Deutsche Sprintmeisterschaft 2022 in Schweinfurt
Am 8. und 9. Oktober fand die diesjährige Deutsche Sprintmeisterschaft im Rudersport statt. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wurde diese hochklassig besetzte Sportveranstaltung in diesem Jahr nicht auf einer regulären Regattastrecke ausgetragen. Gerudert wurde auf dem Main, weshalb der Sportbetrieb aufgrund zahlreicher Schiffsdurchquerungen immer wieder unterbrochen werden musste.
Mit nach Unterfranken fuhren vom Ruder-Club Witten die beiden Ruderinnen Annika Steinau und Julia Irmler. Nachdem Julia im Spätsommer mit zwei zweiten Plätzen beim diesjährigen Baltic-Cup ihren persönlichen Saisonhöhepunkt genießen konnte, wollte sie bei der Deutschen Sprintmeisterschaft gemeinsam mit Annika das Feld im Frauen-Doppelzweier aufmischen. Annika bestritt dabei nicht nur den Doppelzweier, sondern stieg auch auf sich allein gestellt ins Boot und ging im Frauen-Einer an den Start.
Bei bestem Wetter und mäßigem Wind schien es für die Wittenerinnen von Anfang an ein spannendes Wochenende zu werden. Bereits beim Warmfahren merkten Annika und Julia, dass sie heute in die vorderen Platzierungen hineinfahren können: „In beiden Vorläufen (Einer und Zweier) sind wir hinter den jeweiligen späteren Deutschen Sprintmeisterinnen Zweite geworden und mussten so in die Hoffnungsläufe, die wir mit starken Rennen gewinnen konnten.“. So Annika Steinau.
Das gute Gefühl begleitete die beiden auch in ihren folgenden Rennen. Im Einer musste Annika auf dem Weg ins Finale auch ein Halbfinale bestreiten. Hier glänzte sie erneut mit einer starken Vorstellung ihrer Fähigkeiten. Mit der zweitschnellsten Siegerinnen-Zeit der beiden Halbfinale qualifizierte sich Annika nicht nur für die Finalteilnahme, sondern auch indirekt für die Medaillenränge: „Ich bin absolut zufrieden mit meiner Leistung im Halbfinale. Nur die U23-Vizeweltmeisterin war schneller als ich.“ meinte Annika Steinau nach ihrem Finaleinzug im Einer.
Im Doppelzweier-Finale lief ihr Boot, wie in den Rennen zuvor, mächtig vorwärts. Die Medaillen in Sicht kämpften die beiden Frauen bis zur Ziellinie. Letzten Endes waren es nur drei Zehntel einer Sekunde, die zu der Bronze-Medaille fehlten. Auch der Abstand zu Platz zwei betrug weniger als eine halbe Sekunde. Leider verpassten die beiden knapp die Podiumsplätze.
Im Finale der Frauen-Einer lief es heiß her. Vier der fünf Frauen waren vom Start weg nahezu auf einer Höhe. Nur die Siegerin aus Rostock konnte sich etwas absetzten. Über die Plätze zwei bis fünf entschieden lediglich Bruchteile einer Sekunde. Mittendrin war Annika, die auf den letzten Metern sogar die Silbermedaille angriff. Mit zwei Hundertstel Rückstand auf Platz zwei verteidigte sie jedoch ebenso stark ihre Bronzemedaille: „Es war so knapp im Finale. Zwischen Platz zwei und fünf lang nur rund eine Zehntel Sekunde. Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennverlauf.“ kommentierte Annika ihr Finalrennen.
Trotz des Wermutstropfen im Doppelzweier und der verpassten Medaille, konnte nichts an der guten und ausgelassenen Stimmung von Julia und Annika rütteln. Denn die beiden Wittenerinnen beendeten ihre letzte nationale Regatta der Saison mit einem guten Gefühl.