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27. Mai 2013

43. Internationale Wesermarathonfahrt

Wesermarathon 2013Die Weser im Bereich von Hannoversch-Münden bis Hameln oder sogar weiter bis Rinteln ist vielen Ruderern des RCWs aus Berichten oder eigenem Erleben im Rahmen unserer jährlichen Wanderfahrten mit dem Gig-Achter bekannt.

Nie zustande gekommen ist aber eine RCW-Beteiligung an dem traditionellem „Wesermarathon“.

 


Hierbei handelt es sich um ein vom Kanuclub Münden organisiertes Event, an dem jeder im Boot seiner Wahl, meistens natürlich Kanu, Faltboot, Kanadier aber auch Ruderboot, teilnehmen kann. Start ist die Schleuse von Hannoversch-Münden. Zielorte sind wahlweise Beverungen (53 km), Holzminden (80 km) oder Hameln (135 km).

 

Im Herbst letzten Jahres haben sich Anknüpfungspunkte zu unseren Ruderkollegen auf der anderen Ruhrseite (RVB) ergeben, vielleicht mal das eine oder andere zusammen zu unternehmen. Nach dem gemeinsamen Start im Achter auf der letzten Kettwiger Nikolausregatta im Herbst 2012 ergab sich eine weitere Gelegenheit.

 

Wir beschlossen, uns an der diesjährigen Initiative des RVBs zu beteiligen, der mit zwei Gig-Vierern und einem Kanu (Gerrit) ins Rennen ging.

 

Damit nahm der Wahnsinn seinen Lauf: Ich fragte, wer Lust habe, mitzumachen. Die Antwort fiel zunächst mit gedämpfter Resonanz aus, dann plötzliches Aufblitzen spontanen Engagements durch Klaus (Rodewig): „Wir organisieren einen Achter!“.  … Viele Ruderer wurden angesprochen, einige sagten zu, endlich waren wir neun, alles klar! Der Meldetermin rückte näher, doch nun überwiegten die Absagen. Nach zähem Ringen hatten wir es endlich geschafft: Ein harter Kern für einen Vierer hatte sich herauskristallisiert, die „Novizen“ Yingjie Xu, Robert Kourist, Volkhart Mezger und die „Alten Knaben“ Klaus und Axel.

 

Auswahl des Bootes: „Jugend“!

Dienstag: Proberudern auf der Ruhr, das Boot war i.O. und lief gut, die Mannschaft arbeitete harmonisch. Verabreden des Bootstransportes mit den Bochumern.

Freitag: Boot zu den Bochumern rudern und abriggern.

Samstagvormittag: Verladen!

Samstagnachmittag: Abreise zu fünft in Klaus’ Daimler gen Hannoversch-Münden. Inbeschlagnahme unserer Zimmer im Hause „Werrablick“, zurück zum Treffpunkt am Ruderverein Münden, aufriggern, Organisation des PKW-Transfers. Das Auto musste für die Rückreise vorab zum Zielort Holzminden - wir hatten uns inzwischen definitiv für die mittlere Strecke entschieden – gebracht werden.

 

Es blieb Zeit, die Altstadt von Hann.-Münden und natürlich den berühmten Weserstein zu besichtigen, der auf der Landspitze die „Geburt“ der Weser kennzeichnet. Wer kennt ihn nicht, den Spruch:

Wo Werra sich und Fulda küssen, Sie ihre Namen büssen müssen. Und hier entsteht durch diesen Kuss, Deutsch bis zum Merr der Weser Fluss

Abgerundet wurde der Abend durch die Verkostung diverser Dr.-Eisenbart-Biersorten im Ratsbrauhaus, das dort vor Ort, zurückblickend auf eine seit 1550 währende Brautradition, einige naturbelassene, unfiltrierte, zugegeben teilweise auch etwas gewöhnungsbedürftige Bierkreationen anbietet.

 

Trinkspruch:

„Nur der im Leben etwas gewinnt, dem öfters Bier durch die Kehle rinnt.“

 

Wesermarathon 2013Am nächsten Morgen ging's dann frisch und fröhlich um sieben Uhr morgens los. Boot zu Wasser lassen, Nebel auf der Fulda. Die Sonne hatte sich noch versteckt, man konnte kaum ein paar zehn Meter weit sehen. Einreihen zusammen mit zig Kanuten und dem Bochumer Vierer in die Hann.-Mündener Schleuse. Schließlich und endlich entließ uns die Schleusenwärterin in die Fulda und unsere Tour begann.

 

Der Steuermann war nun vollauf beschäftigt, das Boot, das durch unsere hoch motivierten und auf den ersten Kilometern noch frisch und tatendurstigen Ruderer, pfeilschnell über das Wassser gleitete, zwischen den vielen vor uns fahrenden Kanuten, die hin- und her wuselten, links, rechts oder mittig hindurch und vorbei zu lotsen.

 

Nach einigen hundert Metern strömt die Werra mit erklecklicher Geschwindigkeit von Steuerbord in die Fulda hinein und bildet - wie wir ja am Vortage noch bestätigt bekommen haben - die Weser.

 

Der Strom nimmt immer mehr an Eigengeschwindigkeit zu, so dass wir nach einigen Ruderkilometern eine Grundgeschwindigkeit von 16 Kilometern pro Stunde erreichen. Ein paar eingestreute Dicke können das Tempo auch schon mal auf 18 km/h erhöhen (zumindest über 500 m).

 

Langsam lichtet sich der Nebel, die Sonne kommt durch – ideales Ruderwetter und wir können die schöne Weserlandschaft genießen. Es geht durch den Reinhardswald in Richung Bursfelde mit seinem Kloster aus dem 11. Jhdt., der beliebte Rastplatz bei den Weserwanderfahrten im Herbst. Aber diesmal müssen wir auf Kuchen und Eis verzichten – es ist noch zu früh am Morgen. Hinzu kommt, dass diesmal eh kein Anlegen möglich ist, es gibt der Kanuten gar zu viele, die bereits vom Steg Besitz ergriffen und ihn okkupiert haben.

 

Dann wird gewechselt: Die Mannschaft stellt das Boot, der Steuermann krabbelt nach vorne, bemüht, nicht ins Wasser zu fallen und tauscht mit Yingjie die Position. Der neue Steuermann hält den Vierer nun weiter souverän, immer wieder Kanuten überholend auf Kurs, dem sich in weiten Bögen schlängelnden Flusslauf folgend.

 

Anschließend anlegen - eine kurze Rast - der Morgenkaffee treibt, ein Imbiss ist auch nicht zu verachten.

 

Wesermarathon 2013Das Wetter wird immer schöner. Inzwischen beginnen wir dieselben Kanuten immer mal wieder zu überholen. Mir ist es schleierhaft, wie die es schaffen, sich immer wieder heimlich und unbemerkt an uns vorbeizuschleichen. Es werden Kontakte mit Hannoveraner Rudermädels geknüpft, denn, jawohl!, obwohl die Anzahl der Kanuten deutlich dominiert, sind doch noch andere Vierer unterwegs!

 

Die Fahrt führt uns weiter durch das schöne Weserbergland, im Grenzgebiet zwischen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen, immer längs der Deutschen Märchenstraße, vorbei an Bad Karlshafen, weiter am inzwischen (1997) stillgelegtem Kernkraftwerk Würgassen vorbei. Es folgen Beverungen mit seinem Kanuclub und die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, wir hinter uns lassen. Dann taucht die alte Hansestadt Höxter mit seinem nahegelegenem Schloss Corvey karolingischem Ursprungs auf, bis wir endlich bei Kilometer 81 am Ziel unserer Träume angelangt sind: Ein Bier und ein paar Grillwürstchen in Holzminden. Zu erwähnen ist noch die schwer erkämpfte und heiß ersehnte Trophäe in Form einer Tasse mit dem Aufdruck „Int. Wesermarathon“ und damit der Beleg, dass wir unsere „silberne“ Zieletappe erreicht haben.

 

Wesermarathon 2013Der abschließende Entschluss steht fest. Eine prima Sache, die uns viel Spaß gemacht hat und gut zu schaffen ist (wenn auch Beschwerden über Sitzprobleme geäußert worden sein sollen – so munkelt man zumindest). Im nächsten Jahr wird mit Sicherheit eine Wiederholung gestartet und vielleicht diesmal im Achter! Diesbezügliche Zusagen werden schon jetzt entgegengenommen (Aufforderung)!!!

 

Axel Kunde

 

PS: Noch 'n Trinkspruch:

„Ein reiner frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft.“

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