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1997 AH-Weserachter (der 11.)

 

Schon Routine: Mit „MolI‘s Junge“ zum 11. Mal auf der Weser

 

Schon lange im Voraus begann Gustav Limke die elfte Wanderfahrt für den 4. und 5. Oktober zu planen und zu organisieren, auf die sich neben ihm selbst zwölf weitere Ruderkameraden, nämlich Karl Berghoff, Tom Blumberg, Johann Böhme, Karl Biedermann, Wilfred Güthoff, Helmut Grabow, Siegfried Held, Udo Kemmer, Helmut Lingnau, Gerd Locher, Anton Schnurr und Peter Wilhelm, freuten.

Jeder bekam rechtzeitig eine Kopie des generalstabsmäßig ausgearbeiteten Organisations- und Ablaufplans, aus dem sogar hervorging, auf welchem Platz jeder im Boot sitzen sollte. Was Gustav nur als Vorschlag ansehen wollte, stellte sich im Verlauf der Fahrt als sehr praktisch heraus, denn wir wollten rudern und nicht über Sitzverteilungen nachdenken oder streiten. Ich erinnere mich nur an einen Tausch von Schlag- und Steuermann gegenüber Gustavs Plan.

Am Donnerstag Abend - der Freitag war ein Feiertag - wurde der Achter und anderes sperriges Zubehör verladen. Fast alle Mitfahrer halfen mit, so dass wir bald fertig waren, ein wenig noch rudern uod pünktlich zum Stammtisch erscheinen: konnten. Am Freitag gegen 14.30 Uhr fuhren zunächst Pitze mit drei Kameraden und dem Hänger los. Eine Stunde später startete der Bus, der uns freundlicher Weise von der Firma Quinting-Reisen zu Verfügung gestellt worden war, mit dem Rest der Mannschaft, gesteuert von Tom Blumberg.

Das Hotel zum Anker war das Ziel, das ohne Stau oder sonstige Behinderungen von Boot und Ruderern zum späten Nachmittag erreicht wurde. Bei schönem Herbstwetter brachen wir vor dem Abendbrot auf, um zum ersten Mal bei einer Wanderfahrt den Ort Wahlberg zu besichtigen. Wir fanden erstaunt einen sehenswerten alten Ortskern mit einer mittelalterlichen, ehemaligen Klosteranlage und schön restaurierten Bürgerfachwerkhäusern. Rund ums Abendbrot nach der Karte - wie üblich waren Bratkartoffeln und unterschiedlicher Fisch die Favoriten - ließen wir mit einigen gezapften Bieren wie in jedem Jahr den Tag ausklingen.

 

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es wie geplant neben dem Fähranleger mit dem Boot zu Wasser. Etwas aufgeregt (wie bei jeder Wanderfahrt) nahm die erste Mannschaft ihre Plätze im Boot ein, wurde abgestoßen und mit Winken der vier Trossfahrer verabschiedet. Wer anders als Udo steuerte das Boot zum ersten Ziel, dem Beverunger Kanuclub. Zahlreiche Camper sahen uns dort beim Wenden und Anlegen zu. Die ersten vier Ruderer wurden ausgetauscht. Bei trübem aber trockenem Wetter setzten wir die Fahrt fort bis zum Ruderverein in Holzminden, vor dessen Clubhaus die Mittagsrast angesetzt war.

 

Der Tross hatte frische Brötchen und Wurst besorgt und abgelegt, um uns am Steg zu empfangen. Inzwischen hatten auch Kanuten aus Gelle den Ort erreicht und sich entschlossen, ebenfalls Mittag zu machen. Hocherfreut fielen einige von ihnen über unsere Brötchen her in der Annahme, dass ihnen jemand etwas Gutes antun wollte.
Der Irrtum war schnell aufgeklärt, und man bot den Geschädigten vom mitgebrachten Schinken an. Wir trafen die freundlichen Celler am frühen Abend in Bodenwerder wieder. Von der Bootsfahrt dorthin kann ich nichts berichten, denn ich musste den Bootsanhänger bewegen. Lange sollten wir vier Trossfahrer in Bodenwerder an der Stufe zur Weser warten, bis schließlich „Moll‘s Junges“ nach einer 30 Km Etappe zu sehen war.
Zuvor hatte hei uns ein selbstgebautes Floß, bemannt mit drei Abenteurern und ausgerüstet mit Gartenstühlen, Bierfass u.ä., sein Ziel erreicht und wurde anschließend in seine Einzelteile zerlegt. Mit unseren Kameraden legten auch zwei Ruderboote aus Harburg an, so dass auf der Wiese später ein reges Treiben zu beobachten war. Übernachtet wurde im Hotel am Hang. Für das Abendessen hatte Gustav zum Glück einen Raum in der schönen „Münchhausen-Stube“ in der großen Straße reserviert. Diese Neuerung begrüßten sicher alle.

 

Am nächsten Morgen hatten wir bis 11.00 Uhr die Schleuse in Hameln zu passieren, so dass pünktliches Aufstehen, Frühstüc­ken und Verlassen des Hotels angesagt waren. Wie geplant wurde ein Viertel vor Neun abgelegt und bei unverändert trübem Wetter flussabwärts gerudert. Statt in der Schleuse wie bei bisherigen Weser Wanderfahrten zu wechseln, sollte diesmal am neuen Clubhaus des Hamelner Ruderclubs Halt gemacht werden. Auch dies war eine gute Entscheidung, mussten doch nicht mehr die glitschigen Leitern in der Schleu­se auf- und abgestiegen werden. Der Wärter schleuste unser Boot als einziges. Unser freundlicher Gruß und die obligatorische Flasche „Schluck“ stimmten ihn am Sonntag morgen freundlich. Nach langem Rudern mit weniger interessanten Ausblicken erreichten wir gegen Mittag den Rintelner Kanuclub.

 

Ein einfaches Mittagessen wartete auf uns. Wir blätterten in den Gästebüchern, fanden unsere eigenen Eintragungen von früheren Wanderfahrten wieder und entzifferten die Unterschriften der Teilnehmer. Der Kastellan spielte auf dem Akkordeon und wollte uns nicht ziehen lassen. Wir mussten trotzdem aufbrechen, um nicht zu spät am letzten Ziel, der Straßenbrücke in Vlotho, anzukommen. Diesmal störten uns keine Motorboote durch ihre hohen Wellen. Das Heben des Bootes aus dem Wasser und das Verladen, so wie alle anderen Vorbereitungen für die Rückfahrt gingen schnell. Gegen Abend, ich weiß nicht mehr wann, traf zunächst der Bus und später der Bootstransport unversehrt am Clubhaus in Witten ein.

 

Glücklich war ich, wieder einmal an einer schönen Weser-Wanderfahrt mit viel Spaß und Sport und ohne Streit teilgenommen zu haben. Ich möchte Gustav für die perfekte Organisation, Peter und Tom für die Fahrten und auch der Firma Quinting-Reisen danken. Ich meine, das auch im Namen der anderen Teilnehmer tun zu können.

 

Johann Böhme

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