2003 auf der Ruhr von Schwerte bis Witten

 

Soeben kam der Bus von Witten,
und brachte der Ruderer Schar.
Bevor die Talfahrt nun beginnt,
kommt erst das Frühstück;
denn ohne Stärkung geht es nicht aufs Wasser.

Die Boote wurden gestern schon gebracht,
und warten auf die Ruderknechte.
Karl Treiber will um 9 Uhr 15 aufs Wasser,
und zwar ein „bischen flott“.

Hier herrschen auf der Ruhr,
man glaubt es kaum,
recht wilde Wasser.

Hat man sich erst einmal freigeschwommen,
dann wird das Rudern leicht.
Unterwasserhindernisse gibt es auch,
die kennt allmählich jeder Steuermann
und zeigt dann, was er kann.

Die Boote gleiten so dahin,
doch schon grüßt das Kraftwerk in des Stromes Mitte,
da heißt es:
„Alle Mann von Bord!“

Landgang ist angesagt,
nun trägt jeder seine Last,
zur nächsten Einsatzstelle.
Man schiebt die Boote in die Fluten
und ist der letzte auch an Bord,
zieht es die Ruderer fort!

An der Ruhr gibt es keine Loreley,
da winkt nur das Flaschenbier vom Ufer.

„Ruderer halt !“
Das müssen wir probieren,
dann fahren wir weiter,
in des Stromes Mitte.

Bald ist der Hengsteysee erreicht,
erneut ist eine Umtragestelle zu leisten,
dann darf man wieder rudern,
wenn auch nur ein kurzes Stück.

Hindernis Nummer 3 auf dieser Strecke:
„Ach was muss man sich doch schinden!“

Das Essen war schon vorbestellt,
damit es zügig geht.
Es schmeckt das Bier vom Fass!

„Mannschaft ans Boot!“
so hallt es durch den Saal,
es ruft der Karl,
„wir müssen weiter.“

Der Konvoi legt ab
und Steuerleute denkt daran:
„Der Harkortsee hat seine Tücken“.

Die Zeit vergeht,
die Umtrage vier erfordert alle Kraft,
und kaum hat man sie geschafft,
da sind die vielen Steine,
ruhrabwärts:
„Weiße Mauer“
heißt der Boote Feind,
sie liegen unter Wasser,
man kann sie so fassen.

Raus aus dem Boot,
hinein ins kalte Wasser,
und an langer Treidelleine
lässt man sie einfach schwimmen.

Nach der weißen Mauer geht das Rudern wieder los,
vorbei am „Stahlwerk Mark“
und am „Katzenkolk“,
dann ist man bald zu Haus.

Es grüßt das renovierte Bergerdenkmal vom Hohenstein,
dann fährt man in den Mühlengraben ein.
Noch ein paar Mal kräftig ziehen.

Da ist der Steg
und schon haben die Boote angelegt.

Der Rest ist nun Routine,
zurück bleibt die Erinnerung;
„Ein schöner Rudertag geht auch zu Ende.“

G.A. Wüstenfeld