melden. Die verladene Barke (aus dem Wasser nehmen wieder 5 Pfund) muss bei Simon‘s Eltern für die nächste Gruppe abgestellt werden und dann, ja dann Geburtstag— und Abschiedsfeier!

 

Nach gutem Essen spendiert der Hotelier Sekt. Sir Helmut greift in die Saiten und irgendwie tauchen auf einmal zwei Flaschen „Herbeder Tropfen“ auf, die zufällig mit ins Gepäck geraten sind. Nun fährt die Post ab! Die letzten Essensgäste verlassen fluchtartig den Raum. Geburtstagsständchen! Geschenke! Gedichte! Hernach Besuch des Vorsitzenden des Oxfoder — Ruderclubs mit einer Wein und Lager-Bierspende.

Weil es so schön gemütlich ist. Das Lied vom Liesken erklingt zum x-ten mal. Es wird gemunkelt, dass den Letzten gegen 2.15 Uhr weitere Getränke verwehrt wurden.

 

Beim Abschiedsfrühstück sind dann auch einige Opfer zu beklagen. Koffer rein und dann wird hier noch etwas vermisst und da im Zimmer noch etwas gefunden. Selbst die Bordblumen müssen noch begossen werden, aber dann hat der Bleifuß das Wort. An der Fähre Dover —Callais müssen wir noch feststellen, dass nicht nur Brillen verloren gehen können, sondern auch PKW mit Besatzung. Aber das Ende ist dann doch noch gut. Alle sind gesund und munter zurück. Sir Helmut! Wann geht‘s wieder los? Wir haben „Mister Bumbles“ nicht gesehen! Danke! Die begeisterten Mitfahrer!

 

Siegfried Knoop                                                     

 

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