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12. Mai 2022

Head of the River Amstel – Saisonauftakt der Masters

Eine Renngemeinschaft mit RCW-Beteiligung ruderte am 19. März in Amsterdam. Der „Head of the River Amstel“ ist eine traditionelle Langstreckenregatta über 8 Kilometer vom Ort Ouderkerk bis hinein ins Stadtzentrum von Amsterdam. Dieses Jahr tat sich dafür eine Renngemeinschaft zusammen mit Ruderern vom RVB (Wolf Rainer Schulz), RCW (Götz Büttner, Volkhart Mezger – beide auch Mitglieder im RVB – Axel Kunde, Matthias Schröder) und dem RaB (Helmut Janus, Stephan von Petersdorff) sowie Günter Saul, der für seinen Heimatverein Blankenstein startete. Als Steuermann konnte Wulf Schmiedeknecht (Ex-Trainer und früherer Vereinsvorsitzender des RV Bochum) gewonnen werden, der sich sehr darüber freute, mit immerhin schon 85 nochmal an diesem Event teilnehmen zu können; es war das 4. Mal für ihn, mal rudernd, mal steuernd.

2022 03 19 Team Ruhrachter

Ende Oktober wurde das 1. intensive Trainingswochenende beim RaB auf dem Baldeneysee durchgeführt in einem ehemaligen 8+ vom Dortmunder Stützpunkt. Es war nicht leicht, als Mannschaft zusammenzufinden, zumal der Herbstwind uns das Rudern auch nicht einfacher machte. Da wir eine ziemlich leichte Mannschaft sind, probierten wir in der Folge auch den leichten 8+ vom RvB aus, der aber lt. Martins Beobachtung doch zu tief im Wasser lag. So durften wir doch wieder auf den schönen Bundesliga-Achter vom RCW zurück greifen, den wir Ruhris ja schon ganz gut kannten. Es wurden insgesamt 7 Trainingstage an Wochenenden verabredet, zunächst mit je 2 Einheiten und gemütlicher Mittagspause am langen Esstisch von Büttners am Mühlengraben, was sehr zur guten Stimmung und Gemeinschaftsbildung beitrug. Etliche Male hatten wir Glück, dass das Hochwasser so gerade wieder das Rudern zuließ, allerdings mit heftiger Strömung. Da immer wieder jemand ausfiel und dankenswerterweise durch Axel Zöllner, Ulrich Gründling oder sogar einmal Marcel van Delden (alle RCW) ersetzt werden konnte, mussten wir doch sehr daran arbeiten, das Boot in eine befriedigende stabile Lage zu bringen, zumal bei uns Masters sich doch im Lauf der Zeit so einige Eigenheiten in der Körperarbeit eingeschlichen haben. Da wäre sicher manchmal ein/e Trainer:in hilfreich, der/die einen auf individuelle Fehler hinweisen könnte.

Wir waren uns einig, dass wir nicht in Amsterdam übernachten wollten, sondern lieber einen langen Tag in Kauf nehmen wollten. Und so trafen wir uns um 6:00 am RCW und ließen uns im Wittener Vereinsbus von Götz souverän nach Amsterdam kutschieren. Glücklicherweise hatten wir schönstes Frühlingswetter, wenngleich ein kühler Wind doch recht spürbar für Abkühlung sorgte.

Mit dem 6. Platz von 12 Booten in der Altersklasse F (Mindestdurchschnittsalter 60) bzw. 12. von 33 ≥ F konnte das Team durchaus zufrieden sein, da verschiedene Faktoren uns das Ruderer-Leben etwas erschwerten: 1) Durch unseren „Jungspund“ Götz mit seinen 50 Lenzen verpassten wir haarscharf die Wertung in der Klasse G (ab 65 Ø). 2) Leichte Mannschaft (unter 80 kg) mit Gegenwind. 3) Nur kleines Rennsteuer statt Flusssteuer. – Wichtiger aber war das Erlebnis dieser außergewöhnlichen Regatta. Entlang der Strecke liegen rund ein Dutzend Ruderclubs mit klangvollen Namen wie Willem III, Proteus Eretes, Skøll, Nereus, Poseidon, De Hoop usw. Überall herrschten Hochbetrieb und eine Bombenstimmung, was auch an der herrlichen Frühlingssonne lag.

Am ersten Regattatag gingen 130 Achter und 70 Vierer auf die Strecke. Unser Standquartier war der Club Willem III, der rund zwei Kilometer vom Ziel entfernt liegt. Die Organisation funktionierte perfekt. Die sechs Kilometer lange Anfahrt zum Start ging durch eine holländische Bilderbuchlandschaft mit Windmühlen, Herrenhäusern, unzähligen Radfahrern auf den Uferwegen bis hin zum malerischen Ouderkerk. Dort sammelten sich die Boote hinter der Startlinie nach ihren Nummern und wurden dann in kurzen Abständen über die Startlinie geschickt. So begann gleich nach dem Start ein harter Kampf um die Plätze. Im Laufe des Rennens konnten wir drei vor uns gestartete Achter überholen, mussten aber auch ein Boot vorbeilassen. Das Problem „fehlendes Flusssteuer“ verlangte Wulf und uns alles ab. Das winzige Rennsteuer ist für leichte Korrekturen auf einer 2000-Meter-Strecke geeignet, nicht aber für eine kurvige Langstrecke auf einem Fluss. So musste in jeder der vielen Kurven die eine Seite heftig überziehen und die andere Seite den Druck rausnehmen. Jedenfalls haben wir alle Brückendurchfahrten und Überholmanöver gemeistert.

Auf dem letzten Kilometer ging es hinein in die Innenstadt. Zum Schluss ging die Schlagzahl auf über 30, bis endlich die erlösende Hupe ertönte. Erst jetzt bekam man langsam einen Blick für die beeindruckende Umgebung mit prächtigen Gebäuden am Ufer, Bogenbrücken und jeder Menge Schlachtenbummlern oder einfach nur Menschen, die an den Ufern die Sonne genossen. Zurück ging es vorbei an den Rudervereinen Nereus und De Hoop, überall Massen von Booten, Ruderinnen und Ruderern. An diesem schönen Sonnentag hat sich Amsterdam von seiner besten Seite gezeigt. Besonders beeindruckt hat uns, wie viele Menschen hier rudern und wie viele Achtermannschaften – Jugendliche, Senioren und Masters, Frauen und Männer – die Vereine aufs Wasser bringen.

Die meisten Bootsmannschaften kamen natürlich aus den Niederlanden, aber etliche auch aus Deutschland. Sogar einige Ulmer:innen scheuten nicht die weite Anfahrt von der Donau.

Abends um 19:00 kamen wir dann wieder in Witten an und verabredeten uns für den nächsten Tag zum Aufriggern. Matthias ließ sich sogleich das Flusssteuer aushändigen für ein andermal…

Autor: Wolf Rainer Schulz

Der Text und das Bild wurden mit freundlicher Genehmigung von der Homepage des Rudervereins Bochum übernommen (https://ruderverein-bochum.de/head-of-the-river-amstel-saisonauftakt-der-masters).

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