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05. Juli 2015

2015 Rudern in Den Haag NL (2)

Ein Hauch von Abenteuer
Am 04.06.um 7:30 Uhr starteten im roten VW-Kirchenbulli unser FL WARUWA Dieter Borgmann und seine Mannschaft Siegfried Held, Udo Kemmer, Axel Kunde, Eckhard Schulz und Dieter Wenig zur traditionellen Wanderfahrt über Fronleichnam - ohne Bootsanhänger - nach Den Haag, der Regierungshauptstadt der Niederlande.


In flotter Fahrt und guter Stimmung ging es über die Autobahnen fast bis zur holländischen Grenze; dann standen wir im Stau. Mit 1 h Verspätung trafen wir in DEN HAAG, vor der Zufahrt zur ROIVERENIGING DE LAAK, ein.
Dort erwartete uns Berit Janssen, Dieters Kontaktperson und unsere „Betreuerin“ für den ersten Tag, die uns unter ihre „Fittiche“ nahm. Man konnte sofort merken, dass unser FL  in Witten gute Vorarbeit geleistet hatte; denn wir wurden von den holländischen RK/innen sehr herzlich begrüßt.

 

Dann wurde es ernst: 2 Wherries (breite KS-Doppelzweier mit zwei Steuersitzen und umlaufendem Gang für einen evtl. Mannschaftswechsel, den wir allerdings auf dem Wasser nicht praktizieren mussten, wurden zu Wasser gebracht. Auch das noch : Nur Gummi- und Plastikgriffe! Eine Tortur für unsere holzgewohnten Hände.

 

Unter Berit`s Leitung als 2. Steuerfrau, ruderten wir über den Hauptkanal (Rijn-Schiekanaal) nach DELFT.  Bei herrlichem Sonnenschein machten wir einen kurzen Stadtrundgang, tranken in einem Biergarten einen Kaffee und ruderten wieder zurück.

Trotz vieler Wellen durch Motorboote nahmen die Wherries kein Wasser über. Die Fahrt vom Bootshaus zum Hotel Mövenpick wurde eine kleine unfreiwillige Stadtrundfahrt in DEN HAAG bis wir in das Navi nicht nur die Straße, sondern auch die Postleitzahl  eingegeben hatten und dann zielsicher in der Vorstadt VOORBURG landeten.

Am zweiten Tag ruderten wir allein, mit temporärer Außenbordbetreuung durch eine weitere RKin des RV DE LAAK, ins Landesinnere. Die einzige Schleuse (Fallhöhe ca. 30 cm; wassertechnisch notwendig oder nur Touristenattraktion?)   bescherte uns einen Aufenthalt von 45 Minuten. So ausgeruht machte es keine Mühe, die anschließende sehr niedrige Brückendurchfahrt ( Blätter lang und Mannschaft flach ) problemlos zu meistern.
Solange wir auf dem Hauptkanal ruderten gab es keine Probleme. Schwieriger wurde es dann auf den kleineren Kanälen, wobei, trotz erfahrener Hochseenavigatoren an Bord, mangels detaillierten Kartenmaterials eine exakte Positionsbestimmung kaum möglich war. Trotzdem erreichten wir unsere Mittagsrast und dann auch wieder das Bootshaus.

Der dritte Tag sollte der unfreiwillige Höhepunkt unserer Tour werden. Allein auf uns gestellt, der uns am Bootshaus zugeteilte Betreuer Hans war die von uns geplante Strecke noch nie gerudert , fanden wir noch die Kanaleinfahrt zum Westland.
Nach einiger Zeit wurde der Kanal immer mehr zu einem Seerosengewässer und immer enger, bis vor einer nicht mehr zu unterfahrenden Brücke der Entschluss zur Wende gefasst wurde. Die Mittagsrast im „Bunten Hasen“ war wohlverdient.

Jetzt fanden wir auch den am Vormittag übersehenen schmalen Kanal (natürlich von Seerosen überzogen) für unsere Rückfahrt nach DEN HAAG.

Besonders im Westland war es ein ungewohnter Anblick, beim Rudern auf das manchmal bis zu drei Meter tiefer liegende Polderland zu schauen.
Hatten wir vormittags schon Rudern in der Botanik geübt, so erwartete uns nun ein Hauch von Abenteuer. Der Kanal wurde noch enger und immer botanischer. Neben den geläufigen Kommandos: Vier Dicke, Blätter lang, Köpfe runter, musste nun einseitig geskullt, landab gesteuert und unterstützend vom Bugmann per Paddelhaken vom Ufer abgestoßen werden. Spätestens jetzt wussten wir, warum unser Ansprechpartner Hans diese Strecke noch nie gerudert hatte.

Aber auch die härteste Arbeit geht einmal zu Ende. Wir erreichten DEN HAAG und auf unserer kleinen Stadtrundfahrt wieder problemlos befahrbare Kanäle. Unser Steuermann hatte das Gefühl, wir seien auf dem Canale Grande.

Nach insgesamt 85 (in drei Tagen, bei herrlichem Sonnenschein) geruderten Kilometern erreichten wir wohlbehalten  den RV DE LAAK,  wo uns nach Versorgen der Boote eine Runde Bier „vom Haus“ spendiert wurde.

Am Sonntagmorgen machten wir noch einen Rundgang durch die sehenswerte Altstadt von DEN HAAG und starteten vor dem großen Rückreiseverkehr gen Witten.

Fazit:
Wieder eine lohnende, von unserem WARUWA bestens vorbereitete und organisierte Wanderfahrt mit neuen Erkenntnissen, für die sich die Mannschaft gebührend bedankt.

Dieter Wenig

 

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