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2001 Wanderfahrt auf Unstrud und Saale

 

Vom 13. – 17. Juni -- Memleben bis Halle

 

Trotz mieser Wettervoraussage machten sich 16 Alte-Herren auf den Weg zur Unstrut und Saale.
Teilnehmer waren:
Dieter Borgmann (Fahrtenleitung), Thomas Blumberg (Sprecher der Fahrtenleitung), Karl Berghoff, Karl Biedermann, H.W. Brück, F.O. Braun, Johann Böhme, Siegfried Held, Udo Kemmer, F.G. Kroell, Axel Kunde, Werner Liebig, Gerd Locher, Dieter Peters, Anton Schnurr und Dieter Wenig.
 
Wider Erwarten schien auf der Anreise die Sonne, der Verkehr war schwach, so dass man gut vorankam. Da die Schleuse unterhalb von Roßleben renoviert wird, haben wir die Boote, „Städt. Gymnasium, Little Jack und Ruhrstahl“, nach Memleben an der Unstrut gefahren, dort abgeladen und aufgeriggert. Dann ab nach Naumburg ins Hotel „Zur alten Schmiede“. Der erste Eindruck war gut. Dank der Sonne ließen wir uns das Köstritzer Pils im Biergarten vor dem Hotel munden. Das Essen war „Ruderer - gerecht“. Gegen 23.00 Uhr trafen auch die letzten Ruderer ein, so dass wir vollzählig waren.
Nach ausgiebigem Frühstück ging es um 9.00 Uhr zum Startort Memleben. Die Boote wurden zu Wasser gelassen und ab ging es. Die erste Schwierigkeit hinter der Straßenbrücke, - starke Seitenströmung unter der Brücke - , anschließend Untiefen - , wurde mit Bravour gemeistert. Nun hatten wir Zeit, die herrliche Landschaft, bewaldete Berge, an den Südseiten kleine Weinberge zu betrachten. Die Unstrut mäandert hier stark, so dass die Steuerleute gut beschäftigt waren. Nach der Mittagsrast in Tröbsdorf wechselten die Mannschaften. Die Nachmittagstour endete schon früh in Freyburg, Für 18.00 Uhr hatten wir in Freyburg eine Besichtigung der Sektkellerei „Rotkäppchen“ vereinbart und wollten zuvor noch duschen.
Die Sektkellerei erwies sich als riesiger größtenteils bereits renovierter Betrieb. Das größte Fass, 120.000 l Inhalt, wurde früher benötigt, um das Cuvée zu mischen. Dies geschieht heute in großen Stahltanks. Das Fass, es drohte zusammen zu fallen durch Austrocknung, musste innen ausgesteift werden. Der Führer zeigte uns die traditionelle Herstellung von Sekt und erklärte uns, wie man die Weinhefe aus den Flaschen bekommt. Der Name „Rotkäppchen“ wurde gewählt, als man das Produkt nicht mehr Champagner nennen durfte und die traditionelle rote Kappe als Produktnamen nahm. Wer anschließend auf ein Weinproben ähnliches Ritual gehofft hatte, sah sich enttäuscht. Es waren zwar Zahnstocher auf den Tischen, der Käse fehlte jedoch. Mit 0,1 l Sekt war die Führung abgeschlossen. Zurück im Hotel „Zur alten Schmiede“, wo auf Bier und Nordhäuser umgestellt wurde.

Der Freitag begann mit einer Besichtigung des Naumburger Domes. Wir erlebten eine exzellente Führung durch dieses Gotteshaus, in welchem die Entwicklung von der Spätromanik zur Gotik gut ablesbar ist. Als Abschluss besichtigten wir den Ostchor mit den lebensgroßen Stifterfiguren von Uta und Ekkehard, Reglindis und Hermann sowie die wieder eingesetzten Chorfenster.
Dann war wieder rudern angesagt und immer noch auf der Unstrut. Wo ist denn die Saale? Wir sind doch am Kilometer 0! Aah, da kommt sie aus dem Gebüsch! Vorbei an Naumburg bis zur Mittagsrast bei einem Vereinsheim eines Dorfclubs. Der Tross hatte Aufschnitt und Brötchen, Gurken und Äpfel besorgt, der Kastellan zapft uns ein Bier dazu. Nach der Pause wieder Mannschaftswechsel. An diesem Nachmittag ruderten drei Ruderer aus dem „Wittener Bullenvierer“ in einem Boot und wollten unbedingt schneller sein als der neben ihnen rudernde zweite Vierer. Man fuhr deshalb genau in der Mitte des Stromes und näherte sich einem kleinen Wehr, das eher einer kleinen Bodenwelle im Fluss entsprach, die sich ungewohnterweise über die ganze Breite des Flusses erstreckte. Die Schleuse befand sich in der äußersten rechten Ecke. Die Steuerleute übersahen von der Mitte der Saale die relativ weit entfernten Hinweisschilder am Ufer und erkannten die Schwelle erst im letzten Moment. Der eine Vierer schaffte gerade noch die Kurve zur Schleuse, für den anderen war es zu spät. Er kenterte, kam aber vor dem Hindernis zum Halt.
Die badende Crew, bis zum Hals im Wasser stehend, sammelte ein, was nicht über das Wehr gegangen war, hielt das Boot in Längsrichtung und schaffte es, dank der souveränen Übersicht von Dieter Wenig und Anton Schnurr, das Boot umzudrehen und so weit zu entwässern dass man einsteigen und an Land gelangen konnte. Der Versuch über eine Bootsgasse scheiterte, sie war zu schmal. Der Rest war schon Routine: Das Boot völlig wasserfrei machen, und Personen und Sachen wieder an ihren richtigen Platz bringen und, als wäre nichts geschehen, zur Schleuse zu fahren, um mit dem anderen Vierer wieder vereint zu sein.
Inzwischen hatte der Zweier, der bereits in der Schleuse gelegen hatte, geschleust, und sammelte ein Skull, einen Rollsitz, Seesäcke und Sitzkissen ein. Nur eine Brille und ein Paar Wasserschuhe waren verlustig. Die Ortszeitung soll am nächsten Tag berichtet haben, dass ein Fisch mit einer Brille gesichtet wurde, der direkt zum Angelhaken schwamm. Dies wäre dann der Beweis, daß man mit dieser Brille eh nichts sehen konnte.
Fazit: Abgesehen von der Fehlleistung der/des Steuermannes, der darob noch heute frustiert ist, hatte das Ereignis auch etwas Gutes: Wittener Ruderer wissen sich auch in schwierigsten Lagen zu helfen.
Die abendlichen Runden aber waren sicher. Ein Ruderkamerad gab eine Schnapsrunde auf seinen 66. Geburtstag, der eigentlich in der folgenden Woche gewesen wäre. Aber bei solchen Ruderkameraden ist man vor Wiederholungen nicht gefeit. Für ihn war jedoch die Frage aller Fragen, ob er diesen Geburtstag noch erleben würde.
Die zweite Unterkunft war der Gasthof „Zum Saalestrand“ in Bad Dürrenberg. Hier war nicht Köstritzer sondern Kröstitzer Pils zu haben, dem reichlich zugesprochen wurde. So dehnte sich eine Diskussion der Ruderkameraden über den Urknall und den Begriff der Unendlichkeit lange aus. Selbst Johann und Axel gaben zu, die Theorien nicht zu verstehen, die darüber veröffentlicht werden.
Am Sonnabend ging es dann weiter, an Lenna und Merseburg vorbei nach Halle, wo am Sportinstitut der Uni die Boote abgeriggert wurden. Nach langer Wartezeit, - das GPS System in Dieter Wenigs Auto hatte den Weg zwar gefunden, aber Umleitungen zwangen zu immer neuen Wegen, - konnten die Boote aufgeladen werden. Die abendliche Diskussion endete mit der Frage, ob Confluentes (Koblenz) als römische Siedlung oder die germanische Siedlung Düssern (Deusenburg) in Duisburg älter sei. Dies soll durch Einsicht in das Internet noch geklärt werden, damit wir erfahren, ob Gerd Locher oder F.G. Kroell die 50 Biere bezahlen muss.
Dieter Borgmann und Thomas Blumberg bedanken sich bei allen Freunden des Wassersports an Unstrut und Saale für die große Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Wanderfahrt.


F.O. Braun
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