1997 Gemischte Barkenfahrt in MeckPom

 

Die Meklenburger Seenplatte Immer wieder ein großes Naturerlebnis

 

Winken! noch einmal hupen - 8.00 Uhr Donnerstag, 28.08.97: Die Räder rollen! Bis Hamburg weint der Himmel kräftig, die ersten Kniften und die ersten Bonbons treten den Weg ins Innere an. Kurze Rast, um Flüssigkeit wegzubringen und neue aufzunehmen. Tanken - und weiter geht es!
Die Sonne kommt durch, es wird wärmer.
Ankunft‘.,, Mensch hat der Hans ein tolles Hotel ausgesucht!“ Nach großem Hallo findet sich schnell eine größere Truppe und ab geht es in die warmen Fluten des sehr nahen Nebelsees. Die restlichen tatkräftigen Damen und Herren der Ruderzunft und auch der Transport erreichen ohne Komplikationen das Ziel. Keine Frage - bei so einer Mannschaft!


Das waren im einzelnen: Anne und Karl Biedermann, Ulla und Fritz Otto Braun, Bärbel und Hans Falk, Irmgard und Heinrich Frinken, Irmgard und Helmut Grabow, Kathrin und Wilfred Güthoff, Marita und Siegfried Held, Rolf Kernebeck, Alice Blumberg, Ulla und Siegfried Knoop, Christa Kirsch‘ Franz-Georg Kröll und Helga Prüfer, Marlis und Gustav Limke, Brunhilde und Helmut Lingnau, Eva und Dieter Peters, sowie Christa Schöneberg.
Die Stühle auf der Terrasse füllen sich, kühle Getränke fließen, es folgen Kaffee, Kuchen, leckeres Abendessen und wieder jede Menge Flüssiges. Bei sternklarer, warmer Nacht und Kerzenschein werden erst spät die Matratzen ausprobiert.

 

Am nächsten Morgen unangenehme Geräusche auf der nahen Landstraße vor dem Haus. Rauschen ? Wasserfontänen -Schnürboden - eben Sauwetter! Also: erweitertes Frühstück mit vielen Kalorien für den ganzen Tag und an Stelle eines kräftigen Skulldurchzuges ein großer Regenschirm und jede Menge Kultur.
Über Landstraßen 1. Ordnung mit reichlich Sand und übergroßen Schlaglöchern quälen sich die überfüllten Mägen zum Schloss Reinsberg. Um Zeit und Geld zu sparen übernimmt Heinrich Frinken die Führung. Doch schon bald kommt das raus. Man bringt ihn zum Schweigen. (Sicher wüsste er mehr als das Personal zu berichten.)
Nach dem Rundgang wird die angrenzende Tucholski-Ausstellung besucht und kritisch unter die Lupe genommen. Es folgt eine bunte Schirmparade durch den nahen Park zum Denkmal, begleitet mit reichlich Wasser von oben, wohl auf Grund der bezahlten Wasserrechnungen.

 

Wieder im Hotel ‚ nass und schlampig, verzieht sich fast das gesamte Team unaufgefordert, um ein warmes Duschbad zu nehmen, an der Matratze zu horchen oder in den Fernseher zu schauen. Nur ein paar ganz Harte wandern oder fahren sogar Rad. -Mutig, was!?

Es folgt die Einnahme des vorher gebuchten, leckeren Essens ‚ worauf noch einige Bierchen, Weinchen und einige Schnäpschen mal schnell, mal langsam in die dafür bereit gehaltenen Mägen wandern. - Ab in die Kojen!

 

Die Augen auf! Sonne! Trocken! Mensch -raus! Frühstück 8.30 Uhr. Auf dem Weg zum Frühstückstisch begegnet man nur gut gelaunten Menschen mit weißroten Trikots und dem Erkennungszeichen „Ruder-Club Witten“ auf dem Rücken, damit man auch weiß, wo sie herkommen.
Die verteilten Einsatzpläne sorgen für genügend Gesprächsstoff, aber das Frühstück mundet trotzdem vortrefflich.
Nach kurzem „Wo“ und Wie“ wird gleich am Hotel lchlim die Barke und „Cherry“ zu Wasser gelassen, und jeder aus dem aufgeregten Haufen findet seinen angewiesenen Platz.
Langsam zieht das „Dickschiff“ mit seinem Begleitboot im Takt der Schlagleute über den ersten See (Nebelsee). Der Tross hilft noch den Radfahrrern in den Sattel und macht sich dann auf den Weg, um eine gute Kneipe am Mittagstreffpunkt zu finden.

 

Die Boote indessen gleiten über spiegelglattes Wasser und durch fast unberührte Natur. Herrlich! Bald wechselt man über eine enge natur belassene Verbindung in den nächsten See (Thürensee). Blätter lang! Riemen achten! Und durch! Im nahen Schilf ist das Rufen der Seebewohner zu hören, hier und da schnappt ein Fisch nach den Quälgeistern ‚sprich Mücken.
Der Ausflugspott des Hotels knattert vorbei und das erste Glas Wein schmeckt. - Im nächsten See (Müritzsee / Müritzarm) geraten wir in ein Nest gleich gesinnter Ruderrecken mit Anhang.
Boot auf Boot zieht mit einem Blick auf die Barke und einem freundlichen „Ahoi‘ vorbei. - Über Mittag fällt die Rudermeute in das ausgesuchte Hotel ein, bringt die Küche reichlich zum Schwitzen. Die Radfahrer Bärbel Falk und Ulla und Fritz-Otto Braun haben im übrigen nicht nur kräftig in die Pedalen getreten, sondern sind auch in die Luft gegangen, natürlich mit einem Flugzeug, um Seen, Natur und vor allem natürlich die Rudernden von oben zu betrachten. Ganz schön mutig!

 

Bei strahlender Sonne bewegt sich die Truppe über kleine Müritz und Mirower Kanal sowie Schleuse nach Mirow (Ruderclub). Hier hängt schon ein armes Schwein und ein dummes Schaf auf dem Grill und große glühende Scheite sorgen dafür, dass ihnen mächtig warm wird, so dass die Ruderer nachher nicht verhungern. Alles für das jährliche (Berliner-) Wanderrudertreffen! Der größte Teil der weiblichen Besatzungen stürmt anschließend schnell davon, um mit Hilfe des Tross‘ im Hotel bestellte Massagen und Kosmetik über sich ergehen zu lassen. Man munkelt es sei wohl unbedingt nötig! Der Rest mit dem Fahrtenleiter knüpft Kontakte zur rudernden Zunft aus Berlin und Mirow, um nach Einnahme eines kühlen gemeinsamen Schlucks Anschriften und Erfahrungen auszutauschen. War wohl richtig - Oder? - Und dann zurück!

 

Duschen! Hernach ab ans Seeufer zum Grillen. Leckere Sachen wandern erst auf den Grill und dann ist alles verputzt. Die Stimmung steigt! Eine weitere Gruppe, ein Tennisclub aus Berlin, hat sich hinzu gesellt, als das Akkordeon von Wilfred Güthoff und die Gitarre von Helmut Gra­bow den geselligen Teil eröffnen. Auch Sänger Fritz-Otto Braun und der große „gemischte Chor des Ruhrtals‘ (d.h. RCW) tragen zum Gelingen des Abends bzw. der Nacht bei. Sogar Fremdgäste des Hotels redeten am nächsten Morgen beim Frühstück begeistert davon, aber auch Menschen und Tiere jenseits des Sees.

 

Der Tross funktioniert nach kräftigem Morgenkaffee wieder ausgezeichnet, nur beim Ablegen in Mirow will man zeigen, was Chaos ist und was man in all den Jahren gelernt oder verlernt hat. (Es klappt nichts!) Doch dann schwimmt der „Haufen“ wieder, und der Transport bringt den Hänger nach Prieport, unserem Schlussziel.

Vorsicht Folterstrecke! Hans Falk und Siegfried Knoop werden belehrt, dass Wanderstrecken auch mit dem Mercedes Bus zu befahren sind. Nach der Müritz-Havel-Wasserstraße wird an der Schleuse Diemitz noch einmal die Mannschaft gewechselt. Über herrliche Seen - Labussee, Canover See, Tälitzsee - mit weißen und gelben Seerosen, sowie zwei weiteren Schleusen erreichen wir leider viel zu früh unser Ziel. Das Verladen am Schwimmbad Prieport ist für die Männer Routine und schon bald rollt der perfekt gepackte Treck zum Hotel zurück. - Schade! - So eine herrliche Landschaft und eine so tolle Truppe!

 

Am Abend gibt es Bauernplatte mit Zwiebelkuchen und eine ausgiebige Diskussion über den Tod von Diana. Und dann wird es noch einmal feucht am Tisch. Die zurück-gebliebenen vier Damen haben wohl mit den Hotelbooten erfolgreich versucht, die Prüfung für Motorboote zu machen. Ein letztes Mal kriecht man in die Fallen, um am nächsten Morgen fröhlich und zufrieden in kleinen Gruppen in etliche Richtungen auseinander zu gehen.

 

Danke Hans Falk! Für die angenehmen, geselligen und sportlichen Stunden. Es wünschen sich weitere schöne Wander­fahrten mit Dir!

 

Siegfried Knoop